09.04.2015 – 08:52
Hildesheim (ots) – Es gilt das gesprochene Wort !
Pressemitteilung
Kriminalstatistik 2014 des Polizeikommissariats Elze – „hohe Aufklärungsquote bei rückläufigen Fallzahlen “
Elze/Gronau- Anlässlich der Präsentation der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2014 stellte KHK Bernhard Achilles, stellvertretender Leiter des Kriminalermittlungsdienstes (KED) beim PK Elze, fest, dass sich die Aufklärungsquote des PK Elze mit 69,76 % (2013: 71,02 %) auf einem kon-stant hohen Niveau bewegt.
Das Straftatenaufkommen mit angezeigten 949 Fällen (2013: 1.094) ist im Vergleich zu den Vor-jahren erfreulicherweise leicht rückläufig. Die Aufklärungsquote, welche als ein Indikator von vielen für eine erfolgreiche polizeiliche Arbeit angesehen werden muss, ist mit annähernd 70 % weiterhin erfreulich hoch. Die erfolgreiche, couragierte und engagierte Arbeit aller Mitarbei-ter/innen ist ein Indiz für die erfolgreiche polizeiliche Ermittlungsarbeit beim PK Elze, so Achilles.
Einen erneuten Schwerpunkt polizeilicher Ermittlungsarbeit nahmen die Diebstahlsdelikte ein, wobei zwischen Diebstählen mit und ohne erschwerende Umstände unterschieden wird. Es wurden 315 (318) Delikte, davon 128 (135) unter erschwerenden Umständen, bearbeitet. Die Gesamt-AQ bei den Eigentumsdelikten betrug 44,13 % (39,26 %) ! Konsequente Anwendung bestehender rechtlicher Möglichkeiten bei erkennungsdienstlichen Behandlungen sowie profes-sionelle Spurensicherungstechniken und deren Auswertung machten den erfreulich hohen Wert möglich.
2014 kam es zu 57 Wohnungseinbruchdiebstählen (WED), davon 19 (9) Tageswohnungsein-brüchen (TWE). Die bekannte Nähe der Bundesstraßen 1, 3 und 240 nutzten reisende Täter zur Ausübung von schnellen Einbrüchen. Auf der anderen Seite sind es aber auch Einzeltäter, die Einbrüche zur Finanzierung ihrer Betäubungsmittelsucht verüben. Der Einsatz- und Streifendienst des PK Elze ist sich dieser Problematiken bewusst und übt gerade auf den Bundesstraßen verstärkte anlassunabhängige Kontrollen durch. Bewährt hat sich auch die Praxis des „poli-zeilichen Klinkenputzens“. Hier werden sofort nach Bekanntwerden eines Einbruchs unmittelbare Nachbarn direkt nach möglichen Beobachtungen befragt, was nicht selten zu verwertbaren Hinweisen für die polizeiliche Ermittlungsarbeit führt. Außerdem führte angebotene kriminalpoli-zeiliche Prävention zu einer deutlichen Sensibilisierung bei der Sicherung des Eigentums. Aufgeklärt wurden 52,63 % (55 %) der TWE. Die AQ bei den WED liegt bei 40 % und damit deutlich über dem Landesschnitt mit knapp unter 25 %.
Diese hohe AQ ergibt sich durch reisende Tätergruppen, die von der Polizei ermittelt wurden aber auch durch gute Zeugenhinweise – so wie in einem Fall aus dem September 2014, wo durch die Aufmerksamkeit eines Nachbarn im Bereich Wülfingen zwei Täter nach einem TWE auf frischer Tat „dingfest“ gemacht werden konnten.
Das Polizeikommissariat Elze ist in diesem Deliktsfeld weiterhin auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen und bittet alle Bürgerinnen und Bürger um Mitteilung verdächtiger Beobachtungen – egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit. Jeder noch so kleine – auch auf den ersten Blick mögli-cherweise unbedeutend erscheinende – Hinweis kann helfen, eine Straftat aufzuklären.
Die Diebstähle in und aus Kfz stiegen auf 45 (24) Delikte. Abgesehen hatten es die Täter auf Scheinwerfer und Airbags. Von 36 (32) Fahrraddiebstählen wurden 10 (13) Fälle aufgeklärt, was einer AQ von 27,78 % (40,62 %) entspricht. Dank der Mithilfe aus der Bevölkerung konnte ein Jugendlicher ermittelt werden, da ein „Faible“ für Fahrräder entwickelt hatte und sich aus mehreren entwendeten Rä-dern sein eigenes „Traumfahrrad“ zusammen gebaut hatte. Fehlende Fahrradrahmennummern und ein geringer Wiedererkennungswert erschweren die polizeiliche Ermittlungsarbeit in diesem Deliktsfeld, so dass viele aufgefundene Fahrräder nicht selten als „Fundräder“ bei den jeweiligen Fundbüros landen.
Vermögens- und Fälschungsdelikte (sogenannte „Betrügereien“) bleiben der zweite große Schwerpunkt polizeilicher Ermittlungsarbeit. Die Zahl der bearbeiteten Fälle sank zwar auf 159 (172), ist damit aber tendenziell weiterhin sehr hoch. 90,5 % (86,05 %) aller Fälle wurden aufgeklärt. Warenkreditbetrügereien (meist über Onlineplattformen wie EBay oder Amazon getätigte Ein- und Verkäufe) beschäftigten die Ermittler. Die Aufklärung von Internetbetrügereien gestaltet sich weiterhin durch kontinuierlichen Technik-fortschritt und kurze Speicherfristen bei den Providern zeitaufwendig und komplex. Oftmals agie-ren Tätergruppen aus dem Ausland heraus. Deren Ermittlung ist langwierig und oft nur durch spezialisierte Fachkräfte der Polizei möglich. Die Sachbearbeiter des PK Elze (Frau Corrieri in Elze und Herr Klingebiel in Gronau) weisen an dieser Stelle darauf hin, nur so viele personenbezogene Daten wie möglich online preiszugeben und niemals PINs, Codes oder Zugangsdaten an Dritte weiterzugeben. Reagieren Sie nicht auf Gewinnversprechen, denn gewinnen kann nur, wer auch gespielt hat. Immer wieder wird versucht, gerade ältere Opfer durch den sogenannten „Enkeltrick“ oder auch Schockanrufe zur Herausgabe ihrer Ersparnisse zu animieren. Seien Sie hier vorsichtig und melden Sie jeden Anruf Ihrer Polizei. Öffnen Sie keine Anhänge elektronischer Post (Emails), deren Absender Sie nicht kennen und installieren Sie Virenschutzprogramme auch auf Tabletts oder Smartphones.
Der Trend bei den Körperverletzungsdelikten ist rückläufig. Es wurden 102 (122) Straftaten angezeigt, davon 22 (27) mal gefährliche Körperverletzungsde-likte – also Fälle mit brachialer Gewalt wie Treten oder Anwendung von „Hilfsmitteln“. Die AQ betrug 98,04 % (97 %), bei der gef. Körperverletzung gar 100 %. In 10 Fällen waren die Täter alkoholisiert. Das konsequente und nachhaltige Einschreiten der Elzer Polizei in Fällen der „häuslichen Gewalt“ unter Nutzung sämtlicher Facetten von Beratungsstellen bis hin zu zeitlich befristeten Platzverweisen, zeigte Wirkung. Die Zahl der zu bearbeitende Fälle sank auf 44 (48). Hier gilt es aber weiterhin, das nachwievor vorhandene Dunkelfeld durch Aufklärung zu durchbrechen.
In 9 (4) Fällen waren Beamte aus dem Einsatz- und Streifendienst, die in der Regel die ersten am Tatort sind, Opfer von Angriffen. Bei sechs Taten waren der oder die Täter alkoholisiert oder standen unter Drogeneinfluss. In zwei Fällen waren die Beamten in der Folge einige Tage dienstunfähig. In allen Fällen wurden hier gegen 100% ermittelte Täter Widerstandsanzeigen gefertigt.
Die Betäubungsmitteldelikte waren 2014 rückläufig. Es wurden 46 Delikte (87) wegen des Ver-stoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz gezählt. Gleichwohl konnten in Elze als auch in Gro-nau jeweils eine Indoorplantage ausgehoben werden.
Sachbeschädigungen waren 2014 wieder rückläufig. Es wurden 116 (137) Fälle von Sachbe-schädigungen angezeigt – die meisten davon begangen an Kfz und auf öffentlichen Straßen Wegen und Plätzen. Oftmals waren erneut übermäßiger Alkoholkonsum und auch Übermut dass „Motiv“ für Sachbeschädigungen jeglicher Art (abgetretene Mülleimer, zerkratzter Fahrzeuglack bis hin zu Farbschmierereien – sog. Graffiti“). Oftmals im Schutze der Dunkelheit und ohne Zeu-gen begangen betrug die AQ dennoch 44,83 % (32,12 %).
Nahezu dreiviertel (71 %) aller ermittelten Tatverdächtigen waren männlich. Von insgesamt 310 ermittelten Tatverdächtigen waren 49 zwischen 14 und 18 Jahren „jung“. Für 55 Delikte wurden „nichtdeutsche“ Tatverdächtige ermittelt.
Bewährte „Alkohol-Testkäufe“ in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Hildesheim zur Gewährung der Einhaltung von Jugendschutzbestimmungen wurden auch 2014 durchgeführt. Als Ergebnis blieb festzustellen, dass trotz dieser Kontrollen immer noch an einigen Verkaufsstellen die Bereitschaft zum Alkoholverkauf o.ä. an Jugendliche besteht, was in allen Fällen empfindliche Bußgelder nach sich zog. Die Testkäufe werden auch 2015 fortgeführt.
Fazit: Das Polizeikommissariat Elze blickt auch 2014 auf ein gutes Arbeitsergebnis zurück. Das be-währte „Zusammenspiel“ aller – Bürgerinnen und Bürger, Organisationen, Einrichtungen, Kom-munen, Schulen, Vereinen und Verbänden – lässt uns auch 2015 optimistisch in die Zukunft blicken und somit ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Hildesheim
Schützenwiese 24
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Polizeikommissariat Elze
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