20.10.2015 – 16:45
Freiburg (ots) – Am 25.10.2015 veranstaltet das Polizeipräsidium Freiburg in Kooperation mit der Stadt Freiburg, dem Verein „Sicheres Freiburg“ der Arbeitsgemeinschaft Freiburger Bürgervereine und dem Opferschutzverein „Weisser Ring“ zum Tag des Einbruchschutzes eine Informationsveranstaltung im Fritz-Hüttinger Haus in Freiburg Mooswald. Kriminalhauptkommissar Frank Erny von der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle des Polizeipräsidium Freiburg wurde zu diesem Thema:
Frage: Weshalb steigen nach Ihren Erfahrungen die Einbruchszahlen zu Beginn der Wintermonate an?
Antwort: Täter können in der Dämmerungsphase den Schutz der Dunkelheit nutzen, um unerkannt einzubrechen. Dabei können sie leicht erkennen, ob sich jemand im Haus oder der Wohnung aufhält.
Frage: Brechen die Täter bei Anwesenheit der Wohnungsinhaber auch ein?
Antwort: Da muss man klar zwischen den Einbruchszeiten am Tag und in der Nacht unterscheiden. Tagsüber und abends werden die Täter einen Einbruch bei offensichtlicher Anwesenheit der Wohnungsinhaber meiden, nachts jedoch kann er davon ausgehen, dass diese schlafen.
Frage: Kommt es denn oft vor, dass auch nachts eingebrochen wird, obwohl die Menschen im Haus sind?
Antwort: Obwohl wir tagsüber mehr Einbrüche verzeichnen, haben wir eine Zunahme der Einbrüche, die in der Nachtzeit begangen werden. Das Verhältnis liegt etwa bei 70% aller Einbrüche zur Tageszeit und 30 % zur Nachtzeit.
Frage: Für den Geschädigten wäre dies vermutlich die persönlich schlimmste Art, einen Einbruch zu erleben. Wie soll man sich dabei verhalten?
Antwort: Wenn Sie als Geschädigter eine gewisse räumliche Distanz zum Täter haben, sollten Sie sich bemerkbar machen. Rufen Sie laut, schalten Sie das Licht ein und rufen Sie sofort bei der Polizei über die Notrufnummer 110 an. Wenn der Täter sich jedoch in unmittelbarer Nähe befindet, sollten Sie keine Handlungen unternehmen, die zu einem Konflikt führen könnten.
Frage: Wann kann ich diesen Täter erkennen? Baldowert er das Haus zuvor aus oder steigt er direkt in die Wohnung ein?
Antwort: Ein Ausspähen des Einbruchsobjektes findet meist anders statt als sich dies die Bürger vorstellen. Meist erfolgt dies nur sehr kurz oder gar zeitversetzt zur eigentlichen Tat. Nicht selten machen die Täter von dem ausgesuchten Haus Bilder um sich sozusagen eine Einbruchsstrategie zurecht zu legen.
Frage: Man hört ja immer wieder, dass Einbrüche durch eine gut funktionierende Nachbarschaft verhindert werden. Stimmt das und was muss man dabei beachten?
Antwort: Ja, wir haben relativ viele Täterfestnahmen vor Ort auf Grund entsprechender Hinweise der Nachbarn. Sprechen Sie mit Ihrem Nachbarn über dieses Thema. Wirkungsvoll kann der Nachbar jedoch nur dann helfen, wenn die Einbruchsörtlichkeit für Ihn auch einsehbar ist. Der Nachbar kann auch dafür sorgen, dass Ihr Haus / Ihre Wohnung bei längerer Abwesenheit bewohnt aussieht.
Frage: Gibt es eigentlich auch Häuser, bei denen man davon ausgehen kann, dass dort mehr oder weniger eingebrochen wird?
Antwort: Das ist ein großes Thema. Es gibt nachweislich einige Kriterien, die einen Einbruch erschweren oder begünstigen. Dies ist jedoch auch das Thema eines Vortrages, den ich bei unserer Infoveranstaltung zum Tag des Einbruchschutzes halten werde.
Hinweis: INFOVERANSTALTUNG zum Thema Einbruchschutz am Sonntag 25.10.2015 13:00 Bis 17:00 Uhr im Hüttinger Haus in Freiburg-Mooswald, Am Hägle 1 (Ecke Elsässer Straße), mit Vorträgen von Experten der Kriminalpolizei zum Täterverhalten und der Einbruchssicherung sowie dem Vortrag einer Mitarbeiterin des „Weissen Ring“ zum Thema Opferschutz.
fe/kj
Rückfragen bitte an:
Frank Erny
Polizeipräsidium Freiburg
Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle
Telefon: 0761 29608-25
E-Mail: freiburg.pp@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/