20.04.2015 – 13:02
Bremen (ots) –
- Ort: Bremen-Stadtgebiet Zeit: 19.04.2015
Am Morgen nach dem Nordderby zwischen Werder Bremen und dem HSV bewertete die Polizeiführung den Ablauf des Gesamteinsatzes insgesamt positiv. Auch eine kritische Situation am Gleisdreieck in der Vorspiel-Phase konnte durch starke Einsatzkräfte zwar nicht verhindert, aber professionell gelöst werden. Die Bremer Polizei wurde von Einsatzkräften aus Schleswig Holstein, Hamburg, Hessen und der Bundespolizei unterstützt.
Vorspielspiel-Phase Auseinandersetzungen am Gleisdreieck Lüneburger Straße:
Offensichtlich verabredet geraten ca. 60 gewaltbereite Hamburger mit ca. 150 Bremer Ultras aneinander. Dabei flogen Flaschen, Steine und andere Gegenstände. Unter Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray konnten Einsatzkräfte durch konsequentes Einschreiten die Gruppen trennen. Bei den Anschlussmaßnahmen wurden 85 Hamburger in Gewahrsam genommen. Nach Abschluss der Maßnahmen wurden gegen sie Platzverweise für das gesamte Stadtgebiet ausgesprochen. Sie wurden gegen 20:00 Uhr zum Hauptbahnhof begleitet und in einen Zug nach Hamburg gesetzt. 69 Bremer Ultras erhielten ebenfalls Platzverweise für Stadion-Umfeld und somit auch Stadionverbote.
Sichtschutzzaun zwischen „Ambiente“ und Rampe West:
Die Einsatzleitung bewertet den erstmals angebrachten Sichtschutz zur Verhinderung von Provokationen zwischen gewaltbereiten Klientel aus Bremen und Hamburg durchweg positiv. Dadurch konnten vor dem Spiel gewalttätige Auseinandersetzungen im unmittelbaren Stadionumfeld verhindert werden.
Nachspiel-Phase mit Störversuchen beim Shuttle und Auseinandersetzungen im Steintorviertel:
Nach dem Spiel verzögerte sich zunächst die Abfahrt der Gästefans, da eine Problemklientel von ca. 30 Bremern versuchte, die auswärtigen Fans vor den Shuttel-Bussen zu provozieren und an der Abfahrt zu hindern. Diese Situation konnte ebenfalls konsequent gelöst werden und gegen 20:00 Uhr verließen die letzten Hamburger Bremen mit dem Zug.
In der Folge kam es den Nebenstraßen des Viertels und am Osterdeich zu Auseinandersetzungen zwischen gewaltbereiten Bremer Hooligans und Ultras. Beteiligte beider Seiten hatten sich u.a. mit Holzlatten gerüstet und bewarfen sich mit Biertischgarnituren. Nach den bisherigen Ermittlungen der Polizei wurden die Angriffe durch Mitglieder der Hooligan-Szene ausgelöst. Hierbei wurden Personen verletzt und mussten ärztlich versorgt werden. Zu Verhinderung von weiteren Straftaten musste die Polizei Schlagstöcke und Pfefferspray einsetzen. Danach formierten sich am Gleisdreieck ca. 150 Bremer Ultras. Durch das Einschreiten der Polizei löste sich diese Gruppe auf, ihnen konnten bislang keine Beteiligungen an den vorher stattgefundenen Auseinandersetzungen zugeordnet werden.
Die Ermittlungen dauern an. Die Polizei bittet Zeugen und Betroffene der tätlichen Auseinandersetzungen, sich mit dem Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 0421-362-3888 in Verbindung zu setzen.
Bislang wurden diverse Strafanzeigen wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung, Raub, Widerstand gegen Polizeibeamte, Beleidigung und Sachbeschädigung gefertigt. Vier Polizisten erlitten während des Fußballeinsatzes Verletzungen.
ots Originaltext: Pressestelle Polizei Bremen Digitale Pressemappe: http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=35235
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