Sicherheitsgespräch bei der Stadt Landshut
LANDSHUT. Der Oberbürgermeister der Stadt Landshut, Hans Rampf und der Präsident des Polizeipräsidiums Niederbayern, Josef Rückl, trafen sich am Montag (30.03.2014) zu einem Gespräch in den Räumen des Rathauses in Landshut. Im Vordergrund stand das alljährliche Sicherheitsgespräch für die Stadt Landshut.
Foto von der Gesprächsrunde im Landshuter Rathaus.
Im Bild v. l. n. r.: EPHK Rupert Grasmüller, Stadtdirektor Andreas Bohmeyer, Oberbürgermeister Hans Rampf, Polizeipräsident Josef Rückl, Oberrechtsrätin Claudia Kerschbaumer, Polizeioberrat Rainer Kroschwald
An der Gesprächsrunde nahm auch der Stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Landshut, Polizeioberrat Rainer Kroschwald, der Leiter der Verkehrspolizeiinspektion aus Landshut, Erster Polizeihauptkommissar Rupert Grasmüller und seitens der Stadt Landshut Stadtdirektor Andreas Bohmeyer und Oberrechtsrätin Claudia Kerschbaumer teil.
Die Stadt Landshut als Sicherheitsbehörde, sowie die Dienststellen der Verkehrspolizei, Kriminalpolizei und der Polizeiinspektion Landshut sind für die Sicherheit im Stadtgebiet mit einer Fläche von etwa 66 qkm und rund 68.000 Einwohner zuständig. "Der hohe Sicherheitsstandard wurde auch im vergangenen Jahr insbesondere durch die hervorragende Zusammenarbeit dieser Institutionen gewährleistet", resümierte Polizeipräsident Rückl.
Polizeioberrat Kroschwald berichtete detailliert über die Sicherheitslage im Stadtgebiet. So stieg die Anzahl der insgesamt registrierten Straftaten leicht um zwei Prozent auf 6.950 Fälle. Dies stellt eine Steigerung um 135 Fälle dar. Hierbei ist anzumerken, dass diese Steigerung auch auf eine zunehmende Straßen- (+ 13,8 %) und Rauschgiftkriminalität (+ 24,2 %) zurückzuführen ist. Ähnlich wie im Jahr 2013 konnten 63,7 Prozent aller Taten aufgeklärt werden.
Ein wichtiger Index für die Kriminalitätsbelastung ist die sogenannte Häufigkeitszahl. Sie gibt die Anzahl der angezeigten Straftaten im Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner, wieder. Mit einer Häufigkeitszahl von 10.502 (2013: 10.433) ist auch hier ein Anstieg zu verzeichnen.
Im Bereich der Gewaltkriminalität sind mit 254 bekannt gewordenen Straftaten 18 Fälle mehr registriert worden als im Vorjahr. Die Gewaltkriminalität macht in der Summe betrachtet nur einen geringen Teil der Gesamtkriminalität in der Stadt Landshut aus, ist aber für das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung von großer Bedeutung. „Wir können mit ruhigem Gewissen sagen, dass die Stadt sicher ist“, so der Landshuter Vizechef Kroschwald.
Bemerkenswert ist, dass alleine für vier Deliktsgruppen, nämlich Diebstahl von Fahrrädern, Sachbeschädigungen im öffentlichen Raum, Rauschgiftkriminalität und Verstöße nach dem Ausländerrecht ein Plus von 313 Fällen gegenüber 2013 zu verbuchen ist. Dies macht aber auch deutlich, dass zwangsläufig in anderen Deliktsfelder, welche das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger maßgeblich beeinträchtigen, Rückgänge zu verbuchen waren.
Im Bereich der Stadt Landshut wurden im Jahr 2014 zwei versuchte Tötungsdelikt registriert und auch aufgeklärt.
Einen Anstieg um 188 Fälle musste man bei der Straßenkriminalität verzeichnen. Hierunter fallen alle Straftaten im öffentlichen Raum, wie z. B. Sachbeschädigungen, Diebstähle oder Körperverletzungen. Ein großer Teil dieses Deliktsbereiches stellt der Diebstahl von Fahrrädern dar, die zusätzlich aber auch noch außerhalb des öffentlichen Raums begangen werden. In Zusammenhang mit diesem Tatbestand brachte das Jahr 2014 erneut einen Anstieg der Fallzahlen von 529 auf 624 Fälle (+ 18 Prozent), das ist der höchste Wert innerhalb der letzten zehn Jahre. Als Tatorte kommen insbesondere der Altstadtbereich und der Bahnhofsvorplatz, aber auch Tiefgaragen, Keller, Gärten, Garagen bzw. Carports im Stadtgebiet in Frage. Ersten Erkenntnissen zu Folge werden vielfach gezielt hochwertige Fahrräder als Beute ausgewählt. Einige Fälle konnten bereits geklärt und Tatverdächtige dingfest gemacht werden. Zur Bekämpfung dieses Phänomens hat die Landshuter Polizei ein spezielles Konzept entwickelt und bereits umgesetzt. Des Weiteren gibt es eine verbandsweite Datenbank zur Registrierung von Fahrrädern, in der mit Einverständnis des jeweiligen Eigentümers für die Dauer von zehn Jahren die entscheidenden Daten gespeichert werden. Dieses Angebot wird sowohl von Fahrradhändlern, als auch von zahlreichen Privatleuten intensiv genutzt.
Besonders erfreulich dagegen ist, im Gegensatz zum niederbayerischen Trend, der Rückgang bei der Wohnungseinbruchkriminalität. In diesem Deliktsbereich ging die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle von 62 auf 54 zurück, was einen Rückgang um 12,9 Prozent bedeutet. Bemerkenswert ist zudem, dass annähernd die Hälfte aller verübten Taten dieses Deliktsbereiches im Versuchsstadium blieben.
Im Bereich der Rauschgiftkriminalität ist ein Anstieg des Fallaufkommens um 24.2 Prozent (400 gegenüber 322 Fällen) zu verzeichnen. In erheblichem Umfang tragen dazu auch die intensiven Kontrollmaßnahmen im Straßenverkehr zur Feststellung von Fahrten unter Drogeneinfluss und der Ermittlung damit in Zusammenhang stehender Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz bei. Die Landshuter Polizei wird auch künftig auf die Bekämpfung dieses Deliktsfeldes einen Schwerpunkt legen.
Ein weiteres Thema beim Sicherheitsgespräch war die Entwicklung des Verkehrsunfallgeschehens. Erfreulicherweise ist in Landshut die Zahl der Gesamtunfälle um exakt 5,5 Prozent zurückgegangen. Leider verloren bei Verkehrsunfällen im Stadtgebiet Landshut auch drei Menschen ihr Leben, im Vorjahr waren es zwei. Rückläufig sind ebenfalls die Fallzahlen im Bereich der Alkoholunfälle. 41 Fälle im Jahr 2014 stehen hier 53 aus dem Vorjahr gegenüber (- 22,6 Prozent). Die Polizei wird auch künftig mit starker Präsenz und entsprechenden Kontrollen den Verkehrsbereich im Auge behalten.
In mehr als 14.000 Stunden im Streifendienst haben die derzeit 108 Mitglieder der Niederbayerischen Sicherheitswacht, 14 davon im Bereich der Stadt Landshut, die Polizei über zahlreiche wertvolle Beobachtungen informiert. Ob verbotener Alkoholkonsum in Park- und Grünanlagen, Körperverletzungen im öffentlichen Raum oder andere straf- bzw. bußgeldbewährte Tatbestände – alles das wird von der Bevölkerung sehr sensibel wahrgenommen und beeinträchtigt in gewisser Weise das subjektive Sicherheitsgefühl. Deshalb werden diese Bereiche auch künftig regelmäßig einen Schwerpunkt für den Einsatz der Sicherheitswacht darstellen.
Zum Abschluss der Gesprächsrunde betonten Oberbürgermeister Rampf und Polizeipräsident Rückl noch einmal, dass die ausgezeichnete Zusammenarbeit auch weiterhin so fortgeführt werde. Die Bürgerinnen und Bürger leben in Niederbayern in einer der sichersten Regionen Bayerns und das soll auch so bleiben, waren sich alle Gesprächsteilnehmer einig.
Medien-Kontakt: Pol.-Präs. Ndby., Presse-Team, Michael Emmer, PHK, 09421-868-1013
Veröffentlicht am 01.04.2015 um 16.55 Uhr.