14.08.2015 – 10:17
Hannover (ots) – Am 4. Januar 2010 wurden der Torso und die abgetrennten Beine der 24-jährigen Monika P., verpackt in blauen Plastiksäcken, an der Ihme − unter der Legionsbrücke − an der Ritter-Brüning-Straße, in Linden-Süd gefunden. Spaziergänger waren an jenem Montag auf die Müllsäcke aufmerksam geworden und hatten die Polizei verständigt. Als Folge der in den Medien veröffentlichten Zeugenaufrufe meldeten sich weitere Hinweisgeber, die die verdächtigen Gegenstände − die sich später als Leichenteile herausstellten − bereits am Samstag, 2. Januar 2010, gegen 09:30 Uhr an der Ihme gesehen hatten.
Auch mehr als fünf Jahre nach dem Tod der jungen Lindenerin haben die Kriminalbeamten der „Mordkommission Rose“ keine heiße Spur – nach wie vor fehlen der Kopf und die beiden Arme der Toten sowie ihre persönlichen Gegenstände.
Mit einem von der Zentralen Polizeidirektion erstellten Fahndungsfilm möchten Polizei und Staatsanwaltschaft Hannover den Fall „Monika P.“ wieder in Erinnerung rufen. Inhalt dieses Films sind Informationen zu den bisherigen Ermittlungs- und Auswertungsergebnissen sowie ein auf dieser Basis in Zusammenarbeit mit Fallanalytikern des Landeskriminalamts Niedersachsen erstelltes Täterprofil.
Ein kurzer Rückblick: Die drogenabhängige und allein lebende 24-Jährige arbeitete in der Küche einer Behindertenwerkstatt und ging nebenbei im Bereich der Mehlstraße als Gelegenheitsprostituierte auf den hannoverschen Straßenstrich. Nach einer Silvesterfeier mit Bekannten in der Wohnung ihrer Mutter an der Selmastraße in Hannover-Linden suchte Monika P. noch auf ein Bier eine Kneipe an der Elisenstraße auf. Hier verabschiedete sich die junge Frau am Neujahrsmorgen gegen 02:00 Uhr.
Ein Zeuge will Monika P. anschließend noch in einer Stadtbahn in Richtung Innenstadt gesehen haben. Danach allerdings verliert sich ihre Spur. Letztlich bis zum darauffolgenden Samstag, 2. Januar 2010, 09:30 Uhr, an dem Zeugen die auffälligen blauen Müllsäcke unter der Legionsbrücke offensichtlich erstmals bemerkt und sich nach einem Aufruf in den Medien bei der Polizei gemeldet hatten. Staatsanwaltschaft und Polizei ließen seitdem nichts unversucht, um die Tat aufzuklären. Dazu zählten neben akribischer Ermittlungsarbeit und der Sicherung und Auswertung von umfangreichem Spurenmaterial u.a. die Absuche der Ihme mithilfe von Tauchern sowie eines Sonarbootes, Mantrail-Einsätze im Stadtteil Linden und ein Sucheinsatz mit Spürhunden auf dem Faustgelände. Insbesondere aber auch ein Massengentest im Stadtteil Linden – ausgeweitet auf männliche Bewohner des Ihme-Zentrums, die Aussetzung einer Belohnung in Höhe von 3.000 Euro durch die Polizei sowie die Ausstrahlung des Falls Monika P. bei der Fahndungssendung „Aktenzeichen XY …ungelöst“ am 15.09.2010. Insgesamt überprüften die Beamten der „Mordkommission Rose“ eine Vielzahl von Spuren, konnten trotz zahlreicher Ermittlungsansätze jedoch bislang keinen Tatverdächtigen ermitteln. Der Filmbeitrag fasst die wichtigsten Informationen – visuell verpackt – zusammen und kann unter dem nachfolgenden Link angeschaut werden:
Hinweis: Für weitere Fragen steht Ihnen Frau Staatsanwältin Kathrin Söfker von der Staatsanwaltschaft Hannover unter der Rufnummer 0511 347-3106 zur Verfügung.
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