04.03.2015 – 11:39
Brake (ots) – Ein unter der von Flagge Saint Kitts & Nevis fahrender Bulkcarrier ist gestern von Beamten der Wasserschutzpolizei kontrolliert worden. Nachdem ein Verstoß gegen geltende Umweltschutzbestimmungen festgestellt worden war, leiteten die Beamten sowohl gegen den 64-jährigen Schiffsingenieur als auch den 50-jährigen Kapitän ein Ermittlungsverfahren ein.
Das Schiff kam aus dem Hafen Varna/Bulgarien und lief mit Sonnenblumenmehl beladen in den Braker Hafen ein. Seit Jahresbeginn dürfen Seeschiffe, die mit Schweröl betrieben werden, nur in ein Schwefelemissionsschutzgebiet (Seca) Gebiet einfahren, wenn der Treibstoff des Bunkeröles einen Schwefelgehalt von 0,1 Prozent nicht übersteigt. Die Nordsee ist ein solches Sondergebiet. Der technische Schiffsoffizier hat diesen Umschaltvorgang von hochschwefeligen auf vorgeschriebenen Kraftstoff rechtzeitig vor dem Erreichen des Sondergebietes einzuleiten und dies nach den Vorschriften (MARPOL VI) genaustens zu dokumentieren.
Die Beamten stellten nach Durchsicht der Unterlagen des russischen Schiffs fest, dass der 64-jährige Ingenieur offensichtlich mit der Dokumentation dieses Vorganges überfordert gewesen war. Den Unterlagen zufolge war der Umschaltvorgang erst nach 60 Stunden beendet. Das Schiff befand sich zu diesem Zeitpunkt aber bereits im Sondergebiet.
Sowohl den Ingenieur als auch den Kapitän erwartet nun ein Bußgeld in Höhe von jeweils 529,50 Euro./wo
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