24.07.2015 – 14:27
Köln (ots) – Unter Sportphysiologen und Fitnesscenter-Nutzern ist die Frage nach der idealen Trainingszeit nicht ganz unumstritten. In rund um die Uhr geöffneten Einrichtungen trifft man infolgedessen zu jedweder Tages- und Nachtzeit sich verausgabende Sportler an. Wobei die Einen gerne in absoluter Ruhe trainieren. Andere wiederum schwören eher auf eine geräuschintensive Motivationssteigerung – wie zum Beispiel durch musikalische Untermalung. Als Stimulans in diesem Sinne könnte gegebenenfalls auch ein einzelner, brachialer Paukenschlag dienlich sein. Daher rührt dem Vernehmen nach wohl auch der Begriff der „Sportskanone“. Jedem also, wie´s ihm gefällt. Wobei sich alle jedenfalls einig sind, dass ein ordentlicher Stoß Frischluft beim Workout durchaus nicht schadet.
Kleiner Exkurs: Nächtliches Scheibenklirren in der Domstadt führt grundsätzlich weder bei Bürgern noch bei Polizisten zu positiven Assoziationen. Nein, in aller Regel dürfte der Verursacher nichts Gutes im Schilde führen. Wie oben bereits angeführt, sind zur Nachtzeit jedoch – unabhängig von sinistren Dunkelmännern – legitimerweise auch vollkommen integre Mitmenschen auf Achse.
Und so handelte es sich bei dem im Folgenden dargestellten Geschepper im beschaulichen Köln-Mülheim mitnichten um die akustische Folge eines Einbruchs. Nein, gegen 1.20 Uhr hatte sich eine Kölnerin (41) mit der gloriosen Idee, eine intensive Trainingseinheit einzulegen, in Begleitung ihres Sohnes in den familieneigenen Opel Merivan geschwungen. Ziel: Das von ihr regelmäßig aufgesuchte Sportstudio am Clevischen Ring. Wobei letzten Endes deutlich wurde, dass die 41-Jährige den eingangs erwähnten Ruhe-Fetischisten ganz augenscheinlich nicht zuzurechnen ist.
Bereits von der Fahrbahn aus bemerkte die trainierte Kölnerin dann eine unmittelbar neben dem Studio-Eingang befindliche, freie Parktasche. Und visierte diese passgenau an. Gut – nicht ganz passgenau… Jedenfalls sicherte sich die Kölnerin in diesem Augenblick konsequent den allerkürzesten Weg in das – bis dahin – rundum verglaste Center. Warum sie den bordeauxroten Merivan nicht vor der Schaufensterscheibe zum Stehen brachte, sondern erst, nachdem sie das Sicherheitsglas mittels ihrer Fahrzeugfront demontiert hatte, konnte die 41-Jährige den hinzugerufenen Polizisten später nicht wirklich erklären. Der Wagen habe „irgendwie nicht richtig gebremst“, gab sie kleinlaut zu verstehen. Irgendwelche technischen Mängel konnten die Beamten vor Ort nicht feststellen.
Gottlob war bei dem tollpatschigen Einparkmanöver – über den nicht unerheblichen Sachschaden hinaus – niemand weiter beeinträchtigt worden. Im Gegenteil: Für den Rest der Nacht konnten sich die intensiv Sportelnden nunmehr entsprechend verstärkter Sauerstoffzufuhr erfreuen. Somit kam die sportliche Opel-Fahrerin mit einem Verwarngeld davon. Und nach erfolgtem Austausch der Versicherungsdaten gab sie zu verstehen, nach dem kleinen Malheur jetzt mit dem eigentlich avisierten Gerätetraining beginnen zu wollen. Ihre möglicherweise unfallursächliche überschüssige Energie hatte sie ja, so steht zu hoffen, bereits abgebaut. (cg)
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