22.11.2015 – 12:17
Hannover (ots) – Bei der Anreise aus Bremen verweigerten Fußballfans im Regionalzug die Fahrkartenkontrolle. 113 Fans im ersten Wagen bedrängten die Zugbegleiterin und verwehrten ihr den Zutritt. Die Schaffnerin verständigte die Bundespolizei.
In Hannover nahmen Bundespolizisten die Reisenden aus dem ersten Wagen in Empfang. Alle Personalien wurden festgestellt. In der Gruppe befanden sich 10 „Gewalttäter Sport“. 51 Fans hatten keinen Fahrschein und erhielten eine Anzeige wegen Leistungserschleichung.
Zwischenzeitlich verhinderten weitere Fans die Abfahrt von zwei Anschlusszügen Richtung Wolfsburg. Sie solidarisierten sich mit den aus der Personalienkontrolle entlassenen Fans und vermummten sich. Notbremsen wurden gezogen, Türen blockiert und eine Scheibe eingeschlagen. Es kam zu Flaschenwürfen, auch auf unbeteiligte Reisende im Untergeschoss, und körperlichen Angriffen auf Polizeibeamte. Fünf Feuerlöscher aus dem Zug wurden auf Polizisten und Diensthunde gerichtet und entleert. Schlagstöcke, Pfefferspray und Diensthunde mussten eingesetzt werden. Mit Unterstützung der Landespolizei und der zwischenzeitlich mit Hubschraubern eingeflogenen Bundesreserve konnte die Lage unter Kontrolle gebracht werden. 128 Fußballstörer wurden in Gewahrsam genommen. Darunter befanden sich fünf Frauen und zwei Minderjährige (16, 17). Gegen alle Beteiligten wird nun wegen Landfriedensbruchs ermittelt. Gegen die beiden Minderjährigen und einen 27-jährigen Bremer wurden Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Nach Abschluss der Maßnahmen fuhren alle Fußballstörer mit starker Polizeibegleitung zurück nach Bremen.
Im Hauptbahnhof Hannover gab es erhebliche Behinderungen im Betriebsablauf durch das Verhalten der randalierenden Fußballstörer.
In Wolfsburg erhielt ein 27-jähriger Mann aus Bremen eine Anzeige, weil er mutwillig die Scheibe einer Bahnhofstür eintrat.
Insgesamt waren 200 Bundes- und 110 Landespolizisten im Einsatz. Es gab keine Verletzten. Die An- und Abreise der übrigen rund 1200 Fußballfans aus Bremen verlief weitgehend störungsfrei.
Rückfragen bitte an:
Bundespolizeiinspektion Hannover
Martin Ackert
Telefon: 0511 123848-1030 o. Mobil 0162 4829764
E-Mail: martin.ackert@polizei.bund.de
www.bundespolizei.de