17.08.2015 – 14:15
Heidelberg (ots) – Trickbetrüger werden immer dreister und lassen ihr Opfer nicht so schnell vom Haken! So auch am vergangenen Freitagmorgen, als sich eine angebliche Nichte am Telefon bei einem 87-jährigen Mann in der Weststadt meldete. Sie gab dabei vor, dass sie sich gerade in Mannheim aufhalten würde um ein Haus zu kaufen. Dafür brauche sie aber umgehend 30.000 Euro in bar. Der Senior war sofort misstrauisch, nachdem er auch an der Stimme erkannte, dass dies nicht seine Verwandte war. Das Telefongespräch wurde daraufhin von der unbekannten Anruferin beendet. Etwa eine Stunde später klingelte das Telefon erneut, am anderen Ende eine „Oberkommissarin“, die vorgab, gerade in diesem Betrugsfall zu ermitteln. Um den Täter bei der Geldübergabe festnehmen zu können, forderte sie den Mann auf, die geforderte Summe bei der Bank abzuheben und dem Täter zu übergeben. In der Ansicht, der Polizei helfen zu können, hob der 87-Jährige das Geld bei der Bank ab und übergab es wie verabredet um 15 Uhr vor seinem Haus in der Franz-Knauff-Straße an den „Täter“. Das böse Ende folgte gegen 16.30 Uhr, als der Betrogene bei der Kriminalpolizei in Heidelberg anrief und die Rückgabe seines Bargelds verlangte, so wie es ihm die „Oberkommissarin“ versprochen hatte. Erst da wurde dem Opfer klar, dass er gerissenen Betrügern auf den Leim gegangen war.
Die Polizei weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sie ein Opfer nie anweisen würde, echtes Geld zu übergeben!
Personenbeschreibung des Geldabholers:
ca. 18-22 Jahre, 160-165 cm, massiv muskulös, dunkle Hautfarbe, irakisch/syrisches Aussehen, schwarze kurze volle Haare, er trug einen grauen Pullover oder Jacke (langarm).
Die weitere Sachbearbeitung hat die Ermittlungsgruppe Cash Down der Kriminalpolizei übernommen. Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten sich unter Telefon 0621/174-5555 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.
Tipps Ihrer Polizei gegen den Enkeltrick:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon nicht selbst mit Namen vorstellt. - Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert. - Vergewissern Sie sich, ob der Anrufer wirklich ein Verwandter ist: Rufen Sie die jeweilige Person unter der bisher bekannten und benutzten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen. - Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. - Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen. - Informieren Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 110, wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt. - Wenn Sie Opfer geworden sind: Wenden Sie sich an die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
Weitere Information auch auf der Internetseite der Polizeilichen Kriminalprävention des Bundes und der Länder unter www.polizei-beratung.de
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mannheim
Öffentlichkeitsarbeit
Dieter Klumpp
Telefon: 0621 174-1105
E-Mail: mannheim.pp.stab.oe@polizei.bwl.de
http://www.polizei-bw.de/