Abschlussbericht zum DFB-Pokalspiel FC Würzburger Kickers – SV Werder Bremen
Das DFB-Pokalspiel zwischen dem FC Würzburger Kickers gegen den SV Werder Bremen verlief aus polizeilicher Sicht – mit Ausnahme des Vorfalles auf der Rastanlage bei Uttrichshausen – ohne größere Sicherheitsstörungen. Insbesondere gewalttätige Aktionen blieben, innerhalb und außerhalb des Stadions, aus.
1. Nacht auf Samstag verläuft friedlich
Nachdem bekannt geworden war, dass mehrere Fans aus Bremen bereits am Vortag des Spieles nach Würzburg reisen werden und ein ortsansässiger Fanclub zu einem Treffen eingeladen hatte, wurde auch der polizeiliche Einsatz ein Stück weit nach vorne verlagert.
Vor einer Lokalität in der Bahnhofstraße konnten tatsächlich ca. zehn Sympathisanten des Gastvereines ausgemacht werden. Diese verhielten sich allerdings absolut friedlich, weshalb ein polizeiliches Einschreiten nicht von Nöten war.
2. Vorkommnisse vor dem Anpfiff
2.1 Auseinandersetzung auf der Rastanlage Uttrichshausen
Gegen 10:00 Uhr ging bei der Einsatzzentrale in Fulda die Meldung ein, dass sich ca. 100 Fußballfans auf der Rastanlage Uttrichshausen eine handfeste Auseinandersetzung liefern. Auch soll mit Schlagstöcken aufeinander losgegangen worden sein.
Zunächst war davon ausgegangen worden, dass beide gemeldeten Reisebusse mit Fans aus Bremen besetzt sind, was zu einem späteren Zeitpunkt widerlegt wurde.
Ein Bus war mit ca. 50 Fans aus Bremen und der andere mit ca. 50 Fans des VFL Wolfsburg besetzt, welche sich auf dem Weg zum DFB-Pokalspiel bei den Stuttgarter Kickers befanden.
Die beiden Busse wurden von Kräften der Bereitschaftspolizei auf der A 7 aufgenommen und einer Kontrolle zugeführt.
Nach zahlreichen Vernehmungen, insbesondere der beiden unbeteiligten Busfahrer, konnte in Erfahrung gebracht werden, dass die Anhänger des VFL Wolfsburg zunächst den Bus aus Bremen aufsuchten und die Insassen von außerhalb provozierten. Nachdem die Werder-Fans ausgestiegen waren, kam es in der Folge zu einer wüsten Schlägerei, bei der auch diverses Schlagwerkzeug eingesetzt wurde. Nach wenigen Minuten kehrten die Kontrahenten zu ihren Bussen zurück und die Fahrt wurde jeweils fortgesetzt. Bei der Auseinandersetzung wurde der Pkw eines Unbeteiligten beschädigt. Er klagte über einen Sachschaden in Höhe von geschätzten 2000 Euro.
Insgesamt wurden die Personalien von 115 Personen erhoben. Weiterhin wurden zwei Männer (1*Bremen, 1*Wolfsburg) festgestellt, die sichtbare leichte Gesichtsverletzungen aufwiesen. Weitere Verletzungen wurden von beteiligten Personen nicht geltend machen.
Bei der Durchsuchung der Anhänger aus Bremen wurden u.a. sieben Sturmhauben, zwei Quarzhandschuhe, zwei Teleskopschlagstöcke, ein Pfefferspray, ein Bengalo und ein Rauchtopf fest- und sichergestellt.
Im Verlauf der Kontrolle wurde ein Polizeibeamter mit nicht zitierfähigen Worten beleidigt. Den Ehrverletzenden erwartet nun ein Strafverfahren wegen Beleidigung.
Die weitergehenden Ermittlungen im Zusammenhang mit der Schlägerei werden nun eng mit der örtlich zuständigen Polizeidienststelle des Polizeipräsidiums Fulda abgestimmt.
2.2 Zahlreiche pyrotechnische Gegenstände abgebrannt
Im Bereich des Gästeparkplatzes wurde gegen 14:15 Uhr von einem Anhänger ein pyrotechnischer Gegenstand abgebrannt. In diesem Zusammenhang konnte wenige Minuten später eine Person festgenommen werden, gegen die ein Ermittlungsverfahren wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung eingeleitet wird. Durch das Abbrennen wurden keine Personen verletzt.
Weiterhin brannten Anhänger des SV Werden Bremen kurz vor dem Anpfiff mindestens zehn Rauchfackeln im Bereich des Gästeblockes ab. Dabei wurden nach derzeitigem Kenntnisstand keine Personen verletzt.
3. Verkehrssituation rund um das Stadion
Die Kickers-Fans waren überwiegend dem Aufruf von Verein und Polizei gefolgt, mit öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. zu Fuß zum Stadion zu kommen. Dies hat die Verkehrssituation rund um das Stadion am Dallenberg spürbar entspannt. Auch auf dem Heimweg mussten die Verkehrsteilnehmer nur geringe Beeinträchtigungen in Kauf nehmen.
4. Zusammenfassung
Insgesamt wurden gegen mehrere Personen Ermittlungsverfahren u.a wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung zum Nachteil eines Polizeibeamten und mehrerer Verstöße nach dem Sprengstoff- und Versammlungsgesetz eingeleitet. Zwei Personen wurden vorläufig festgenommen und nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen wieder auf freien Fuß entlassen.