Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord und der Staatsanwaltschaft Ingolstadt in einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Versicherungsbetrugs

Gemeinsame Presseerklärung des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord und der Staatsanwaltschaft Ingolstadt in einem Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Versicherungsbetrugs

INGOLSTADT.
Seit mehreren Monaten ermittelt die Kriminalpolizeiinspektion in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt gegen örtlich in Ingolstadt und Umgebung angesiedelte Personen wegen des Verdachts, wechselseitig zahlreiche Verkehrsunfälle manipuliert und vorgetäuscht zu haben. Gegen 21 Tatverdächtige wurde deshalb ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betrugs sowie des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet. Des Weiteren wurden drei Haftbefehle erlassen und eine Schusswaffe sichergestellt. Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht es um die Abrechnung mehrerer 100.000 Euro Versicherungsschaden.

Gegen die Beschuldigten besteht der Verdacht, mit angemieteten oder geliehenen Fahrzeugen kostspielige „Streifschäden“ an geparkten oder im fließenden Verkehr bewegten Fahrzeugen verursacht und den dadurch angerichtete Schaden im Anschluss über die Kfz-Versicherungen abgerechnet zu haben.

Seit Ende Dezember 2014 ermittelt eine mehrköpfige Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei Ingolstadt gegen zahlreiche Unfallbeteiligte. Mehr als 60 Verkehrsunfälle gerieten dabei ins Visier der Ermittler und werden einer weiteren Prüfung durch einen Unfallanalytiker unterzogen.

Ein Versicherungsschreiben brachte die Ermittlungen ins Rollen. Dem angeschriebenen Versicherungsnehmer wurde nämlich darin mitgeteilt, einen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Dieser konnte sich jedoch an den Unfall nicht erinnern und erstattete Anzeige bei der Polizei. Im Verlauf der Überprüfungen stellte sich dann heraus, dass sein verliehenes Fahrzeug ohne sein Wissen in einen Unfall verwickelt worden war.

Im Zuge der laufenden Ermittlungen wurde bekannt, dass dies kein Einzelfall war. Auf Antrag des Staatsanwaltschaft Ingolstadt erfolgten im Februar 2015 mehrere Durchsuchungen von Wohnungen in verschiedenen Orten. Hierbei sichergestellte Unterlagen erbrachten Erkenntnisse für weitere Ermittlungen.

Dabei konnte u. a. bei einem Tatverdächtigen eine illegale scharfe Schusswaffe sichergestellt werden. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen.

Am Donnerstag, 23.04.2015, erfolgten nun Folgedurchsuchungen bei zwölf Tatverdächtigen in Ingolstadt und weiteren Städten. Zwei weitere Haftbefehle wurden erlassen. An dem Einsatz waren unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Ingolstadt insgesamt 40 Kriminalbeamte beteiligt. Umfangreiches Beweismaterial konnte sichergestellt werden. Die Ermittlungen dauern an.



Quelle: Bayerische Polizei