Erhebliche Gewässerverunreinigung durch Gülle

Erhebliche Gewässerverunreinigung durch Gülle

HERGATZ, LKR. LINDAU. Rund 100 Kubikmeter Gülle liefen in der vergangenen Nacht zunächst unbemerkt in ein Fließgewässer. Die Wasserschutzpolizei Lindau ermittelt.

Ein 28-jähriger Landwirt hatte vergessen den Hauptschieber der Güllegrube zu schließen, als er am vergangenen Dienstag von einem etwas unterhalb der Grube liegenden zweiten Anschluss Gülle entnahm. Den unteren Schieber, der sich hangabwärts auf einer Weide befindet, schloss er seinen Angaben nach wieder. Vermutlich kam in der vergangenen Nacht eine Weidekuh gegen den Hebel des unteren Schiebers und öffnete diesen dadurch. Unglücklicherweise war er nicht mit dem am Hebel befindlichen Schloss gegen unbeabsichtigtes Öffnen gesichert, weshalb der Grubeninhalt hangabwärts in einen Entwässerungsgraben floss.

Über diesen Graben gelangte die nahezu unverdünnte Gülle in die etwa 200 Meter entfernte Dürrach, die dadurch auf einer Länge von etwa zwei Kilometer bis zum Waldgebiet „In der Hölle“ verunreinigt wurde.

Die umliegenden Feuerwehren, unter anderem Gestratz und Maria-Thann, errichtete nach Rücksprache mit dem Wasserwirtschaftsamt Kempten und dem Landratsamt Lindau kurz vor der Einmündung in die Leiblach im Bereich Muthen eine Sperre, um die ankommende Gülle abpumpen zu können. Da sie glücklicherweise langsamer floss als angenommen, konnte im Lengatzer Tobel eine zweite Sperre errichtet werden. Dort wird im Laufe des Tages die Gülle abgepumpt. Die Feuerwehren waren mit etwa 40 Einsatzkräften vor Ort. Auch ein Polizeihubschrauber war zur Aufklärung der Auswirkung auf andere Gewässer im Einsatz.
Aufgrund des schnellen Eingreifens konnte verhindert werden, dass die Gülle in die Leiblach und weiter in den Bodensee fließen konnte.
Es muss davon ausgegangen werden, dass die Dürrach erheblich verunreinigt wurde; ein Fischsterben wurde bisher aber nicht beobachtet. Der Entwässerungsgraben und die Dürrach müssen in dem betroffenen Bereich noch gespült werden.
(PI Lindau, 15.30 Uhr, ce)

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Quelle: Bayerische Polizei