Sicherheit durch Sichtbarkeit – „Landestag der Verkehrssicherheit“ in Augsburg

Sicherheit durch Sichtbarkeit – „Landestag der Verkehrssicherheit“ in Augsburg

UNTERFRANKEN. Anlässlich des „Landestags der Verkehrssicherheit“ in Augsburg am 10. Oktober möchte das Polizeipräsidium Unterfranken die angedachten Themenkomplexe auch in unserem Regierungsbezirk aufgreifen und Publik machen. Denn die 59 Verkehrstoten und rund 6.500 Verletzten im Jahr 2014 in Unterfranken sind eindeutig zu viel. Drei Beitragsblöcke werden auf dem Rathausplatz in Augsburg zwischen 10:00 Uhr und 17:00 Uhr vorgestellt. Innenminister Joachim Herrmann, Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl und Polizeipräsident Michael Schwald eröffnen den Aktionstag in Augsburg.

Raus aus dem toten Winkel

In Aschaffenburg war es Mitte Juni zu einem tragischen Verkehrsunfall gekommen. Eine Rollerfahrerin hatte sich an einer Ampel während der Wartephase zwischen einem Sprinter und einem Lkw so eingeordnet, dass sie quer vor dem Führerhaus des Lkw stand. Als die Lichtzeichenanlage auf grün umschaltete, fuhr der Lasterfahrer los, da er die Frau auf dem Zweirad aufgrund des toten Winkels nicht sehen konnte. Die Rollerfahrerin wurde von der Fahrzeugfront des Lkws erfasst und erlag sofort ihren schweren Verletzungen. Der Mann am Steuer des Lkw erlitt einen Schock.

Dieser Unfall zeigt, wie wichtig es sowohl für die Fahrer von Pkw und Lkw, aber auch für Zweiradfahrer und Fußgänger ist, den toten Winkel zu beachten und dessen Gefährlichkeit stets im Hinterkopf zu haben! Vielen Verkehrsteilnehmern ist übrigens immer noch nicht bewusst, dass der Fahrer, egal welches Fahrzeug er lenkt – auch eines Kleinwagens – rund um sein Fahrzeug herum mit mehreren toten Winkeln rechnen muss, also mit Bereichen in unmittelbarer Nähe zu den Fahrzeugumrissen, die für ihn trotz Unterstützung von Spiegeln nicht einsehbar sind. Der in der Fahrschule gelernte „Schulterblick“ macht daher immer Sinn!

Im Rahmen des Landestags für Verkehrssicherheit 2015 in Augsburg demonstriert der Landesverband Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen mit einem Lkw auf dem Rathausplatz sehr anschaulich, wie groß diese „blinden Flecke“ eines Fahrers im Einzelfall ausfallen können. Besonders eindrucksvoll ist dies, wenn zum Beispiel im Rahmen der Unterrichtung von Schülern ganze Schulklassen im toten Winkel eines abbiegenden Fahrzeugs regelrecht „verschwinden“.

Ergänzend bekommen die besonders gefährdeten – weil ungeschützten – Fußgänger oder Fahrradfahrer entsprechende Verhaltenstipps mit auf den Weg. So sollte man beispielsweise als Fußgänger oder Radfahrer neben einem Lkw immer auch selbst in den Außenspiegel des Lasters schauen und aktiv Blickkontakt zu dem Fahrer suchen. „Sehen und gesehen werden“, lautet hier die lebensrettende Devise.




Quelle: Bayerische Polizei