26.10.2015 – 14:33
Stade (ots) – „Mit dem goldenen Herbst beginnt auch die Saison für Wildunfälle“, weiß Polizeisprecher Rainer Bohmbach und merkt aber auch an, dass Vorsicht das ganze Jahr über geboten ist.
Für den starken Anstieg von Wildunfällen im Herbst sind zwei Hauptfaktoren verantwortlich: Einerseits wechselt das Wild vermehrt zwischen den jetzt abgemähten Feldern, die den Tieren keinen Schutz mehr bieten, und seinen Rückzugsgebieten im Wald. Anderseits ist es für die Autofahrinnen und Autofahrer schwer, bei der nach der Zeitumstellung auf Winterzeit früh einsetzenden Dämmerung einen Wildwechsel schnell genug zu erkennen.
Bei 80 Prozent aller Wildunfälle kollidiert das Fahrzeug mit einem Reh aber auch der Fuchs, der Dachs und das Wildschwein sind vertreten. „Die meisten Wildunfälle endeten glimpflich und es blieb beim Blechschaden“, so Bohmbach.
Maßnahmen wie rosa Dreibeine, Dialogdisplays, große Straßenplakate, blaue Reflektoren und Wildwechselschilder weisen auf besonders wildgefährdete Strecken im Landkreis Stade hin.
Waren 2013 im Landkreis noch 595 Wildunfälle zu verzeichnen, notierte die Polizei im vergangenen Jahr 675 Wildunfälle und in diesem Jahr bis jetzt bereits 483 Fälle. Dabei handelt es sich hier nur um die Unfälle die bei der Polizei bekannt geworden sind, viele Fälle werden auch direkt bei den Jagdpächtern oder auch gar nicht angezeigt und fließen so nicht in die Statistik ein.
Im Herbst wirken Umwelteinflüsse, wie die tiefstehende Sonne und feuchtes Laub auf den Straßen sowie nach Nahrung suchendes Wild zusammen. In der Dämmerung am Morgen und am Abend sind Verkehrsteilnehmer und Wild zur selben Zeit unterwegs. „Da müssen die Autofahrer besonders wachsam sein und sollten sich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halten“, rät der Polizeihauptkommissar. Taucht ein Tier auf, gilt es abzubremsen, abzublenden und zu hupen. „Blenden Sie die Tiere nicht mit Fernlicht, denn das verwirrt sie. Sie verlieren die Orientierung und laufen möglicherweise auf die Lichtquelle zu.“, so Bohmbach. Dabei muss auch beachtet werden, dass die Tiere häufig im Rudel unterwegs sind und nicht immer auf dem kürzesten Weg flüchten, sondern oft in panischer Angst vor dem Fahrzeug herlaufen.
Ist eine Kollision nicht mehr vermeidbar, sollte das Lenkrad festgehalten und eine Vollbremsung eingeleitet werden. „Auf keinen Fall unkontrolliert ausweichen“, sagt Bohmbach
Im Fall eines Unfalls muss die Polizei verständigt und die Unfallstelle abgesichert werden. Wer das getötete Wild mitnimmt, macht sich wegen Wilderei strafbar. Generell gilt immer, den rechten und linken Fahrbahnrand im Auge zu behalten und vorausschauend zu fahren.
Der Wildunfall ist ein andauerndes Problem der Verkehrssicherheit. Er kann unabhängig von der Erfahrung und dem Fahrkönnen jeden Kraftfahrer treffen.
Die beste Prävention gegen Wildunfälle ist eine angepasste Geschwindigkeit und erhöhte Aufmerksamkeit.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Stade
Pressestelle
Rainer Bohmbach
Telefon: 04141/102-104
E-Mail: rainer.bohmbach@polizei.niedersachsen.de