24.06.2015 – 08:48
Nienburg (ots) – BÜCKEBURG (ma)
Manch ein Polizeibeamter fragt sich hin und wieder, ob er gerade Bestandteil der „Versteckten Kamera“ ist oder zufällig in den Drehort eines drittklassigen Kriminalfilms geraten ist. So auch am vergangenen Donnerstag in einem Bückeburger Ortsteil.
Der „Kriminalfall“ beginnt damit, dass einer Ehefrau die Zweisamkeit mit ihrem Ehemann nicht mehr als ausreichend erscheint und sie einen gleichgesinnten Mann aus Bonn, ebenfalls verheiratet, in einem Internetforum kennenlernt. Die „Zweckgemeinschaft“ trifft sich, lernt sich kennen und vertieft die Zuneigung über einen längeren Zeitraum.
Schließlich kommt der „gehörnte“ Ehemann hinter die außerehelichen Eskapaden der Ehefrau.
Das Ehepaar kann in einem reinigenden Gespräch die ehelichen Defizite aufarbeiten und man beschließt einen Neuanfang, der auch dem Bonner Freund mit der Beendigung der Liaison mitgeteilt wird.
Dieser kann jedoch schlecht loslassen und sendet dem neu vereinten Ehepaar,insbesondere dem Ehemann, per E-Mail schlüpfrige Details und Fotos, die aus den gemeinsamen zurückliegenden Treffen hervorgegangen sind.
Das Bückeburger Ehepaar schmiedet deshalb einen perfiden Plan um den Bonner Störenfried loszuwerden.
Der Bonner erhält aus Bückeburg eine E-Mail mit einem Foto im Anhang, die seine ehemalige Geliebte bäuchlings auf dem Boden liegend mit dem Kopf in einer offensichtlich großflächigen Blutlache zeigt.
Diese E-Mail leitet der Bonner sofort dem Polizeikommissariat Bückeburg zu.
In diesem Wissen mussten die Beamten des Polizeikommissariates Bückeburg am vergangenen Donnerstag gg. 10.20 Uhr davon ausgehen, dass sich ein Tötungsdelikt zugetragen hat. Die Beamten suchten umgehend den „Tatort“ auf und kamen wieder zu der Erkenntnis, dass es den perfekten Mord nicht gibt.
Die „Tote“ lebte, der „Mörder“ war friedlich und die Blutlache war herkömmliches „Ketchup“ aus der Flasche, die der Ehemann über die bereitwillig auf dem Boden liegenden Ehefrau ausgekippt hatte.
Der Pressesprecher der Polizei Bückeburg, Matthias Auer, erklärte, dass die polizeilichen Ermittlungen in Kürze der Staatsanwaltschaft Bückeburg für eine strafrechtliche Bewertung vorgelegt werden.
Darüber hinaus wird zu klären sein, wer für die entstandenen Kosten des Polizeieinsatzes aufzukommen hat.
Rückfragen bitte an:
Polizeikommissariat Bückeburg
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ulmenallee 9
31675 Bückeburg
Matthias Auer
Telefon: 05722/9593-154
E-Mail: matthias.auer@polizei.niedersachsen.de