15.04.2015 – 16:12
Heppenheim/ Südhessen (ots) – Beim Betrugskommissariat (K 23) in Heppenheim sind seit Montag (13.4.2015) vier Fälle angezeigt worden, bei denen die Geschädigten über ihren Facebook-Account abgezockt wurden. Der Schaden, der über die Verzweigung der sozialen Netzwerke verursacht wurde und weiterhin wird, kann abschließend nicht beziffert werden. Die Methode unterliegt dem „Schneeballprinzip“. In der Regel entsteht einem geschädigten Nutzer ein finanzieller Schaden zwischen 60 bis 300 Euro, je nachdem wie oft die für Online-Geldtransaktionen geschickten Bezahlcodes weitergegeben werden. Im Bereich des Polizeipräsidiums Südhessen ermitteln die Betrugskommissariate seit Jahresbeginn in über 20 Fällen. In der Häufigkeit sind vor allem Jugendliche betroffen.
Aber wie funktioniert die Abzocke? Kriminelle hacken sich in das Facebook-Profil des eigentlichen Nutzers ein oder erstellen eine Kopie davon, um an die Namen der Facebook-Freunde zu gelangen. So viele „Freunde“ wie möglich werden aus den Kontaktlisten aufgefordert, dem unbekannten Hacker die persönlichen Handynummern zu senden. Kurze Texte, wie beispielsweise „Gib mal deine Nummer“ reichen aus, um an die Daten zu gelangen. Erst viel später merken die Gutgläubigen, dass sie nicht mit einem Freund, sondern mit einem Kriminellen gechattet haben. Mit der erhaltenen Handynummer der späteren Opfer, wird die Nummer als Bezahlmethode bei Facebook oder PayPal eingesetzt. Das Opfer bekommt schließlich eine sogenannte „Zong-SMS“ mit einem vier- bis fünfstelligem Code, mit dem Hinweise auf eine Bezahlung, wie z.B. 29,99 Euro. Wird auf die „Zong-SMS“ reagiert, indem via Facebook der Code zurück an den „Freund“ geschickt wird, werden die entstandenen Kosten mit Erhalt der nächsten Telefonrechnung abgebucht. Schnell kommen so einige Hundert Euro zusammen. Die Verbreitung über die sozialen Netzwerke ist rasant schnell. Das Phänomen tritt bereits bundesweit auf.
Wie kann ich mich vor dieser Masche schützen? – Empfehlungen der Polizei: Taucht eine solche oder ähnlich beschriebene Meldung via Facebook auf, kontaktieren Sie persönlich ihren Facebook-Freund und informieren ihn darüber, dass sein Account vermutlich manipuliert wurde. Reagieren Sie nicht auf die oben beschriebene „Zong-SMS“. Wenn Sie selbst Opfer eines solchen Betruges geworden sind, wenden Sie sich umgehend an ihre Polizei und warnen Sie Ihre Facebook-Freunde vor möglichen SMS. Grundsätzlich sollten Sie im Internet nicht mehr Daten Preis geben, als nötig ist. Besondere Vorsicht ist bei der Weitergabe von Adress-, Konto- und Telefondaten angebracht.
ots Originaltext: Polizeipräsidium Südhessen Digitale Pressemappe: http://www.polizeipresse.de/p_story.htx?firmaid=4969
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