Brand im Sägewerk – Katastrophenfall ausgerufen
SCHWARZENBACH A.WALD, LKR. HOF. Das Großfeuer in einem Sägewerk in Rauschenhammermühle ist mittlerweile unter Kontrolle. Der Eigentümer des Sägewerks erlitt einen Schock. Aufgrund des enormen Schadensausmaßes wurde vom Landratsamt Hof am Morgen der Katastrophenfall ausgerufen. Ein Großaufgebot von rund 700 Einsatzkräften ist mit den Löscharbeiten beschäftigt.
Der Brand, der gegen 23 Uhr von einen Autofahrer und gleichzeitig über die Brandmeldezentrale des Sägewerkes an die Integrierte Leitstelle gemeldet wurde, beschäftigt die Einsatzkräfte nach wie vor. Kurz nach 4 Uhr, am Sonntagmorgen, wurde vom zuständigen Landratsamt Hof der Katastrophenfall ausgerufen. Der Hofer Landrat Dr. Oliver Bär verschaffte sich am Vormittag persönlich einen Überblick am Brandort. Seit gegen 10 Uhr ist das Großfeuer unter Kontrolle. Derzeit laufen die Nachlöscharbeiten an, die mindestens den gesamten Sonntag und die kommende Nacht noch andauern werden.
Löscheinsatz aus der Luft
Seit Sonnenaufgang unterstützen insgesamt vier Polizeihubschrauber der Bayerischen Polizei und der Bundespolizei die angerückten Feuerwehren aus dem Landkreis Hof und den benachbarten Landkreisen. Drei der Helikopter sind mit Löschwasserbehältern ausgerüstet, um erneut auflodernde Flammen aus der Luft zu bekämpfen. Eine Hubschrauberbesatzung macht sich währenddessen mit einer Wärmebildkamera auf die Suche nach weiteren Glutnestern.
Mittlerweile geht von dem Brand keine weitere Gefahr für den angrenzenden Wald oder benachbarte Wohngebiete aus. Noch in den frühen Morgenstunden, kurz nach Brandausbruch, mussten angrenzende Bewohner in Oberschwarzenstein ihre Häuser verlassen, nachdem die Flammen zunächst drohten auf die Häuser überzugreifen. Als sich dies nicht bewahrheitete, konnten die Anwohner jedoch rasch wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.
Sägewerk komplett zerstört
Der Komplex an aneinandergereihten Lager- und Werkshallen auf dem Areal des Firmengeländes wurde durch das Feuer komplett vernichtet und ist bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Brandstelle erstreckt sich auf eine Länge von mehreren hundert Metern entlang der unmittelbar vorbeiführenden Staatsstraße 2211. Der enorme Funkenflug setzte im direkten Nahbereich des Sägewerkes auch den Wald an den Steilhängen in Brand. Ein größerer Waldbrand konnte aber durch das rasche Eingreifen der Feuerwehr verhindert werden. Ebenso konnten die Einsatzkräfte ein Übergreifen der Flammen auf eine abgesetzte Werkstatt sowie auf ein Verwaltungsgebäude und ein weiteres Holzlager verhindern.
Keine Verletzten, aber enormer Sachschaden
Trotz dieses Großbrandes mit rund 700 Einsatzkräften wurde bislang glücklicherweise niemand durch das Feuer oder während der Löscharbeiten verletzt. Der Eigentümer des Sägewerks erlitt einen Schock und musste ärztlich behandelt werden. Nach ersten Schätzungen beläuft sich der entstandene Sachschaden auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
Brandfahnder haben Ermittlungen aufgenommen
Kriminalbeamte aus Hof haben noch in der Nacht die ersten Maßnahmen getroffen. Aufgrund der noch laufenden Löscharbeiten und der akuten Einsturzgefahr können die Brandfahnder die Brandruine noch nicht betreten. Angaben zur Ursache des Feuers können deshalb noch nicht getroffen werden. Beamte der Polizeiinspektion Naila haben die Zufahrtsstraßen mit weiteren Unterstützungskräften weiträumig abgesperrt. Die Staatsstraße 2211 zwischen Schwarzenbach a.Wald und der Einmündung zur Bundesstraße B173 wird auch nach den Löscharbeiten für eine längere Zeit gesperrt bleiben.