POL-WHV: Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2014 in der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland

01.04.2015 – 14:49

POL-WHV: Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2014 in der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland
v.l.: Jörn Kreikebaum, Bernd-Rainer Otten, Gerke Stüven, Rainer Schönborn und Klaus-Dieter Schulz

Wilhelmshaven (ots) – Am Mittwochvormittag, 01.04.2015, wurde den Medienvertreterinnen und Medienvertretern die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2014 vorgestellt, um Entwicklungen und Trends im Kriminalitätslagebild der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland aufzeigen.

Von der Polizeiinspektion waren der Leiter, Polizeidirektor Jörn Kreikebaum, der Leiter Einsatz, Polizeidirektor Klaus-Dieter Schulz, die Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes, Polizeirätin Gerke Stüven, sowie die beiden Polizeikommissariatsleiter, EPHK Rainer Schönborn aus Varel und EPHK Bernd-Rainer Otten aus Jever anwesend. Diese standen den Medienvertreterinnen und Medienvertretern anschließend für ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereich Rede und Antwort.

„Für die Inspektion betrachten wir die Entwicklung der Straftaten im Jahr 2014 als grundsätzlich positiv“, erklärte Polizeidirektor Jörn Kreikebaum, Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/ Friesland.

Die Anzahl der Straftaten stieg gegenüber dem Vorjahr zwar von 15159 (2013) auf 15209 (15209) um 50 Straftaten an, stellt im 5-Jahres-Vergleich aber immer noch den zweitgeringsten Wert seit dem Jahr 2010 dar!

Außerdem liegt die Aufklärungsquote dieser Inspektion mit über 62% immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Für das Jahr 2013 konnte mit 62,73 % der höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen errungen werden. Im Jahr 2014 konnten in der Polizeiinspektion immer noch 62,22 % Straftaten aufgeklärt werden.

Polizeirätin Gerke Stüven, Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes (ZKD) der Polizei-inspektion Wilhelmshaven/Friesland gab die Zahlen in den einzelnen Deliktsbereichen bekannt.

Diebstahl Im gesamten Inspektionsbereich ermittelte die Polizei bei den Diebstählen ohne erschwe-rende Umstände 2014 in insgesamt 2.576 Fällen, während es im Jahr 2013 noch 2.768 Fälle waren.

Ein besonderes Augenmerk legten die Ermittler auf die Diebstähle aus Wohnungen:

Hier wurde im Jahr 2014 405 Mal ein Tageswohnungseinbruch begangen (2013 waren es 340 Fälle; 2014 405). Gerke Stüven schildert exemplarisch eine aufgeklärte Einbruchserie in der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland. „Hier führten unsere intensiven Ermittlungen und der Einrichtung einer Ermittlungsgruppe zur Festnahme mutmaßlicher Einbrecher, die im dringenden Tatverdacht standen, für eine Reihe von Tageswohnungseinbrüchen verantwortlich zu sein!“

Gerke Stüven erklärte außerdem, dass in den Zahlen statistisch auch immer die Fälle erfasst sind, in denen es den Tätern gar nicht gelang, in das Haus oder in die Wohnung zu gelangen und betont den positiven Trend der Einbruchsversuche: „Von 405 Taten scheiterten die Einbrecher gleich 199 Mal, also bleibt fast 50 % der Einbrüche im Versuchsstadium stecken!“ Allein im Vergleich zu dem Jahr 2012 hat sich diese Anzahl mehr als verdoppelt.

„Hier haben sicherungstechnische Maßnahmen einen großen Anteil, ebenso trägt eine intakte Nachbarschaft dazu bei, dass die Einbrüche scheitern!“ erläuterte die ZKD-Leiterin und erinnerte in diesem Zusammenhang an die kostenlosen und individuellen Beratungen bei der Polizei: „Nutzen Sie die Möglichkeit, sich von unseren Fachkräften beraten zu lassen!“ (Hierzu s. auch unter www.polizei-wilhelmshaven.de ) „Wir werden unsere engagierte Präventionsarbeit auch in diesem Jahr fortführen und Veranstaltungen zum Thema Einbruch & Sicherheit durchführen.

Roheitsdelikte Insgesamt ermittelten die Beamten der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland 13 Straf-taten gegen das Leben. Dazu zählt u.a. der sog. „Brückenfall“ vom Mai 2014, der bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat und in dem Jugendliche nicht nur auf ein Mädchen eingetreten haben, sondern die Tat auch noch filmten und ins Netz gestellt haben.

Beide Haupttäter wurden inzwischen verurteilt und inhaftiert. Die Raubdelikte sind im Jahr 2014 leicht zurückgegangen. Waren es im Jahr 2013 noch 102, so ermittelten die Beamten im Jahr 2014 in 98 Fällen.

Die Körperverletzungen sind im Vergleich zum Jahr 2013 leicht angestiegen. 1.754 Fälle wurden in der Inspektion bearbeitet (2013 waren es 1.705).

Erfreulich war die Botschaft, dass der Anteil der Straßen-kriminalität im 5-Jahres-Vergleich einen starken Abwärtstrend hat. Während 2010 noch 3.904 Fälle registriert wurden, waren es im Jahr 2014 3.120. Die Anzahl der Tatverdächtigen stieg von 5.518 (Jahr 2013) im Jahr 2014 auf 5.885. Davon waren 624 Jugendliche und 260 Kinder, die überwiegend für die sog. jugendtypischen Delikte, folglich Körperverletzungen, einfache Diebstähle und Sachbeschädigungen verantwortlich sind.

In diesem Zusammenhang wurde auch der positive Trend nach kontinuierlich sinkenden Fallzahlen im Bereich der Sachbeschädigungen deutlich. 2012 wurden 1.792 Sachbeschädigungen bearbeitet, 2014 1.719.

Internetkriminalität Erst seit dem Jahr 2005 werden Straftaten mit dem Tatmittel Internet statistisch erhoben. Seitdem steigt die Anzahl der erfassten Taten jährlich an und stellt für die Polizei eine große Herausforderung dar. 2013 wurden 1.222 Fälle registriert, im Jahr 2014 waren es bereits 1.650.

„Wir gehen weiterhin von einem hohen Dunkelfeld in diesem Bereich aus“, verdeutlichte Stüven. Gängige Straftaten mit dem Tatmittel Internet sind außer Sexualdelikten wie beispielsweise das Verbreiten von kinder- und jugendpornografischen Dateien auch Betrugsdelikte über Fakeshops, Datendiebstahl und -missbrauch, Betrugsdelikte des Waren- und Warenkreditbetruges und Fälle des Phishing und Skimming. Weitere Gefahren zeigen sich in den sozialen Netzwerken, bei scheinbar harmlosen Downloads, E-Mail-Anhängen oder auf Internetseiten mit selbst-aktivierenden Inhalten. Das ist häufig dann der Fall, wenn Unwissenheit oder Sicherheitslücken mit im Spiel sind.

Internetdelikte werden immer komplexer und damit die Polizei weiter beschäftigen. Nur durch das „Sichtbarmachen“ von Straftaten – konkret das Anzeigen solcher Delikte bei der Polizei – kann die Polizei schnell reagieren und zeitnah unterstützen.

Gerke Stüven rät den Bürgerinnen und Bürgern, sich über die gängigsten Themenbereiche der Internetkriminalität und Tricks der Cyberkriminellen zu informieren:

„Nutzen Sie die enthaltenen Tipps und sichern Sie Ihren Computer und Ihr Surfverhalten. Schützen Sie sich rechtzeitig u.a. vor Betrug, Abzocke, Phishing und Datenmissbrauch.“ Die Themen werden regelmäßig aktualisiert und ergänzt: Nähere Informationen finden Sie auch unter www.polizei-beratung.de

Gerke Stüven betont weiter, dass sich die Inspektion auf die gestiegenen Zahlen entsprechend personell und technisch aufstellt.

Aufgrund der zunehmenden Bedeutung des Deliktsbereiches Cybercrime richtete Polizeipräsident Johann Kühme in der Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt/Ammerland zum April vergangenen Jahres eine Projektgruppe ein. Dort widmeten sich speziell ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen eines einjährigen Pilotversuchs im Zuständigkeitsbereich der Oldenburger Inspektion seither der Bekämpfung der Internetkriminalität. Johann Kühme zieht nach der Einrichtung ein positives Fazit und betont, dass aktuell daran gearbeitet würde, das Projekt auch auf die anderen Inspektionen auszudehnen. Anmerkung: Auszug aus der Pressemitteilung der Polizeidirektion Oldenburg, s. presseportal!

Dank an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Insgesamt zeigte sich Jörn Kreikebaum, Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/ Friesland, mit der Polizeilichen Kriminalstatistik 2014 zufrieden.

„Mir ist die hohe Belastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewusst. Die guten Aufklärungsergebnisse sind der guten Teamleistung geschuldet!“ sagte der Leiter der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland und bedankte sich in diesem Zusammenhang ausdrücklich für die geleistete Arbeit der Belegschaft der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland.

Rückfragen bitte an:

Polizeiinspektion Wilhelmshaven / Friesland
Pressestelle Wilhelmshaven
Telefon: 04421/942-104
und am Wochenende über 04421 / 942-215
www.polizei-wilhelmshaven.de

Quelle: news aktuell / dpa