POL-WOB: Polizei Helmstedt warnt vor Wildwechsel: Ausweichmanöver führen zu schwereren Folgen

29.09.2015 – 12:07

Wolfsburg (ots) – Helmstedt, 29.09.15

Mit Herbstbeginn ist besonders in den Morgen- und Abendstunden wieder vermehrt mit Wildwechsel auf den Straßen zu rechnen, so Verkehrssicherheitsberater Ulf Barnstorf von der Polizei Helmstedt. Im Verhältnis zu den ersten neun Monaten im letzten Jahr stiegen die Wildunfälle in diesem Jahr im Landkreis Helmstedt bislang um 6,3 Prozent von 381 auf 405 Karambolagen. Während es bis September in 2014 vier Leichtverletzte gab, verzeichnete die Polizei in diesem Jahr bereits drei Leicht- und zwei Schwerverletzte. Vorausschauende Fahrweise und angepasste Geschwindigkeit bei ausreichendem Abstand zu Vorausfahrenden sind die besten Voraussetzungen, um Unfälle zu vermeiden, erläutert der Oberkommissar. In keinem Fall sollte bei Sichtkontakt zum Wild versucht werden, dem Tier auszuweichen. Wie bei zwei Unfällen im Laufe des Montags im Landkreis Helmstedt ist der Schaden durch das missglückte Ausweichmanöver größer als bei einer Kollision mit dem Tier.

Am Montagmorgen kam um 08.30 Uhr ein 27 Jahre alter Ford-Fahrer aus Königslutter auf der Bundesstraße 1 zwischen Frellstedt und Helmstedt von der Fahrbahn ab, als er versuchte einem Reh auszuweichen. Gleiches ereilte um 22.30 Uhr einem 20-jährigen Wolfsburger, der auf der Bundesstraße 188 bei Velpke versuchte, ein Zusammenstoß mit einem Reh zu verhindern. Der junge Fahrer steuerte seinen VW Golf auf die Gegenfahrbahn, drehte sich hierbei mit seinem Pkw und stieß letztendlich gegen eine Leitplanke. Während sich der 20-Jährige leicht verletzte, musste sein Golf abgeschleppt werden. Es entstand ein Schaden von 2.500 Euro.

Als Verkehrsexperte weiß Barnstorf, dass Tiere die Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen nicht einschätzen können und oftmals unmittelbar vor dem Fahrzeug auf die Fahrbahn laufen. Deshalb gelte: Bei Sichtkontakt Lenkrad festhalten, dem Straßenverlauf folgend kontrolliert abbremsen und das Tier wenn möglich passieren lassen. Außerdem sei es möglich zu hupen, um das Tier zu verscheuchen. Scheinwerferlicht irritiere die Tiere, daher sei es wichtig, das Fernlicht auszuschalten.

Da Wildunfälle sich trotz vorsichtiger Fahrweise nicht immer verhindern lassen, sei nach einem Zusammenstoß wie nach jedem Unfall zu beachten: Anhalten, Unfallstelle sichern und Verletzte versorgen sowie die Polizei informieren. Wildwechselschilder sollten unbedingt beachtet werden, erläutert der Oberkommissar abschließend, denn sie stehen tatsächlich nur dort, wo mit starkem Wildwechsel zu rechnen ist.

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Quelle: news aktuell / dpa