PD Görlitz – Vier Verletzte durch undichten Güterwaggon

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Vier Verletzte durch undichten Güterwaggon

Verantwortlich: Thomas Ziegert (tz)

Stand: 09.06.2015, 20:00 Uhr

 

Vier Verletzte durch undichten Güterwaggon


Görlitz, Bahnhofstraße, Bahnhofsgelände
09.06.2015, gegen 15:35 Uhr (polizeibekannt)


Am Dienstagnachmittag sorgte ein Güterwaggon in Görlitz für Aufregung. Insgesamt vier Personen wurden verletzt. Der Bahnhof musste für mehrere Stunden voll gesperrt werden.


Zwei Beamte der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf bemerkten während ihrer Streife auf dem Bahnhofsgelände der Neißestadt auffälligen Geruch in der Nähe eines Güterzuges. Bei der weiteren Kontrolle stellten die Polizisten fest, dass die Ausdünstung aus einem der insgesamt 15 Kesselwagen kam. Aufgrund der sichtbaren Gefahrgutkennzeichnung alarmierten die Beamten die Feuerwehr und veranlassten eine sofortige Sperrung des Areals.


Wie sich herausstellte, waren die Waggons zwar leer, jedoch  nicht gereinigt. Zuvor wurden darin flüssige Kohlenwasserstoffe transportiert. Offenbar befanden sich noch Reste dieses leicht entzündbaren Stoffes in den Kesseln und bildeten Dämpfe, die aus einem nicht ordnungsgemäß verschlossenen Behälter entweichen konnten. Diese Gase sind schwerer als Luft und sammelten sie sich im Gleisbett. Gefährlich wurde die Situation, weil etwa ein Drittel des Zuges im überdachten Bereich des Bahnhofes stand – so auch der betroffene Kesselwagen.


Die beiden 38 und 52 Jahre alten Bundespolizisten atmeten die gefährlichen Dämpfe offenbar ein und klagten danach über Unwohlsein. Der Rettungsdienst brachte sie zur Behandlung in ein Krankenhaus. Außerdem mussten zwei Bahnmitarbeiterinnen im Alter von 43 und 44 Jahren mit Atemwegsreizungen medizinisch versorgt werden.


Die Berufsfeuerwehr Görlitz und die Freiwillige Feuerwehr Görlitz-Stadtmitte waren mit 16 Kameraden und drei Fahrzeugen im Einsatz. Auch drei Rettungswagen waren vor Ort. Die im Bahngelände zuständige Bundespolizei wurde zeitweilig durch mehrere Streifen des Polizeireviers Görlitz unterstützt, weil zunächst nicht klar war, ob eine weiträumigere Sperrung notwendig wird.


Diesbezüglich konnte schnell Entwarnung gegeben werden. Für Passanten außerhalb des Bahnhofes und Anwohner bestand zu keiner Zeit Gefahr. Betroffen war nur der Bahnsteig an dem sich der Zug seit dem Mittag im planmäßigen Zwischenstopp befand. Er war unterwegs von Gelsenkirchen nach Polen.


Das Notfallmanagement der Bahn organisierte eine vorzeitige Abfahrt an den Bestimmungsort. Gegen 19:00 Uhr verließ der Zug den überdachten Bereich, sodass die Gefahr von sich sammelnden Dämpfen vorüber war und die Sperrung des Bahnhofes aufgehoben werden konnte. Die weiteren Ermittlungen zu diesem Vorfall führt die Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf. (tz)


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Quelle: Polizei Sachsen