Verstärktes Auftreten von „Enkeltrickbetrügern“

Verstärktes Auftreten von „Enkeltrickbetrügern“

LKR. NEU-ULM. Eine starke Zunahme von Betrugsversuchen durch den sogenannten Enkeltrick wird derzeit bei der Neu-Ulmer Kripo verzeichnet. Aufklärung zeigte deutlich Wirkung!

Alleine seit Anfang Juli dieses Jahres versuchten die Betrüger in Neu-Ulm und den Vororten schon 22-mal ältere Mitmenschen durch betrügerische Anrufe um ihr Erspartes zu bringen. Allein sechs Fälle wurden am vergangenen Mittwochnachmittag (12. August 2915) innerhalb von vier Stunden bei der Polizei gemeldet. Glücklicherweise blieben die Gauner in diesen Fällen erfolglos, nicht zuletzt weil die Meisten der Angerufenen über die Masche des Enkeltricks bereits aufgeklärt waren.

Trotzdem wäre es in einem Fall beinahe zur Übergabe einer fünfstelligen Summe gekommen. Das Opfer war mit dem geforderten Betrag bereits an den vereinbarten Übergabeort unterwegs. Erst als der vermeintliche Verwandte kurz vor der Übergabe nochmals anrief und verlangte, das Geld einem unbekannten Boten zu übergeben, wurde der 60-Jährige misstrauisch und fuhr mit seinem Geld wieder nach Hause.

Besonders dreist war ein Täter nach einem anderen gescheiterten Versuch. Er rief kurze Zeit später nochmals bei dem Opfer an und gab sich als Polizeibeamter aus, der den Fall aufnehmen wolle und aus diesem Grunde in die Wohnung kommen müsse. Sein Pech war, dass die 73-jährige Rentnerin den Anrufer an der Stimme wiedererkannt wurde.
Die Neu-Ulmer Kriminalpolizei ermittelt nun gegen die bislang unbekannten Täter.


Aufklärung verhindert diese Betrugsmasche

Seien Sie misstrauisch wenn Verwandte oder Bekannte am Telefon Geldforderungen stellen.

Geben Sie keine Details zu ihren familiären und finanziellen Verhältnissen heraus.

Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen; beenden Sie das Gespräch in dem Fall.

Stellen Sie dem Anrufer gezielt Fragen, zum Beispiel nach dem Namen seiner Mutter, und bestehen Sie auf die Beantwortung.

Halten Sie unbedingt zeitnah Rücksprache mit anderen Familienangehörigen.

Melden Sie derartige Anrufe sofort der Polizei. Scheuen Sie nicht davor die Notrufnummer 110 zu wählen.

Übergeben oder überweisen Sie keinesfalls Geld an Fremde.

Bei Kontakt mit vermeintlichen Polizeibeamten: Versichern Sie sich bei Ihrer örtlichen Polizei rück, und lassen Sie sich einen Ausweis zeigen.


Weitere Informationen zum Schutz vor Betrügern erhalten Sie in der Broschüre "Rate mal, wer dran ist", herausgegeben durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und zu beziehen auf folgender Internetseite:


"Rate mal wer dran ist" (BMFSFJ)


Senioren informieren Senioren (SIS)

Mithelfen, dass Straftäter bei Senioren kein leichtes Spiel haben, möchte das Projekt "Senioren informieren Senioren" (SIS). Extra geschulte Ehrenamtliche klären auf verständliche Weise in Vorträgen über einschlägige Maschen auf, wie beispielsweise dem Enkeltrick, falsche Handwerker oder Gefahren im Internet.
Interessierte Personen und Gruppen oder Heime können sich unter der Rufnummer (07309) 2996 gerne an Herrn Wilhelm Klauer wenden.


(PP Schwaben Süd/West, 11 Uhr, ce)
Medienkontakt:
Polizeipräsidium Schwaben Süd/West -Pressestelle- Tel. 0831/9909-1013 bzw. Nst. -1012
Außerhalb der regulären Dienstzeit über die Einsatzzentrale – Nst. -1401



Quelle: Bayerische Polizei