01.04.2015 – 16:30
Neubrandenburg (ots) –
- Gesamtstraftatenaufkommen im Zuständigkeitsbereich um 4,1% gesunken
- Kriminalitätsbelastung sinkt erstmals unter 7.000
- Aufklärungsquote auf 60,1 % gestiegen
- Rückläufige Tendenz des Kraftwagendiebstahls um 6,2 %
- Fallzahlen der Wohnungseinbruchsdiebstähle leicht gesunken
Fallzahlen:
Für das Jahr 2014 ist für den Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg erneut ein Rückgang der Straftaten zu verzeichnen. Die Straftaten haben sich innerhalb des Polizeipräsidiums Neubrandenburg auf 50.169 erfasste Fälle reduziert. Im Jahr 2013 wurden noch 52.329 Straftaten registriert. Das entspricht einer Abnahme der Fallzahlen um 4,1 %. Seit 2011 sind diese um 4.652 Fälle gesunken.
In vielen Kriminalitätsbereichen konnte durch vielfältige polizeiliche Maßnahmen das Deliktaufkommen in 2014 deutlich gesenkt werden. Landesweit ist ein Anstieg im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. Dieser Trend spiegelt sich auch im Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg wider und beruht hauptsächlich auf einen Anstieg der Verbreitung pornographischer Schriften über das Internet und über soziale Netzwerke.
Häufigkeitszahl:
Die Häufigkeitszahl, das ist die gemessene Kriminalitätsbelastung pro 100.000 Einwohner, sank präsidiumsweit von 7.159 im Jahr 2013 auf 6.932 im Jahr 2014. Seit 2011 verringerte sich die Häufigkeitszahl damit um 5,2 %.
Tatverdächtige:
Im Jahr 2014 wurden im Polizeipräsidium Neubrandenburg 20.340 Tatverdächtige ermittelt. Zum Jahr 2013 mit 20.032 Tatverdächtigen liegt die Anzahl auf etwa gleichem Niveau.
Die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren sank um 129 auf 3.852, was einem Rückgang von 3,2 % entspricht. Im Jahr 2013 wurden noch 3.981 Tatverdächtige unter 21 Jahren ermittelt.
Gestiegen um 14,3 % ist hingegen die Anzahl bei den nichtdeutschen Tatverdächtigen von 1.728 im Jahr 2013 auf 1.975 im vergangenen Jahr. Darunter bilden polnische Tatverdächtige mit insgesamt 36,6 % den Hauptanteil (2013: 653, 2014: 722). 14,7 % der nicht deutschen Tatverdächtigen wurden im Bereich der Straftaten gegen ausländerrechtliche Bestimmungen in 2014 erfasst.
Aufklärungsquote:
Die Aufklärungsquote aller erfassten Straftaten im Präsidiumsbereich liegt bei 60,1 % und ist im Vergleich zum Jahr 2013 mit 58,8 % gestiegen.
Einzelne Deliktsbereiche
1. Straftaten gegen das Leben
Zu der Hauptgruppe Straftaten gegen das Leben zählen Straftaten wie Mord und Todschlag, fahrlässige Tötung (nicht i.V.m. einem Verkehrsunfall), sowie Abbruch der Schwangerschaft.
20 Straftaten gegen das Leben wurden im Jahr 2014 in der Polizeilichen Kriminalstatistik erfasst. Darunter zählen 13 Totschläge / Tötungen auf Verlangen und vier fährlässige Tötungen, sowie drei Morde.
Die Aufklärungsquote liegt wie im Jahr 2013 bei 100 %.
2. Straßenkriminalität
Zur Straßenkriminalität zählen z.B. Raubdelikte, gefährliche Körperverletzungen, Diebstähle, Sachbeschädigungen und Landfriedensbrüche auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen. In diesem Bereich konnte für das Jahr 2014 im Vergleich mit dem Jahr 2013 ein Rückgang von 1.182 Fällen registriert werden. Lag die Anzahl 2013 noch bei 10.885 in diesem Bereich, sind im Jahr 2014 9.703 Fälle zu verzeichnen. Dies entspricht einem Rückgang von 10,9 %. Dieser Trend setzt sich seit Jahren fort. Zum Vergleich waren es im Jahr 2011 noch 12.362 Fälle im Bereich der Straßenkriminalität. Somit ist bis zum Jahr 2014 ein Rückgang von 21,5 % zu verzeichnen.
3. Diebstahldelikte
Im Bereich der Diebstahlkriminalität liegt das Fallaufkommen im Jahr 2014 bei 19.431. Das sind ca. 38,7 % aller erfassten Fälle des Präsidiums Neubrandenburg. Die gesamten Diebstahldelikte sind um 1.159 Fälle zum Jahr 2013 gesunken, was einem Rückgang von 5,6 % entspricht. Die Aufklärungsquote dieses Deliktfeldes liegt im Jahr 2014 bei 32,6 % und ist somit gestiegen (2013: 31 %). Von den 19.431 Fällen zählen 8.694 zu den einfachen Diebstählen, worunter z.B. der Ladendiebstahl, Taschendiebstahl oder der Diebstahl nicht gesicherter Gegenstände zählt. Mit 50,7 % Aufklärungsquote in diesem Bereich konnte jeder zweite Fall aufgeklärt werden.
4. Diebstahl von Kraftwagen
Der in den letzten Jahren zu verzeichnenden Tendenz des Anstieges der Diebstähle von Kraftwagen kann im Jahr 2014 ein Rückgang gegenübergestellt werden. Im Vergleich der Jahre 2013 und 2014 ist eine Verringerung der Fallzahlen im Bereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg von 403 auf 378 festzustellen.
5. Wohnungseinbruchsdiebstahl
Im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahls wurden im Jahr 2014 insgesamt 688 Straftaten erfasst. Das entspricht einem Rückgang um 29 Fälle zum Jahr 2013 (-4 %). Die Aufklärungsquote liegt bei 28,9 %. 51,5 % der Wohnungseinbruchsdiebstähle des Präsidiumsbereiches wurden im Landkreis Vorpommern-Greifswald konstatiert. Von diesen ereigneten sich 40 % auf der Insel Usedom. Sowohl im Landkreis Vorpommern-Greifswald als auch auf der Insel Usedom ist jedoch ein leichter Rückgang festzustellen (Landkreis Vorpommern-Greifswald: -45 Fälle davon Insel Usedom: -13 Fälle). Insgesamt konnten im Polizeipräsidium Neubrandenburg 183 Tatverdächtige ermittelt werden, wovon 31 nicht deutsche Staatsangehörige waren.
„Der seit Jahren anhaltende und auch in 2014 zu verzeichnende Rückgang der Fallzahlen ist sehr erfreulich. Insbesondere im Bereich der Wohnungseinbruchsdiebstähle ist, entgegen der Tendenz der letzten Jahre, ein leichter Rückgang festzustellen, was meines Erachtens deutlich macht, dass wir mit den bestehenden Maßnahmen und Konzepten auf dem richtigen Weg sind. Die Bekämpfung der Grenzüberschreitenden Kriminalität bildete im Jahr 2014 einen besonderen Schwerpunkt und wird auch in diesem Jahr weiterhin im Fokus des Polizeipräsidiums Neubrandenburg stehen. Der Ausbau und die weitere Intensivierung der Zusammenarbeit mit der polnischen Polizei soll sowohl zur Reduzierung der Kriminalitätsbelastung, als auch der Erhöhung des Verfolgungsdruckes bei den Tätern und im Ergebnis zur Verbesserung des Sicherheitsgefühls der Bürger und Touristen beitragen. Wir sind auch weiterhin auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen. Hinweise verschiedenster Art können entscheidend zur Aufklärung begangener Straftaten beitragen.“,
so der designierte Polizeipräsident des Polizeipräsidiums Neubrandenburg, Wilfried Kapischke.
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