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Versammlungsgeschehen um LEGIDA am 21. September 2015
Verantwortlich: Andreas Loepki
Stand: 21.09.2015, 23:00 Uhr
Auch am Montag, den 21. September 2015, versammelten sich erneut Sympathisanten der Gruppierung „Legdia“ vor dem Leipziger Hauptbahnhof. Insgesamt vier angemeldete Gegenveranstaltungen sollten über denselben Zeitraum, zwischen 18:00 Uhr und spätestens 22:00 Uhr, der Legida-Demonstration innerhalb des Leipziger Rings entgegen stehen. Nachdem die Stadt Leipzig die angemeldete Legida-Route verkürzt hatte, richteten die Initiatoren einen Eilantrag an das Verwaltungsgericht. Das Gericht entschied offiziell gegen 18:30 Uhr, dass die Bescheidung der Stadt Leipzig Bestand hat. Damit stand die Route für Legida fest: Beginnend vom Kleinen Willy-Brandt-Platz, über die Goethestraße, den Brühl, zum Hallischen Tor und die Richard-Wagner-Straße zurück zum Ausgangspunkt.
Pünktlich um 18:00 Uhr begann die Veranstaltung Legida mit einer Kundgebung am Kleinen Willy-Brandt-Platz. Währenddessen starteten 18:30 Uhr die Gegendemonstrationen „Leipzig nimmt Platz“ am Astoria Hotel, die „Kundgebung Bündnis 8. Mai“ vom Nikolaikirchhof. Zusätzlich sollte auf der Wiese vor Hugendubel in der Innenstadt eine Kundgebung der „Leipziger Friedenswache“ ab 18:00 Uhr stattfinden.
Etwa gegen 18:45 Uhr gelangte eine Gruppe von ca. zehn bis fünfzehn Personen über Hinterhöfe auf den Brühl und setzte sich zwischen der Nikolaistraße und der Ritterstraße auf die Straße. Dieses Vorgehen wurde von der Versammlungsbehörde als ordnungswidrig angesehen und später durch die Polizei beräumt.
Später gelangten Gegendemonstranten auch an den Stellen Brühl/Nikolaistraße und Brühl/Am Hallisches Tor auf die Straße und nahmen dort Platz.
Etwa gegen 19:50 Uhr startete die Versammlung Legida ihre Laufrichtung am Kleinen Willy-Brandt-Platz. Aufgrund der nicht räumbaren Sitzblockade (bis auf Brühl/Ritterstraße) wurde zu diesem Zeitpunkt der Aufzug durch die Versammlungsbehörde verkürzt. Legida konnte daher nur noch über die Goethestraße, Brühl, Nikolaistraße, Willy-Brandt-Platz laufen.
Kurz nachdem der Aufzug Legida sich in Bewegung gesetzt hatte (etwa 20:00 Uhr), soll es zu einem Übergriff von Seiten der Gegendemonstranten in Form von Flaschenwürfen (Glasflasche) auf die Teilnehmer von Legida gekommen sein, wobei eine Frau verletzt wurde.
An der Position Brühl/Nikolaistraße kam es, trotz polizeilicher Abschirmung, zu einer kurzzeitigen Konfrontation zwischen Legida-Teilnehmern und Gegendemonstranten. Hierbei wählten No-Legida-Teilnehmer die etwas unüblichen Wurfgeschosse in Form von Äpfeln. Teilnehmer aus der vordersten Reihe von Legida griffen daraufhin zu Plastewaschen und warfen sie in die Menge der Blockierer. Ansonsten gelangten die Teilnehmer von Legida ohne weitere Zwischenfälle zurück an den Ort ihrer Auftaktkundgebung, wo die Versammlung gegen 20:20 Uhr beendet wurde.
Nach einer ersten Einschätzung der Gesamtlage kann aus polizeilicher Sicht bestätigt werden, dass es zu bisher festgestellten fünf Verstößen gegen das Versammlungsgesetzt gekommen ist. Weiterhin wurden verschiedene Straftaten registriert: darunter zwei wegen Beleidigung, zwei wegen gefährlicher Körperverletzung und eine Anzeige wegen Landfriedensbruch. Die Zahl der Straftaten und Ordnungswidrigkeiten kann jedoch durch nachträgliche Anzeigen noch ansteigen.
Bis gegen 21:15 Uhr konnte ein Abgang aller Teilnehmer beobachtet werden. Bereits kurz vor 21:00 Uhr wurde der Verkehr vor dem Hauptbahnhof wieder komplett freigegeben.
Überdies verkündete Legida während seiner Kundgebung, dass eine weitere Versammlung bereits diese Woche, am Mittwoch, den 23. September, stattfinden soll. (KG)
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Quelle: Polizei Sachsen