27.04.2015 – 14:53
Hannover (ots) – Am vergangenen Freitag, 24.04.2015, gegen 14:00 Uhr, hat ein Unbekannter eine 85-Jährige in ihrer Wohnung an der Goebenstraße (List) angerufen, sich als Polizist ausgegeben und unter einem Vorwand einen höheren Geldbetrag erbeutet. In sieben weiteren Fällen gingen die Täter leer aus.
Bisherigen Ermittlungen zufolge hatte die Seniorin einen Anruf des Unbekannten erhalten, der sich als Polizeibeamter ausgab und sich nach den Ersparnissen der Dame erkundigte. Nachdem diese Auskunft erteilte, forderte er sie auf, 6 000 Euro von der Bank abzuheben. Als Grund gab er an, dass das Geld dort zur Zeit nicht sicher sei. Die Seniorin besorgte den geforderten Betrag kurz darauf von ihrem Geldinstitut und hängte das Geld und weitere 500 Euro, die sie zu Hause aufbewahrte – wie in einem zweiten Telefonat vom Täter gefordert – in einem Beutel von außen an ihre Wohnungstür. Die Dame äußerte nun Misstrauen, woraufhin der Unbekannte mitteilte, dass er das Geld morgen zurückbringen werde und dann noch einige Unterschriften benötige. Wenig später stellte die Seniorin fest, dass der Beutel abgeholt wurde und erkundigte sich am frühen Abend bei der Polizei, ob diese Verfahrensweise üblich sei und erstattete schließlich Strafanzeige.
Am Freitag erhielten vier weitere Frauen (zweimal 56, 66, 73) sowie ein 74-Jähriger in Misburg-Nord, Bemerode, Mittelfeld, Badenstedt und Sahlkamp Anrufe. In allen Fällen meldeten sich Männer und gaben sich als Polizeibeamte aus. In drei Fällen meldete sich der jeweilige Anrufer mit „Martin Breitenbach“ oder „Herr Breitenstein vom BKA Hannover“ und erkundigte sich nach Wertsachen sowie Sicherheitsvorkehrungen, da es in der Straße angeblich vermehrt zu Einbrüchen gekommen sei. Die vier Frauen sowie der Mann wurden misstrauisch und wandten sich schließlich an die Polizei.
Im Laufe des heutigen Vormittags gab sich ein Unbekannter gegenüber einer 74-Jährigen in Herrenhausen als „Herr Vogt von der Polizei“ aus. Wenig später meldete sich ein Mann bei einer 73 Jahre alten Dame im Stadtteil Sahlkamp und gab sich als „Hauptkommissar Joachim Vogt vom BKA Hannover“ aus. In beiden Fällen erkundigte sich der Anrufer aufdringlich nach Bargeld und Konton der Frauen. Auch hier gingen die Frauen nicht darauf ein – die Täter gingen leer aus.
Tipps der Polizei: Trickbetrüger sind erfinderisch und haben viele unterschiedliche Varianten im Repertoire. Bei den aktuellen Fällen haben sich die Täter vermutlich anhand des Telefonbuchs Namen ausgesucht, mit denen sie ältere Menschen in Verbindung brachten. Seien Sie ruhig misstrauisch, auch wenn Sie einen Anruf von einem Polizeibeamten erhalten. Rufen Sie eine Polizeidienststelle an, um den Sachverhalt zu klären oder nutzen Sie den Notruf. Geben Sie am Telefon auf keinen Fall Auskunft über ihre persönliche oder finanzielle Situation. Notieren Sie möglichst die Telefonnummer des Anrufers, falls sie angezeigt wird. /mi, schie
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Jenny Mitschke
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