17.08.2015 – 17:15
Altenberg, Pirna (ots) – Bei dem Großaufgriff zwischen Lauenstein und Geising am Montagmittag, den 17. August 2015, hat die Bundespolizeiinspektion Berggießhübel nach Abschluss der umfangreichen Fahndungsmaßnahmen insgesamt 81 Personen festgestellt.
Bei den Personen handelt es sich um afghanische, syrische, pakistanische und iranische Staatsangehörige, welche alle zusammen auf der geschlossenen Ladefläche eines LKW (12,5t) nach Deutschland geschleust wurden. Unter ihnen befanden sich etwa acht Frauen und 14 Kinder (auch Säuglinge und Kleinstkinder).
Nach ersten polizeilichen Ermittlungen waren die Personen etwa ein bis zwei Tage in dem LKW unterwegs. Der Transport dieser Menschen hat erneut unter menschenunwürdigen Bedingungen stattgefunden. Alle 81 Personen wurden auf der Ladefläche eines schlecht belüfteten und geschlossen Kasten-LKW transportiert und hatten während der gesamten Fahrt keinerlei Möglichkeiten ihre Notdurft zu verrichten oder sich mit Flüssigkeiten oder Nahrungsmitteln zu versorgen.
Viele von ihnen, vor allem die älteren Menschen waren von der Fahrt sehr mitgenommen und geschwächt, weshalb einige ärztlich versorgt wurden. Mit Unterstützung des DRK (Deutsche Rote Kreuz) mussten einige Personen mit sauberen Kleidungsstücken eingekleidet werden, da sie ihre Notdurft auf dem Transport nicht länger zurückhalten konnten.
Der Schleuser, ein 34 jähriger bulgarischer Staatsangehöriger, wird im Laufe des morgigen Tages dem zuständigen Haftrichter vorgeführt.
Derzeitig Unterstützt das THW (Technisches Hilfswerk) die Beamten der Bundespolizei vor Ort und errichtet zusätzliche Unterbringungs- und Versorgungsmöglichkeiten für die Personen.
Die polizeiliche Sachbearbeitung dauert derzeitig noch an und wird vermutlich bis Dienstagvormittag andauern.
Bei diesem Sachverhalt handelt es sich um eine der größten Schleusungen im Jahr 2015 im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeidirektion Pirna.
Diese Art der Schleusung fügt sich nahtlos in das aktuelle Lagebild ein. Große Gruppen von Flüchtlingen werden durch kriminelle Banden in Kleinlastwagen teilweise über mehrere Tage geschleust.
Der Vizepräsident der Bundespolizeidirektion Pirna, Leitender Polizeidirektor Michael Brall, kommentiert das heutige Geschehen wie folgt:
„Schleuserkriminalität ist ein menschenverachtendes Geschäft. Diese Organisationen verdienen ihr Geld an dem Leid und Elend der Flüchtlinge aus den Krisengebieten der Welt. Dabei wird teilweise sogar das Leben dieser Flüchtlinge gefährdet. Die Bundespolizei setzt ihre volle Kraft in die Verfolgung dieser kriminellen Organisationen.“
Die Bundespolizeidirektion Pirna hat im laufenden Jahr 2015 bereits weit über 3000 illegale Migranten registriert und über 200 Schleuser festgenommen. Damit ist bereits jetzt nahezu das Niveau des gesamten Vorjahres erreicht.
Rückfragen bitte an:
Bundespolizeiinspektion Berggießhübel
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