Sicherheitsgespräch im Passauer Landratsamt – Die Menschen im Landkreis leben sicher
PASSAU. Die Gesamtkriminalität im Landkreis Passau ist angestiegen. Dies bescheinigt der Sicherheitsbericht, den Polizeipräsident Josef Rückl Landrat Franz Meyer beim jährlichen Sicherheitsgespräch überreichte. Gleichzeitig muss jedoch erwähnt werden, dass dieser Anstieg maßgeblich auf die Entwicklung im Deliktsbereich der Straftaten gegen das Aufenthalts-, Asylverfahrens- und das Freizügigkeitsgesetz/EU zurückzuführen ist. Würde man diese migrationsspezifischen Vergehenstatbestände unberücksichtigt lassen, so wäre das Fallaufkommen der übrigen Phänomenbereiche um 5,6 % auf 5.269 Fälle zurückgegangen. Wie in weiten Teilen Niederbayerns, gibt auch der exzessive Alkoholkonsum und das dadurch angewachsene Aggressionspotential vornehmlich junger Männer Anlass zur Sorge. Im Bereich der Gewaltkriminalität musste gegenüber dem Jahr 2013 demzufolge eine Steigerung um rund 15 Prozent registriert werden.
Bild von den Teilnehmern: v. l. n. r.: Erster Polizeihauptkommissar Wolfgang Meier (PI Vilshofen), Erster Polizeihauptkommissar Gerhard Eichinger (PI Bad Griesbach), Abteilungsleiterin Öffentliche Sicherheit und Ordnung Verena Schwarz, Erster Polizeihauptkommissar Laurentius Hobelsberger (PI Hauzenberg), Polizeipräsident Josef Rückl, Polizeihauptkommissar Ulrich Rottbauer (PSt. Pocking), Landrat Franz Meyer, Polizeidirektor Paul Mader (PI Passau)
Die insgesamt dennoch positive Sicherheitslage im Landkreis nahm Landrat Franz Meyer zum Anlass, der Polizeiführung stellvertretend für alle Beamtinnen und Beamten im Einsatz besonders zu danken. „Der Landkreis weiß, was sie alle leisten. Die Bürgerinnen und Bürger leben in einer sicheren Region“, so der Landrat.
Im Landratsamt Passau kamen in den vergangenen Tagen Polizeipräsident Josef Rückl und der Landrat des Landkreises Passau, Franz Meyer, zu einem Sicherheitsgespräch zusammen. Mit der Abteilungsleiterin für Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Verena Schwarz, sowie den Vertretern der Polizeiinspektionen Passau, Bad Griesbach, Hauzenberg und der Polizeistation Pocking wurden verschiedenste Themen rund um die Sicherheit im Landkreis Passau besprochen.
„Die Sicherheit konnte im Landkreis Passau auch im vergangen Jahr gewährleistet werden“, resümierte ein zufriedener Polizeipräsident Rückl. Im Vergleich zum Jahr 2013 stieg zwar die Anzahl der Straftaten um 808 Fälle an, das ist der Höchststand innerhalb der letzten 10 Jahre. Die sehr gute Aufklärungsquote im Landkreis Passau liegt jedoch mit 74,7 Prozent sowohl über dem Durchschnittswert für Niederbayern (66,4 Prozent) als auch über dem Landesdurchschnitt (64,4 Prozent).
Erfreulich rückläufig ist die Entwicklung im Bereich der Straßenkriminalität, also im Bereich begangener Straftaten auf öffentlichen Wegen und Plätzen. Die Fallzahlen liegen mit 851 Fällen jedoch deutlich unter den Fallzahlen von 2013 (888). Bedenklich wird jedoch der Anstieg der Wohnungseinbruchsdiebstähle von über 27 Prozent (25 Fälle) im Vergleich zu 2013 (92 Fälle) betrachtet. Gerade die „dunkle Jahreszeit“ ist aufgrund des frühen Einbruchs der Dämmerung für professionelle Einbrecher besonders attraktiv. Bemerkenswert ist dabei, dass annähernd die Hälfte der gemeldeten Einbrüche im Versuchsstadium blieben. Dies zeigt, dass die Sicherungsmaßnahmen der Bevölkerung bei Wohngebäuden auf relativ hohem Niveau liegen. Im Deliktsbereich der Wohnungseinbruchsdiebstähle konnten bereits erste Ermittlungserfolge erzielt werden. So konnte ein in Österreich lebendes Serieneinbrecherduo im März diesen Jahres in Freilassing auf frischer Tat angetroffen und dingfest gemacht werden. Diesen Männern konnten bereits mehrere Taten im Landkreis Passau zugeordnet werden. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei Passau dauern diesbezüglich noch an.
Vor besondere Herausforderungen wird die Niederbayerische Polizei immer wieder im Bereich der Rauschgiftkriminalität gestellt. Erfreulicherweise gingen im Landkreis Passau die Zahlen der begangenen Betäubungsmittelverstöße zurück. Wurden im Jahr 2013 noch 235 Fälle registriert, so waren es 2014 nur mehr 203, was einen Tiefststand der letzten zehn Jahre darstellt. Auch weiterhin wird die Niederbayerische Polizei den Straftaten in diesem Deliktsbereich mit einer Vielzahl von Präventionsmaßnahmen, Kontrollen und der Durchführung von Strafverfolgungsmaßnahmen entgegenwirken.
Im Landkreis Passau wurden im vergangenen Jahr 5.722 Verkehrsunfälle registriert. Dies bedeutet einen minimalen Anstieg im Vergleich zum Jahr 2013. Mit verantwortlich für diese Zunahme ist vor allem der Anstieg der Wildunfälle. „Schon fast jeder zweite Verkehrsunfall im Landkreis Passau ist ein Wildunfall“, erläuterte Polizeipräsident Rückl das regionale Phänomen. Erster Polizeihauptkommissar Gerhard Eichinger (PI Bad Griesbach) und Erster Polizeihauptkommissar Laurentius Hobelsberger bestätigten diese Entwicklung in ihren Zuständigkeitsbereichen.
Abschließend betonte Landrat Franz Meyer die Wichtigkeit einer konstruktiven Zusammenarbeit und regelmäßiger Sicherheitsgespräche zwischen Landratsamt und Polizei. Er lobte gleichzeitig die Einsatzbereitschaft der Polizeibeamtinnen und -beamten im Landkreis Passau für die Sicherheit der Bevölkerung.
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Veröffentlicht am 04.05.2015, 13.35 Uhr