Kontrollergebnis „Schwerpunktkontrolle Migration“ auf der BAB A 3

Kontrollergebnis „Schwerpunktkontrolle Migration“ auf der BAB A 3

RUHSTORF A. D. ROTT, LKR. PASSAU. Auch heute Nacht (01.09.15) ab 02.00 Uhr wurde auf der Einreisespur der BAB A 3 am Parkplatz Rottal-Ost über mehrere Stunden eine Schwerpunktkontrolle in Zusammenhang mit der Migrationsthematik durchgeführt. Dabei gingen den Kontrollkräften mehrere Schleuser ins Netz. Auch zahlreiche Migranten wurden zunächst in polizeiliche Obhut genommen. Derartige Selektivkontrollen werden auch künftig fortgesetzt.

Im Kampf gegen skrupellose Schleuserbanden und zum Schutz der Flüchtlinge werden derartige Verkehrskontrollen durchgeführt. Bei den Schleusern spielt größtenteils die Gesundheit und das Leben der Flüchtlinge keine Rolle, sie handeln aus reiner Profitgier. Rund 1.500 Flüchtlinge wurden jeweils in den Monaten Juli und August 2015 auf der BAB A3 bei Passau ausgesetzt. Zum Schutz der Migranten, aber auch der Verkehrsteilnehmer und der eingesetzten Polizeibeamtinnen und Beamten, werden mit Unterstützung von Beamten der Bereitschaftspolizei verstärkt mobile und stationäre Selektivkontrollen auf der Einreisespur der Autobahn A3 durchgeführt.
Ziel dieser Aktion ist es vordergründig, Schleuser schnell aus dem Verkehr zu ziehen und die Geschleusten in sichere Obhut zu bringen.
Bereits gestern hatten sich Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer und Niederbayerns Polizeipräsident Josef Rückl zusammen mit seinem Vertreter, Vizepräsident Anton Scherl, vor Ort ein Bild von der Lage und der gesamten Kontrollaktion gemacht.

Zur effektiven Bekämpfung der Schleuserkriminalität wurde heute ganz aktuell die neue „Gemeinsame Informationssammel- und Auswertestelle Schleusungskriminalität“, kurz „GISA“ genannt, errichtet. Diese ist räumlich bei der Kriminalpolizeiinspektion in Passau angesiedelt und mit Experten der Bayerischen Polizei, der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes Wien besetzt. Insbesondere Fahndungsmaßnahmen können demzufolge gezielt länderübergreifend koordiniert und Ermittlungserkenntnisse rasch und unkompliziert zusammengeführt und ausgetauscht werden.

Nachfolgend dürfen die Kontrollergebnisse des heutigen Tages berichtet werden:

An der Kontrollstelle auf der BAB A3 am Rastplatz Rottal-Ost wurden innerhalb eines Zeitraumes von 3,5 Stunden insgesamt 217 Pkw, 134 Klein-Lkw und 4 Lkw kontrolliert. Dabei konnten vier Schleuser festgenommen und 33 Migranten aufgegriffen werden.
Bei mobilen Kontrollen auf der BAB A 3, jedoch außerhalb der Kontrollstelle, wurden 49 Pkw, 27 Klein-Lkw und 4 Lkw angehalten und kontrolliert. Hierbei wurden 2 Schleuser dingfest gemacht und 17 Migranten in polizeiliche Obhut genommen.
Außerhalb der BAB A 3 auf den sog. Ausweichrouten klickten ebenfalls zwei Mal die Handschellen. 13 Flüchtlinge wurden hierbei angetroffen.

Eine unvorstellbare Vorgehensweise legte ein flüchtiger Schleuser gegen 09.30 Uhr an den Tag, der im Bereich der AS Passau-Süd in Fahrtrichtung Deggendorf angehalten werden sollte. Er befand sich mit seinem Pkw auf der Überholspur, bremste dort nach bemerken der Polizei sein Fahrzeug rapide bis zum Stillstand ab, riss die Fahrertüre auf und flüchtete sofort über die Mittelleitplanke und die in Richtung Österreich führenden Fahrspuren in ein Waldstück. Die im Fahrgastraum des Pkws befindlichen 8 Flüchtlinge (5 Männer, 2 Frauen, 1 Kleinkind) wurden rücksichtslos im Fahrzeug auf dem Überholspur zurückgelassen. Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn nachfolgende Verkehrsteilnehmer nicht rechtzeitig reagiert hätten … !
Eine umfangreiche Fahndung nach dem jungen Mann, der dunkelhäutig war und mit einer Bundeswehrhose bekleidet war, blieb erfolglos.

Medien-Kontakt: Pol.-Präs. Ndby., Presse-Team, Michael Emmer, PHK, 09421-868-1013, 0173/8559245
Veröffentlicht am 01.09.2015 um 17.15 Uhr



Quelle: Bayerische Polizei