Vorsicht Enkeltrick! – Aufmerksame Bankangestellte verhindert Geldübergabe
LKR. LANDSHUT, LANDSHUT. Am Mittwoch (11.02.2015) versuchte eine unbekannte Frau über 20 Mal zielgerichtet ältere Personen über das Telefon zur Geldübergabe zu bewegen. Im Konkreten Fall verhinderte ein aufmerksame Bankangestellte einen größeren Schaden.
„Hallo Oma, kennst du mich nicht mehr?“
Mit diesen Worten bzw. mit dieser Frage, besser bekannt als „Enkeltrick“, leitete eine Betrügerin am Mittwoch die Telefongespräche an mehr als 20 Seniorinnen und Senioren ein, um deren Vertrauen zu gewinnen und diese anschließend zur Übergabe von Bargeld bzw. Schmuck zu bewegen. Dabei gab sich die Frau als Nichte, Verwandte oder Enkelin aus.
Sensibilisiert durch die zahlreichen Presseveröffentlichungen zum Thema „Enkeltrick“, wurde durch fast alle Opfer bereits im Anruf die Absicht der Täterin erkannt und das Gespräch sofort beendet. Im Fall einer über 80-jährigen Frau aus dem Landkreis Landshut glaubte diese tatsächlich, dass sich ihre Enkelin in einer Notlage befindet und rief bei ihrer Bank an, um den geforderten Geldbetrag im unteren fünfstelligen Bereich abzuholen. Die aufmerksame Angestellte der Bank, welche sich den Sachverhalt genau erklären ließ, durchschaute jedoch das falsche Spiel und verständigte umgehend die Polizei. So konnte verhindert werden, dass die über 80-jährige Frau um ihre Ersparnisse gebracht wurde.
Dieser Fall zeigt, dass insbesondere ältere Menschen, auf diese Art und Weise immer wieder, trotz aller Aufklärungsarbeit, leider Opfer von solchen betrügerischen Machenschaften werden.
Die Anruferin spielt dem Opfer in der Regel eine brisante finanzielle Notlage vor. Wenn das Opfer darüber Angaben macht, dass kein Bargeld zu Hause sei, fordert der oder die Täter das Opfer auf doch ihren Schmuck auszuhändigen, oder sogar sofort zur Bank zu gehen und sich von dort den geforderten Bargeldbetrag zu besorgen. Nicht selten rufen sie sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Die Seniorinnen und Senioren wollen einem Familienangehörigen aus einer vorgespiegelten äußerst dringlichen finanziellen Notsituation helfen und werden dabei selbst zum Opfer.
Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt nochmals vor derartigen Anrufen und gibt folgende Tipps:
Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt.
Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.
Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt.
Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
Weitere Informationen können folgenden Links entnommen werden:
Polizei Bayern / Enkeltrick
Polizeiliche Kriminalprävention
Medien-Kontakt: Pol.-Präs. Ndby., Presse-Team, Manfred Vormittag, POK, 09421-868-1012
Veröffentlicht am 12.02.2015 um 14.22 Uhr.