POL-AA: Rems-Murr-Kreis:Ein nicht alltäglicher Fall von technischen Mängeln und Lenkzeitverstößen bringt selbst Ordnungshüter ins Staunen

22.04.2015 – 14:03

Rems-Murr-Kreis (ots) – Remshalden: Ein nicht alltäglicher Fall von technischen Mängeln und Lenkzeitverstößen bringt Ordnungshüter ins Staunen

Auf einen nicht alltäglichen Fall stießen Beamte der Verkehrspolizei Backnang bei einer Verkehrskontrolle am Dienstagnachmittag auf der Bundesstraße 29. Dabei mussten sie derart viele technische Mängel aber vor allem derart extreme Lenkzeitverstöße feststellen, dass selbst die mit der täglichen Verkehrsüberwachung betrauten Ordnungshüter ins Staunen gerieten. Insgesamt wurden weit über 5000 Euro Bußgeld fällig.

Gegen 16.30Uhr hielten die Beamten auf einem Parkplatz auf der Gemarkung Remshalden routinemäßig einen 7,5-Tonnen-Lkw mit tschechischer Zulassung an. Dabei zeichnete sich rasch ab, dass der unbeladene Lkw erhebliche technische Mängel aufwies. Zur Begutachtung dieser, wurde ein unabhängiger Sachverständiger hinzugezogen und die Überprüfung in Weinstadt fortgeführt. Dabei mussten insgesamt 14 technische Mängel festgestellt werden. Unter anderem waren neben anderen Mängeln die Radlager ausgeschlagen, die Federung teilweise erlahmt und ohne Funktion, die Lenkung und Kardanwelle mit zu viel Spiel, die Bremsbelagsverschleißanzeige ohne Funktion, die Frontscheibe gerissen, die Hupe ohne ausreichende Funktion und die Befestigung eines Außenspiegels ausgeschlagen.

Richtig ins Staunen gerieten die Ordnungshüter bei der Überprüfung der Lenkzeiten des 30-jährigen Fahrers. Dabei musste neben einer Vielzahl von kleineren Verstößen festgestellt werden, dass der Mann am 24.03.15 erhebliche Lenkzeitverstöße beging. So lenkte er in einem Zeitraum von 24 Stunden sage und schreibe 19 Stunden lang sein Gefährt. Davon saß er von 9 Uhr morgens bis 1 Uhr des Folgetages 16 Stunden lang ohne Pause am Steuer. Da der Firmeninhaber, für den der 30-Jährige unterwegs war, entgegen seiner regelmäßigen Pflichten, die Fahrzeiten seines Fahrers seit bereits sechs Jahren nicht mehr überprüfte, muss davon ausgegangen werden, dass dieser die gravierenden Lenkzeitverstöße zumindest billigend in Kauf nahm, wenn nicht gar vorsätzlich verlangte.

Die Weiterfahrt endete vorerst für den 30-Jährigen bis zur Behebung der technischen Mängel. Alternativ besteht für den Firmeninhaber die Möglichkeit einen Transport zu organisieren, bei dem der Lkw komplett aufgeladen wird.

Sowohl der Fahrer als auch der Firmeninhaber müssen nun mit empfindlichen Bußgeldern rechnen. Bei dem Fahrer addiert sich die Summe für die Verstöße auf 1705 Euro. Für den Inhaber als Verantwortlichen verdoppeln sich die Bußgelder, zudem muss er für das angefertigte Gutachten und die Polizeikosten aufkommen. Für ihn bedeutet dies in der Summe ein Bußgeld von 4091 Euro.

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Quelle: news aktuell / dpa