Angriff auf Asylbewerber war vorgetäuscht
TEGERNSEE, LKR. MIESBACH. Durch intensive Ermittlungen der Kripo Miesbach gelang es nun den angeblichen Angriff auf einen 24-jährigen Pakistaner am Samstagabend, 31.10.2015, in einer Tegernseer Asylbewerberunterkunft zu klären: Die Tat war vorgetäuscht.
Reglos am Boden liegend und mit einer lockeren Fesselung versehen, hatte ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes den 24-Jährigen gegen 21.40 Uhr im umzäunten Außenbereich der Asylbewerberunterkunft aufgefunden. Zunächst schien der junge Mann nicht ansprechbar und wurde mit Verdacht auf Kopfverletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert. Tatsächlich konnten bei ihm nur leichte Schürf- und Kratzwunden festgestellt werden, schwere körperliche Verletzungen lagen nicht vor.
Die Kriminalpolizeistation Miesbach übernahm die Ermittlungen zu diesem vermeintlichen Angriff gegen den 24-Jährigen. Zunächst war eine Vernehmung des Mannes wegen einer, wie mittlerweile bekannt ist, möglicherweise vorgetäuschten Sprechblockade nicht möglich. Erste Zweifel der Ermittler an der Tat wurden durch rechtsmedizinische Untersuchungen gestützt. Die festgestellten Kratzer und leichten Abschürfungen schienen selbst beigebracht. Ebenso ergaben Versuche, dass die festgestellte Fesselung durchaus von dem 24-Jährigen selbst vorgenommen worden sein könnte.
Mittlerweile konnte der junge Mann zu den Vorgängen vernommen werden. Dabei verstrickte er sich zunehmend in Widersprüche und gab schließlich zu, den Angriff vorgetäuscht zu haben. Als Motiv nannte er seine gewünschte Verlegung zu asylsuchenden Verwandten in Frankfurt. Mit dem vorgetäuschten Angriff hatte er sich eine Steigerung seiner Chancen für einen Umzug dorthin erhofft. Gegen den 24-Jährigen wird nun wegen Vortäuschen einer Straftat ermittelt.
Erste Meldung in dieser Sache:
Verletzter Asylbewerber in Tegernseer Gemeinschaftsunterkunft aufgefunden