05.11.2015 – 12:25
Mannheim/Heidelberg (ots) – Am Dienstagnachmittag, gegen 14 Uhr, rief ein bislang unbekannter Mann bei einer 93-Jährigen im Stadtteil Feudenheim an und gab sich als deren Enkel aus. Während des Gesprächs bat er „seine Oma“ um Geld für einen Hauskauf in Brühl. Das Geld würde ein Bekannter noch am gleichen Tag abholen.
Die smarte Seniorin ging dem Betrüger nicht auf den Leim, sondern informierte die Polizei. Zu einer Abholung des Geldes kam es jedoch nicht.
Einen ähnlichen Anruf erhielt eine 86-Jährige aus Heidelberg. Auch bei ihr rief eine vermeintliche Verwandte an, die um Geld bat. Weil die 86-Jährige die Identität der Anruferin kritisch hinterfragte, beendete diese das Gespräch.
Die Kriminalpolizeidirektion Heidelberg hat die Ermittlungen aufgenommen. Zeugen und Personen, die ähnliche Anrufe erhielten, werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst unter Telefon 0621/174-5555 in Verbindung zu setzen.
Information der Polizei:
Enkeltrickbetrüger durchsuchen gezielt Telefonbücher nach altmodischen Vornamen und täuschen im anschließenden Telefonat mit dieser Person eine verwandtschaftliche Beziehung vor. Während des Gesprächs erfolgt dann immer, z. B. wegen einer Notlage, eines Haus- oder Autokaufs, die Bitte um Geld, das von einem Bekannten abgeholt werden soll.
In einzelnen Fällen erfolgte nach diesem Telefonat ein zweiter Anruf einer Person, die sich als Kriminalbeamter ausgab und dazu auffordert, das Geld tatsächlich zu übergeben, um den Täter bei der Tat festnehmen zu können. Bei dem vermeintlichen Beamten handelte es sich jedoch um einen Komplizen des Betrügers.
Die Polizei rät:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht erkennen. Erfragen Sie beim Anrufer Dinge, die nur der richtige Verwandte wissen kann aber ohne selbst Details zu Ihren familiären und finanziellen Verhältnissen preis zu geben.
- Lassen Sie sich von einem Anrufer nicht drängen und unter Druck setzen. Vereinbaren Sie frühestens für den kommenden Tag einen Gesprächstermin und überprüfen Sie die Angaben.
- Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.
- Lassen Sie sich vom Anrufer die Telefonnummer geben und überprüfen Sie diese mit bereits bekannten Nummern. Rufen Sie die jeweilige Person unter der lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
-Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt. Auch wenn Sie nach einem Anruf einen weiteren eines vermeintlichen Polizeibeamten bekommen.
- Erstatten Sie Anzeige bei der Polizei
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mannheim
Heiko Kranz
Telefon: 0621 174 1104
E-Mail: mannheim.pp@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/