01.04.2015 – 06:00
Kiel/ Kreis Plön (ots) – Im Kreis Plön hat die Polizei im Kalenderjahr 2014 insgesamt 3.854 Unfälle registriert, was einen Anstieg von 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Wildunfälle haben mit knapp 37,4 Prozent wie auch in den Vorjahren den zahlenmäßig größten Anteil an allen Unfällen im Kreisgebiet. Die Zahl der verletzten Personen (667) sank im Gegensatz zu 2013 um 3,1 Prozent. Sechs Personen kamen 2014 im Straßenverkehr zu Tode.
6 tödliche Verkehrsunfälle (2013: 1) Im Mai übersah ein 18-jähriger Radfahrer beim Überqueren der Bundesstraße 430 in Bönebüttel einen PKW und verstarb nach dem Zusammenstoß.
Ebenfalls auf der Bundesstraße 430 (Kalübbe) stieß im Juni ein 64 Jahre alter Kradfahrer mit einem PKW zusammen, dessen Fahrerin die Vorfahrt missachtete. Er verstarb noch an der Unfallstelle.
Auf der B 430 in Höhe Dersau verstarb im November ein 56 Jahre alter Fahrer, der zuvor die Kontrolle über seinen Wagen verloren hatte.
Ein 18 Jahre alter Fahrer eines PKW geriet im April auf der Bundesstraße 202 nahe dem Rastorfer Kreuz in den Gegenverkehr und kollidierte mit einem LKW.
Unweit dieser Unfallstelle verstarb im August ein 25-jähriger Beifahrer eines PKW, als die-ser wegen eines technischen Defekts liegen blieb und ein anderer Wagen nicht mehr ausweichen konnte.
Auf der Landesstraße 52 in Schwentinental verstarb im April ein 20-jähriger PKW-Fahrer, als er aus unbekannter Ursache von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum prallte.
Nach einem kontinuierlichen Abwärtstrend bei den tödlichen Verkehrsunfällen kam es 2014 zur ersten Steigerung der Unfalltoten seit 2008.
667 verletzte Personen (688) Im Vergleich zum Vorjahr hat die Zahl der Verletzten um 21 Personen abgenommen, was eine Reduzierung um 3,1 Prozent bedeutet.
94 LKW-Unfälle (60) Die Gesamtzahl der LKW-Unfälle hat sich gegenüber dem Vorjahr um 56,7 Prozent gestei-gert. Die Zahl der Verletzten stieg von 39 auf 79 Personen. 73,4 Prozent (71,1) der LKW-Fahrer haben die Unfälle nach polizeilichen Ermittlungen selbst verursacht. Als Hauptursachen gelten Verstöße gegen das Rechtsfahrgebot (11 Fälle), nicht angepasste Geschwindigkeit und die Missachtung der Vorfahrt (je 8 Fälle).
11 Bus-Unfälle (7) Die Zahl der Bus-Unfälle lag 2014 mit elf (7) über dem Niveau von 2013. Verletzt wurden hierbei sieben (7) Personen. An den Unfällen waren ausschließlich Linienbusse beteiligt. Lediglich zwei der Unfälle haben Busfahrer verursacht.
67 Unfälle motorisierter Zweiradfahrer (64) Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Unfälle unter Beteiligung von motorisierten Zweiradfahrern um knapp fünf Prozent gestiegen. Bei 56 (38) Unfällen handelt es sich um Zweiräder mit amtlichen Kennzeichen, in 11 (26) Fällen um Krafträder mit Versicherungs-kennzeichen. 63 (63) Kradfahrer wurden bei den Unfällen verletzt, dazu kommen sechs Beifahrer. Ein Kradfahrer verstarb, nachdem ihm auf der B 430 mit einem PKW zusammenstieß.
45 Unfälle (43) wurden von den Zweiradfahrern selbst verursacht, in 30 Fällen waren sie allein beteiligt. Die Hauptunfallursachen waren nicht angepasste Geschwindigkeit (20 Fälle) und zu geringer Abstand (5 Fälle).
147 Unfälle von Radfahrern (123) Die Anzahl der Unfälle mit Beteiligung von Radfahrern hat sich im Vergleich zum Vorjahr von 123 auf 147 erhöht. 143 (114) Radfahrer verletzten sich hierbei.
In 47 Fällen handelt es sich um Alleinunfälle ohne Beteiligung anderer Verkehrsteilnehmer. Als Hauptunfallursachen registrierte die Polizei nicht angepasste Geschwindigkeit (14 Fälle), Vorfahrtmissachtung (10 Fälle) und Alkoholeinfluss (9 Fälle).
36 Unfälle mit Fußgängern (40) Die Zahl der Unfälle mit Fußgängern ist im Vorjahresvergleich erneut um vier Fälle gesun-ken. Verletzt wurden hierbei 28 (31) Personen. Die Hauptunfallursache ist das falsche Verhalten beim Überqueren der Fahrbahn.
54 Unfälle mit Kindern (69) Die Zahl der Unfälle, bei denen Kinder unter 15 Jahren beteiligt waren, ist gegenüber 2013 um 15 Fälle gesunken. 53 Kinder wurden verletzt, 2013 waren es 68. 29 (42) der Kinder wurden als Beifahrer im PKW verletzt, 20 (16) als Radfahrer und vier (10) als Fußgänger. In 19 Fällen (7) haben Kinder den Unfall überwiegend selbst verursacht.
187 Unfälle mit Senioren (167) In der Personengruppe über 65 Jahren ist es 2014 zu 187 Unfällen gekommen, was einer Steigerung von 12 Prozent gegenüber 2013 entspricht. 78 (68) Personen verletzten sich hierbei.
127 (104) der Unfälle haben die Senioren selbst verursacht, die meisten, 105 (87) als Füh-rer eines PKW. Die Hauptunfallursachen liegen hier in der Vorfahrtmissachtung (34 Fälle), Verstößen gegen das Rechtsfahrgebot (16 Fälle) sowie körperlichen bzw. geistigen Mängeln oder Fehlern beim Abbiegen (je 12 Fälle).
1.442 Wildunfälle (1.396) Die Zahl der registrierten Wildunfälle ist gegenüber 2013 um 3,3 Prozent gestiegen. Besondere Schwerpunkte befinden sich auf der Bundesstraße 430 zwischen Gut Rantzau und Engelau bzw. zwischen Grebin und Plön sowie auf der Bundesstraße 202 zwischen Wittenberger Passau und Selent.
42 Unfälle unter Alkoholeinfluss (42) Die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss ist im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben. Es handelt sich hier um den niedrigsten Wert der vergangenen zehn Jahre.
5 Unfälle unter Drogeneinfluss (5) Mit fünf Verkehrsunfällen unter Drogeneinfluss registrierten die Polizisten im Kreis Plön im vergangenen Jahr die gleiche Zahl wie 2013.
607 Verkehrsunfälle mit anschließender Flucht (530) Gut 15 Prozent aller registrierten Verkehrsunfälle wurden 2013 als Unfallflucht aufgenom-men.
Geschwindigkeitsmessungen Im Kreisgebiet hat die Polizei 2013 erneut umfangreiche Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Insgesamt 117.114 (93.078) Fahrzeugführer wurden überprüft, 12.984 (11.894) davon waren zu schnell. Die Beanstandungsquote von 11,6 Prozent liegt um 1,2 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres.
Die Polizeidirektion Kiel ist weiterhin bestrebt, die Verkehrssicherheit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu erhalten und nach Möglichkeit zu erhöhen. Eine hohe Priorität hat dabei die Bekämpfung von Alkohol- und Drogendelikten im Straßenverkehr.
Dieses Handout sowie der ausführliche Verkehrssicherheitsbericht 2014 sind im Internet unter der URL
abrufbar.
Matthias Arends
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