08.07.2015 – 10:00
Recklinghausen (ots) – Auch für Diebe und Betrüger ist die Sommerferien die schönste Zeit des Jahres: Sie nutzen bevorzugt Zeiten, in denen besonders viele Menschen unterwegs sind, um leicht an Beute zu kommen. Das verdeutlicht auch die Zahl der Taschendiebstähle in Deutschland: 2014 haben die Täter so oft zugeschlagen wie in den vergangenen zehn Jahren nicht. Die Polizei registrierte 157.069 Taschendiebstähle (2013: 135.617 Fälle) und damit einen Anstieg von fast 16 Prozent. Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen waren es trotz seit Jahren sinkender Zahlen im Jahr 2014 immer noch 951 Taschendiebstähle. Wie wichtig Sicherheit auf dem Weg in den Urlaub und am Reiseziel sein kann, erklärt die Polizei.
„Insbesondere das Gedränge bei Veranstaltungen, in Geschäften oder öffentlichen Verkehrsmitteln machen sich Diebe zunutze, um Reisende zu bestehlen“, sagt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Im Jahr 2014 entstand dabei in Deutschland ein Schaden von 45,9 Millionen Euro. Die meisten Fälle bleiben unaufgeklärt (Aufklärungsquote 2014: 5,9 Pro-zent). „Die Täter sind in der Regel schon längst verschwunden, bis Opfer bemerken, dass der Geldbeutel, das Smartphone oder andere Wertgegenstände gestohlen wurden“, ergänzt Klotter. Denn Taschendiebe sind oft professionell agierende, international reisende Täter, die grenzüberschreitend in ganz Europa aktiv sind. Betroffen sind dadurch nicht nur deutsche Großstädte, sondern auch andere europäische Metropolen.
Jeder Reisende kann mit einiger Vorbereitung und Aufmerksamkeit verhindern, dass er Opfer von Diebstahl oder Betrug wird. „Noch vor Reisebeginn raten wir als Polizei dazu, alle wichtigen Unterlagen wie Ausweispapiere zu kopieren – so sind im Falle eines Falles alle notwendigen Daten schnell zur Hand“, rät Klotter. Weitere Empfehlungen für einen sicheren Urlaub:
- Tragen Sie auf der Fahrt in Ihren Urlaubsort Ihre Zahlungsmittel, Ausweise und Dokumente direkt am Körper.
- Lassen Sie Ihre Wertgegenstände oder Ausweispapiere nie unbeaufsichtigt liegen - auch nicht im Fahrzeug, wenn Sie z. B. bei einem Stopp an der Tankstelle oder Raststätte nur kurz aussteigen.
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie auf Parkplätzen auf vermeintliche Schäden an Ihrem Fahrzeug aufmerksam gemacht werden oder Sie jemand bittet, anderen auf Landkarten den Weg zu zeigen. Das können Tricks sein, um Sie und Ihre Begleitung aus dem Wagen zu locken, damit Diebe Wertsachen aus dem Wagen stehlen können.
- Auch Busreisende sollten bei Tank-, Rast- oder Besichtigungsaufenthalten keinerlei Wertgegenstände im Bus zurücklassen. Es sei denn, der Fahrer oder andere vertrauenswürdige Personen bleiben im Bus, um auf die Sachen zu achten.
- Bahnreisende sollten ihr Gepäck immer im Auge behalten. Das gilt besonders für Bahnhöfe, denn dort nutzen Diebe selbst die geringste Unaufmerksamkeit (z. B. beim Fahrkartenkauf oder bei Telefonaten), um blitzschnell zuzugreifen.
- Reduzieren Sie Ihr mitgeführtes Bargeld auf das notwendige Minimum und zeigen Sie anderen möglichst wenig davon.
- Nutzen Sie unterwegs keinen Geldautomaten, an dem etwas ungewöhnlich erscheint, z. B. angebrachte Leisten oder Verblendungen, abstehende und vor allem lockere Teile, oder Spuren von Kleber rund um den Kartenschlitz.
- Notieren Sie niemals Ihre PIN irgendwo im Portemonnaie (schon gar nicht auf der Zahlungskarte).
- Sollten Ihnen Zahlungskarten abhandengekommen sein, lassen Sie diese sofort für den weiteren Gebrauch sperren, z. B. telefonisch über den bundesweiten Sperr-Notruf (0049) 116 116.
Mehr Informationen zum sicheren Reisen gibt es im Faltblatt „Langfinger machen niemals Urlaub“. Dieses ist kostenlos in (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstellen erhältlich oder kann heruntergeladen werden unter: http://www.polizei-beratung.de/medienangebot/medienangebot-details/detail/24.html
Die bekanntesten Tricks der Taschendiebe sind aufgelistet unter: http://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/diebstahl-und-einbruch/taschendiebstahl.html
Diese Pressemitteilung sowie weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.polizei-beratung.de/presse
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Recklinghausen
Ramona Hörst
Telefon: 02361/55-1032
E-Mail: pressestelle.recklinghausen@polizei.nrw.de
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