14.12.2015 – 11:33
Nürnberg (ots) – Auch in diesem Jahr nutzen wieder viele Bürger zahlreiche Onlineshops, um auf diese Weise Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Die Kriminalpolizei warnt vor betrügerischen Webseiten.
Neben den vielen bekannten und seriösen Onlineportalen befinden sich im Internet auch unzählige betrügerischer Verkaufsportale die von so genannten Cyberkriminellen betrieben werden. Allein im Stadtgebiet Nürnberg wurden für das Jahr 2015 über 2000 Straftaten zur Anzeige gebracht, die mit dem Onlinehandel in Verbindung stehen.
Wer online kauft, sollte nicht nur in der Vorweihnachtszeit folgende Empfehlungen beachten:
Empfehlung 1: Vorsicht bei absoluten Schnäppchen
Ein überdurchschnittlich geringer Preis und eine Verfügbarkeit von „nur noch wenigen Exemplaren“ löst bei den Kunden das Gefühl der Bedrängnis aus und verleitet zu einem vorschnellen Kauf. Überprüfen Sie in Ruhe das Angebot, bevor Sie zu überstürzt handeln.
Empfehlung 2: Wählen Sie sichere und für alle Plattformen individuelle Passwörter
Verwenden Sie bei jedem Onlineshop ein anderes Kennwort. Täter spähen diese Zugangsdaten oftmals aus und versuchen diese auf anderen Verkaufsportalen einzusetzen. Betrügerische Onlineshops könnten auch nur aus dem Grund online sein, um Zugangsdaten, die Sie mehrfach verwenden, auszuspähen. Ein gutes Kennwort sollte aus mindestens 8 besser aus 12 oder mehr Zeichen bestehen. Dabei sollten Zahlen, Groß- und Kleinschreibung, sowie Sonderzeichen im Kennwort vorhanden sein. Bilden Sie zum Beispiel einen Merksatz und wählen aus den Anfangsbuchstaben Ihr individuelles Passwort.
Empfehlung 3: Achten Sie auf eine verschlüsselte Datenübertragung
Übertragen Sie persönliche oder Zahlungsdaten (z.B. Kreditkartendaten) ausschließlich über eine verschlüsselte Verbindung zu dem jeweiligen Onlineshop. Dies erkennt man unter anderem am Kürzel https:// in der Adresszeile des Browsers. Betrügerische Shops verwenden meist keine Verschlüsselungen.
Empfehlung 4: Nutzen Sie sichere Zahlungsmethoden
Betrüger verwenden gerne „Vorkasse“. D. h. der Kaufpreis muss vor dem Versand der Ware überwiesen werden. Für den Geschädigten gibt es meist keine Möglichkeit, den überwiesenen Betrag von der Bank wieder erstattet zu bekommen. Sichere Zahlungsdienste zum Beispiel mit Käuferschutz werden von den Tätern selten genutzt.
Empfehlung 5: Überprüfen Sie den Anbieter
Holen Sie aktiv Informationen bzw. Kundenbewertungen über den zweifelhaften Webshop ein. Es sollte zum Beispiel eine Firmenrufnummer vorhanden sein, unter welcher die entsprechende Firma auch erreichbar ist. In vielen Fällen sind die betrügerischerweise in Onlineshops angegebenen Telefonnummern nicht erreichbar oder ständig belegt.
Empfehlung 6: Prüfen Sie die Artikelbeschreibung
Lesen Sie die Artikelbeschreibung genauestens durch. So kann der Kauf eines gebrauchten „iPhones 6 OVP“ ggf. sehr teuer werden, denn hier könnte lediglich die Verpackung (Originalverpackung=OVP) zum Verkauf stehen. Kaufen Sie von Anbietern außerhalb der EU, beachten Sie ggf. anfallende Zölle und Steuern, die nicht im Verkaufspreis enthalten sein müssen.
Empfehlung 7: Schützen Sie sich vor Datenklau
Mittels so genanntem Phishing stehlen Kriminelle Ihre persönlichen Daten. Überwiegend durch E-Mails werden Sie hier aufgefordert, ihre Daten zu „verifizieren“. So sollen Sie Zugangsdaten, Passwörter und Kreditkartendaten auf der Ihnen vertrauten Webseite hinterlegen bzw. abgleichen. Seriöse Firmen fragen solche sensiblen Daten niemals auf diese Weise ab.
Empfehlung 8: Auch Gütesiegel können gefälscht sein
Viele Onlineshops zeichnen sich durch Gütesiegel aus. Doch diese Siegel sind als einfache Bilder in Webseiten integrierbar und erwecken so ein Gefühl der Sicherheit. Bei einem Klick auf das Logo des Gütesiegels sollte sich ein Zertifikat des Siegelausstellers öffnen. Informieren Sie sich im Zweifel unter http://internet-guetesiegel.de/ über die einzelnen Siegel.
Michael Petzold/sg
Rückfragen bitte an:
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