31.08.2014 | 19:25 Uhr
Goslar (ots) – Am vergangenen Sonntag führte die Polizeiinspektion Goslar mit Unterstützung des Landkreises Goslar und dem TÜV Nord eine Motorradkontrolle durch. Bei wechselhaftem zum Teil regnerischem Wetter waren nur wenig Motorradfahrer unterwegs. Mit zwei Geschwindigkeitsmesswagen und zwei weiteren Kontrollstellen, wo neben der gefahrenen Geschwindigkeit auch die Begutachtung der Motorräder durchgeführt wurde, konnten die wichtigsten und zugleich die unfallträchtigsten Strecken im Landkreis Goslar abgedeckt werden. Die Motorradkontrolle, die unter dem Thema „Sicher durch den Harz“ im Verbund mit den Ländern Sachsen-Anhalt, Thüringen und der Polizeiinspektion Northeim/Osterode durchgeführt wird, war nach dem wetterbedingten Ausfall Ende Juli erforderlich, da es gerade an den vergangenen Wochenenden wieder häufig zu Verkehrsunfällen mit Motorradbeteiligung gekommen war, bei denen Fahrer oder Sozius zum Teil schwer verletzt wurden. Besondere Gefahren stellen in der Regel für ungeübte und ortsunkundige Fahrer die verschiedenartigen Kurven, die zum Großteil nicht oder schwer einsehbar sind, in Gefälle- oder Steigungsstrecken dar. Dazu kommt in einigen Bereichen ein beanspruchungsbedingt schlechter Straßenzustand, der durch Ausbesserungsarbeiten innerhalb einer Kurve durchaus verschiedene Reibwerte ergibt. Diese Probleme potenzieren sich, wenn die Fahrbahn feucht oder nass ist. Ein weiterer Stressfaktor, der Gefahrensituationen hervorruft, sind die verschiedenen Verkehrsgruppen, die sich an Wochenenden auf den harzer Straßen tummeln. Neben den schnellen und in Einzelfällen sehr rasant und risikobewusst fahrenden Motorradfahrern, gesellen sich Gruppen von Fahrradfahrern und Ausflugsfahrer, die eher gemütlich durch die Landschaft fahren. Hinter nicht einsehbaren Kurven kann ein dynamisch fahrender Motorradfahrer dann schon mal auf ein langsam fahrendes Fahrzeug treffen. Hier ist dann schnelles und der Situation angepasstes Fahrverhalten gefragt, da es ansonsten zu einem Verkehrsunfall kommt.
Bei den Kontrollen fielen insgesamt 779 Fahrzeugführer wegen Überschreitens der vorgeschriebenen Geschwindigkeit auf. Davon waren allerdings lediglich 102 Motorräder. Auf vier dieser Fahrer kommt ein ein- oder mehrmonatiges Fahrverbot zu. Die höchste Überschreitung von 63 km/h schneller als der erlaubten Geschwindigkeit, wurde von einem Motorradfahrer aus dem Landkreis Hildesheim begangen, Auf diesen Motorradfahrer kommt nun ein Bußgeld in Höhe von 440 EUR zu und neben einem Punkt in der „Verkehrssünderkartei“ in Flensburg, wird er noch zwei Monate kein führerscheinpflichtiges Fahrzeug führen dürfen. Weiterhin fielen über 51 Motorrad- und zwei Pkw-Fahrer auf, deren Kraftfahrzeuge nicht den Vorschriften entsprachen. Hier waren zum Teil Reifen abgefahren, Kennzeichen falsch angebracht, oder nicht vorschriftsmäßige Anbauteile an das Fahrzeug montiert worden, die dann nicht von einem Sachverständigen abgenommen worden waren. In einem Fall wurde ein Motorrad geführt, dessen Hauptuntersuchung mehrere Monate vorher hätte durchgeführt werden müssen. Auf die Motorradfahrer kommen zum Teil empfindliche Bußgelder zu. Zudem sind auch ein Großteil dieser Verstöße mit „Punkten“ belegt. Um die Gewähr zu haben, dass die festgestellten Missstände behoben werden, wurden in 18 Fällen Mängelmeldungen durch die feststellenden Beamten erstellt, die unter Setzung einer Frist den Verkehrssünder dazu anhalten, den ordnungsgemäßen Zustand des Fahrzeugs wieder herzustellen. Kommt der Fahrzeugführer der Aufforderung in der festgesetzten Frist nicht nach, kann eine zwangsweise Vorführung des Fahrzeugs durch die jeweilige Zulassungsstelle erfolgen. Diese Maßnahmen sind dann wiederum mit erheblichen Kosten verbunden.
Steffen Jach, PHK
Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Goslar Polizeikommissariat Oberharz Telefon: 05323-94110-0