BPOLI KLT: Polizeiliche Kriminalprävention: Bundespolizei geht mit Theaterprojekt neue Wege

10.07.2015 – 14:50

BPOLI KLT: Polizeiliche Kriminalprävention: Bundespolizei geht mit Theaterprojekt neue Wege
Szene des Theaterstückes

Klingenthal (ots) – Die Bundespolizeiinspektionen Klingenthal und Selb haben im Rahmen der Polizeilichen Kriminalprävention ein Schüler-Theaterprojekt zur Sicherheit auf Bahnanlagen gemeinsam mit weiteren Partnern entwickelt und erfolgreich uraufgeführt. Gestern fand die Premiere in der Plauener Dittes-Mittelschule statt. Eine Zweitaufführung ist heute in der Hofecker Mittelschule der Partnerstadt Hof ebenso erfolgreich über die Bühne gegangen. Thematisch wird das Phänomen von Selbstporträts („Selfies“) – vornehmlich junger Mädchen – im Gleisbereich aufgegriffen und im Wesentlichen durch Schüler der davon hauptsächlich betroffenen Altersgruppe der Teenager, die als Laienschauspieler agieren, den Zuschauern derselben Zielgruppe dargeboten. Bei den jugendlichen Darstellerinnen handelt es sich mit Nathalie Hertel, Lisa Tröger, Sophie Grimm, Rebekka Habicht, Anna-Lynn Fiedler und Johanna Bondoser um Mitglieder einer Theater-AG. Unterstützung erfahren sie dabei in einigen Szenen von den beiden Präventionsbeauftragten der Bundespolizei, Polizeihauptkommissarin Doreen Birke aus Klingenthal und Polizeioberkommissar Ralf Degenkolb aus Selb. Durch diese Facette – sicher eine Besonderheit des Projektes – gelingt es auch, den realen und authentischen Blickwinkel der Bundespolizei in das Stück mit einzubringen. Ziel ist dabei, solchen lebensgefährlichen Verhaltensweisen vorzubeugen um damit tragische Unfälle zu verhindern. Anlass für diese neue Form präventiver Angebote der Bundespolizei war das im vergangenen Jahr ebenfalls in Plauen und Hof aufgeführte Theaterstück „Zug der Freiheit“ im Zusammenhang mit dem 25. Jahrestag des Mauerfalls. Für ein Werbeplakat wurde seinerzeit ein Motiv verwendet, welches aus polizeilich-präventiver Sicht der Bundespolizei als problematisch galt, weil es Gefahren im Bereich von Bahnanlagen verharmloste. Für die künstlerische Umsetzung der präventiven Kernbotschaft – das nämlich jeder unbefugte Aufenthalt im Gleisbereich der Bahn lebensgefährlich ist – konnte mit Claudia Wagner aus Hof jene Theaterpädagogin gewonnen werden, die auch den „Zug der Freiheit“ mitinszenierte. In neun verschiedenen Szenen werden Situationen mit „Selfies“ im Gleisbereich dargestellt und Einblicke in die strafverfolgende Ermittlungsarbeit der Bundespolizei bei Jugendstraftaten gewährt. Darüber hinaus werden in dem Stück auch Eindrücke vermittelt, wie emotional belastend Unfälle mit Todesfolge – die im Eisenbahnbetrieb sehr häufige Unfallfolge – für Bundespolizistinnen und -polizisten, aber auch für Bahnmitarbeiter und sonstige Beteiligte sein können. Die fotografische Selbstdarstellung auf Gleisen als Symbol für Sehnsucht, Fernweh und Unzertrennlichkeit sowie die Veröffentlichung solcher Motive in diversen sozialen Netzwerken beschäftigt die Bundespolizei bereits seit einigen Jahren. Dabei kam es auch bereits zu tödlichen Unfällen – so beispielsweise im schwäbischen Memmingen und im westfälischen Lünen, als dort jeweils zwei Mädchen im Alter von 13 und 16 Jahren bzw. 14 und 15 Jahren von einem Zug erfasst wurden. Die beiden Aufführungen in Plauen und Hof verfolgten insgesamt etwa 450 Schülerinnen und Schüler beider Einrichtungen. Die Bundespolizei verbindet mit dieser modernen und zeitgemäßen Darstellungsform, bei der die Thematik von Schülern an Schüler weitertransportiert wird, die Hoffnung, damit eine höhere Akzeptanz sowie eine bessere Nachhaltigkeit gegenüber anderen Vermittlungsformen von Präventionsinhalten zu erreichen. Beabsichtigt ist, nach erfolgter Evaluation mit allen Beteiligten, dieses Präventionsangebot künftig auch anderen interessierten Schulen zur gemeinsamen Umsetzung zur Verfügung zu stellen.

Rückfragen bitte an:

Bundespolizeiinspektion Klingenthal
Eckhard Fiedler
Telefon: 037467-281105 Mobil 01525-6103613
E-Mail: eckhard.fiedler@polizei.bund.de
http://www.bundespolizei.de

Quelle: news aktuell / dpa