23.10.2015 – 10:53
Offenburg (ots) – Vor und nach dem vergangenen Wochenende waren Betrüger mit der Enkeltrickmasche im gesamten Präsidiumsbereich aktiv. In den meisten Fällen erkannten die Betroffenen gleich beim ersten Anruf den Betrugsversuch und beendeten richtigerweise das Telefongespräch. Die Anrufe gingen am Freitag zu unterschiedlichen Zeiten unter anderem in Lahr-Kuhbach, Offenburg, Offenburg-Windschläg, Achern-Gamshurst, Kappelwindeck und Bühl ein. Am Dienstag konzentrierten sich die Telefonbetrüger dann auf den Bereich Baden-Baden und das Murgtal, mit Michelbach und Bischweier. Das geforderte Geld variierte zwischen Beträgen von fünf bis 35.000 Euro, die für einen Enkel, Cousin, die Tochter oder andere Verwandte bestimmt war. Bei der Angabe des Verwendungszweckes waren die vermeintlichen Verwandten einfallsreich und kreativ. Dabei ging es in der vorgespielten Geschichte von der geplatzten Finanzierung, dem Kauf einer Immobilie, der Notlage eines Verwandten bis zum ‚Anbetteln‘ von Geld.
In zwei Fällen gelang es den Betrügern allerdings die jeweiligen Senioren auf den Weg zum Geldinstitut zu schicken, um den geforderten Betrag abzuheben. Durch das umsichtige Verhalten der Bankangestellten konnte eine ältere Frau aus Bühl überzeugt werden, von dem Vorhaben ihr erspartes Geld abzuheben, abgehalten werden. In einem Fall in Baden-Baden musste der betroffene Renter jedoch teures Lehrgeld bezahlen. Er übergab nach der Barabhebung seiner Ersparnisse bei einer Bank, der angeblichen Tochter seiner Nichte insgesamt 35.000 Euro für einen vorgetäuschten Immobilienkauf. Die etwa 30 bis 35 Jahre alte Geldbotin mit schlanker Figur und schulterlangen blonden Haaren, machte sich nach der Geldübergabe schnell wieder aus dem Staub. Über die bereits bekannten Fälle hinaus geht die Polizei von einer hohen Dunkelziffer aus.
Die Polizei im Offenburger Präsidium ist aufgrund der Vielzahl der Betrugsversuche sensibilisiert. Mit offenen und verdeckten Maßnahmen sind die Beamten der Reviere und der Kriminalpolizei in die Ermittlungen eingestiegen. Die Polizei warnt dabei vor dieser Masche und rät zur ‚Vorsicht‘. Machen Sie die Vorfälle in Ihrem Umfeld bekannt und ermutigen Sie vorwiegend ältere Bürger, Angehörige und Nachbarn sich in solchen Fällen sofort mit der Polizei in Verbindung zu setzen und keine Alleingänge zu starten. Gehen Sie grundsätzlich davon aus, dass Angehörige nicht auf diese Weise nach Geld fragen. Lassen Sie sich auf keine Diskussionen am Telefon ein und geben Sie keine persönlichen Informationen weiter. Die Frage und Antworttaktik am Telefon ist Absicht – es ist nicht immer unhöflich aufzulegen, manchmal muss es eben sein. Größere Geldbeträge sollten dabei nicht unbegründet an Unbekannte, vermeintliche Verwandte, Geldboten oder Polizeibeamte übergeben werden. Trauen Sie sich Nein zu sagen, auch wenn Sie sich nicht sicher sind ob der Anrufer nicht doch ein Verwandter sein könnte – ein ‚echter‘ Angehöriger wird Ihre Reaktion spätestens beim nächsten persönlichen Treffen oder Familienfest verstehen und akzeptieren.
/ks
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