POL-OS: Osnabrück – Unglaublich! Angebliche Hexenbekämpferinnen bestehlen Rentnerin

03.06.2015 – 12:52

Osnabrück (ots) – Ein ungewöhnlicher Diebstahl beschäftigt die Polizei Osnabrück. Am Montagmittag, gegen 12 Uhr, wurde eine 78-jährige Frau von zwei unbekannten – russisch sprechenden- Frauen in der Fußgängerzone Große Straße angesprochen. Die beiden Fremden, „Galina und Maria“, gaben sich als „Wahrsagerinnen“- bzw. „Hexenbekämpferinnen“ aus und suggerierten der älteren Dame Probleme. „Maria“ könne die Probleme beseitigen, dafür sei es erforderlich, dass die Rentnerin Eier kaufe. Gesagt – getan. Mit einem Ei sollte die ältere Dame Bewegungen über ihren Körper ausführen. Dann nahm „Maria“ das Ei, zerbrach es und es wurde eine Art Wurm sichtbar. Die Rentnerin wurde nun aufgefordert, ihr gesamtes Bargeld aus ihrer Wohnung zu holen, damit das Geld gesäubert würde. Mit „Galina“ fuhr die Rentnerin zu ihrer Wohnung, holte das Bargeld und wickelte das Geld auf Anordnung von „Galina“ in ein Handtuch. Dann fuhr man mit dem Bus zurück zum Ledenhof. Dort angekommen „säuberten“ die beiden Fremden das Geld durch Beten. Die 78-Jährige erhielt das Handtuch zurück. Auf Geheiß der Unbekannten sollte sie sofort nach Hause fahren und das Geld unter dem Kopfkissen verstecken. Später stellte sie dann fest, dass das Bargeld (mehrere tausend Euro)weg war. Die unbekannten Frauen werden wie folgt beschrieben: „Galina“: ca. 55 Jahre alt, ca. 1,65m groß, blonde schulterlange Haare, beigefarbener Mantel, sprach russisch. „Maria“: ca. 50 Jahre alt, ca. 1,65m groß und dick, dunkle Haare, dunkle Bekleidung, dunkler Hut. Hinweise auf die unbekannten Frauen nimmt die Osnabrücker Polizei unter 0541/ 327 2115 oder 0541/ 327 3220 entgegen. Immer wieder lassen sich Menschen von angeblichen Wahrsagern oder Wahrsagerinnen beeindrucken und fallen am Ende lediglich auf simple Betrugsmaschen herein. Angebliche Hexenbekämpfer sind Betrüger, die russisch sprechende Personen auf der Straße kontaktieren und ihnen z.B. einreden, sie seien schwer erkrankt. Ursache für ihre Beschwerden sei ein Fluch, der auf ihrem gesamten Vermögen laste. Um den Bann zu lösen, übergibt das Opfer Geld und Wertsachen. Diese werden eingewickelt und vom Opfer unbemerkt in Papierschnipsel ausgetauscht. Die Polizei Osnabrück warnt vor dieser perfiden Masche und rät zu gesundem Misstrauen. In zurückliegenden Fällen stellte sich nicht selten heraus, dass potentielle Opfer vorher in Buchhandlungen bei der Lektüre entsprechender Themen beobachtet bzw. beim Verlassen von Arztpraxen angesprochen worden waren.

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Polizeiinspektion Osnabrück
Anke Hamker
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Quelle: news aktuell / dpa