PD Leipzig – Pressemiteilung zur Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2014 für den Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Leipzig

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Pressemiteilung zur Veröffentlichung der Polizeilichen Kriminalstatistik 2014 für den Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Leipzig

Verantwortlich: Andreas Loepki

Stand: 27.03.2015, 12:00 Uhr

Die Polizeidirektion Leipzig wies im Jahr 2014 mit 108.987 Fällen ein deutlich höheres Straftatenniveau auf (2013: 99.422 Fälle). Auf 100.000 Einwohner entfielen somit 11.048 Straftaten. Die Aufklärungsquote sank um 0,7 Prozent auf nunmehr 48,2 Prozent; insgesamt wurden in 52.488 Fällen Täter ermittelt.

Für die kreisfreie Stadt Leipzig wurden 79.235 Fälle (+12,5 Prozent) erfasst – das seit 1999 (80.527) höchste Niveau. Mit 46,5 Prozent fiel die Aufklärungsquote geringfügig niedriger als im Vorjahr (46,6 Prozent) aus.

Für den Landkreis Leipzig stiegen (17.305 Fälle) die registrierten Fälle um 5,4 Prozent. Im Landkreis Nordsachsen (12.447 Fälle) sank die Anzahl der registrierten Fälle um 0,8 Prozent. Gleichzeitig kam es in beiden Landkreisen zu einem Rückgang der Aufklärungsquote auf 52,7 bzw. 52,6 Prozent.


Kriminalitätsentwicklung Diebstahlsdelikte


Die Diebstahlskriminalität nahm direktionsweit um 10,9 Prozent auf 54.199 Fälle zu. Ihr Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 49,7 Prozent (2013: 49,2 Prozent). Besondere Zunahmen sind für Diebstahlsdelikte an/aus Kfz (Zunahme: 905 Fälle, +12,1 Prozent), in/aus Büro/Lager/Werkstatt (Zunahme: 635 Fälle, +29,1 Prozent) zu verzeichnen, aber auch beim Diebstahl von unbaren Zahlungsmitteln (Zunahme: 224 Fälle, +6,5 Prozent), in/aus Boden/Keller/Wasch­küche (Zunahme: 443 Fälle, +6,4 Prozent), in/aus Geschäft/Kiosk (Zunahme: 589 Fälle, +6,1%), und auch beim Diebstahl von Fahrrad (Zunahme: 478 Fälle, +5,7 Prozent).


Die Eigentumskriminalität entwickelte sich regional verschieden. Die insgesamt zunehmenden Fallzahlen waren zum größeren Teil auf Zunahmen in der kreisfreien Stadt Leipzig zurückzuführen (Zunahme: 4.932 Fälle, +13,7 Prozent).


Im Landkreis Leipzig war die Steigerung der Fallzahlen geringer (Zunahme: 380 Fälle, +5,0 Prozent), in einzelnen Bereichen auch rückläufig – z. B. Diebstahl in/aus Geschäft/Kiosk (Abnahme: 116 Fälle, -8,9 Prozent), in/aus Boden/Keller/ Waschküche (Abnahme: 81 Fälle, -12,8 Prozent).


Im Landkreis Nordsachsen entwickelte sich die Eigentumskriminalität gleichbleibend (Abnahme: 3 Fälle, -0,1 Prozent), in einigen Bereichen auch rückläufig – z. B. Diebstahl in/aus Geschäft/Kiosk (Abnahme: 124 Fälle, -12,7 Prozent), in/aus Boden/Keller/ Wasch­küche (Abnahme: 202 Fälle, -35,3 Prozent).


Die Tendenz beim Diebstahl in/aus Wohnungen entwickelte sich gleichfalls uneinheitlich: In der Kreisfreien Stadt Leipzig waren Zunahmen (+165 Fälle, +8,8 Prozent), im Landkreis Leipzig Abnahmen (-10 Fälle, -1,9 Prozent) und im Landkreis Nordsachsen wiederum Zunahmen (+37 Fälle, +13,7 Prozent) zu verzeichnen.


Kriminalitätsentwicklung Sachbeschädigungsdelikte


Mit 11.311 Fällen wurden im Jahr 2014 mehr Fälle (+640 Fälle) zur Anzeige gebracht als 2013. Schwerpunktfelder innerhalb der Deliktsgruppe blieben Sachbeschädigungen an Kfz (3.135 Fälle) sowie Sachbeschädigungen durch Graffiti (3.438 Fälle).


Kriminalitätsentwicklung Rohheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit


Auf diese Obergruppe entfiel im letzten Jahr wiederum in etwa jedes zehnte Delikt, wobei auch hier eine Zunahme von 1.227 Fällen zu verzeichnen war. Diese verteilt sich im Wesentlichen wie folgt: Einfache Körperverletzung (+463 Fälle), gefährliche und schwere Kör­per­verletzung (+174 Fälle), Bedrohung (+236 Fälle) sowie Raub/räu­berische Erpressung/räuberischer Angriff auf Kraftfahrer (+137 Fälle).


Kriminalitätsentwicklung Vermögens- und Fälschungsdelikte


Die Vermögens- und Fälschungsdelikte nahmen insgesamt um 1.025 Fälle zu. Eine besondere Zunahme machte hierbei der Betrug mittels Debitkarten ohne PIN aus. Hier betrug die Zunahme insgesamt 785 Fälle (+103,8 Prozent).


Kriminalitätsentwicklung Rauschgiftdelikte


Mit 2.663 Fällen waren im Jahr 2014 insgesamt 460 Fälle mehr als im Vorjahreszeitraum festzustellen (+20,9 Prozent). Die Zunahmen entfielen in etwa zur Hälfte auf Amphetamine/Methamphetamine (Crystal) und Cannabis und Zubereitungen. Insgesamt sechs Rauschgifttote und die wiederum hohen Sicherstellungsmengen verdeutlichen den polizeilichen Handlungsbedarf – zumal das Deliktsfeld der Kontrollkriminalität zuzuordnen ist.


Tatverdächtige


Im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Leipzig wurden im letzten Jahr 29.708 Tatverdächtige und damit 1.141 mehr als im Jahr 2013 ermittelt. Die Zunahme verteilt sich – prozentual ungleichmäßig – auf alle Altersgruppen: Kinder, Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene.


Die Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger betrug 4.151, mithin 891 mehr als im Vorjahreszeitraum.



Polizeipräsident Bernd Merbitz:
„Im letzten Jahr betrug der Anteil der Polizeidirektion Leipzig an der sächsischen Gesamtkriminalität exakt ein Drittel und damit nochmals etwas mehr als im Jahr 2013. Damit bestätigt sich leider meine letztjährige Aussage, wonach die Polizeidirektion Leipzig und hier speziell das Territorium der Stadt Leipzig die absoluten Schwerpunkte der Kriminalitätsentwicklung im Freistaat Sachsen sind. Daher und weil dieser Umstand zudem auch auf die Einsatzsituation zutrifft, sehen sich die Beschäftigten der Polizeidirektion Leipzig weiterhin einer überdurchschnittlichen Belastung gegenüber.


Ich habe mich daher u. a. entschlossen, den in ihrer Masse gewichtigsten Straftaten, den Diebstahlsdelikten, mit einem neuen und in Sachsen bisher einzigartigen Projekt zu begegnen. Künftig wird im Ballungsraum der Stadt Leipzig das gesamte Deliktsfeld – vom Ladendiebstahl bis zum Einbruchsdiebstahl – innerhalb einer einzigen Organisationseinheit bearbeitet. Unterstützt durch eine allein dem Projektzweck dienende Auswertungskomponente werden über 130 Beschäftigte, welche bisher in den Polizeirevieren oder der Kriminalpolizei tätig waren, die Ermittlungen täterorientiert führen. Hieraus erwarte ich Vorteile in Hinblick auf quan­titative Aspekte, vor allem aber eine qualitativen Mehrwert im Hinblick auf Mehr­fachtäter.


Wenn trotz aller Bemühungen Kriminalitätszahlen deutlich zunehmen und Personal­ressourcen zugleich knapper werden, müssen traditionelle Methoden und vermeintlich bewährte Konzepte der Polizeiarbeit hinterfragt und neu überdacht werden. Einen solchen Weg bin ich bereits mit dem Operativen Abwehrzentrum gegangen und tue es nunmehr erneut.“




[Anmerkung: Die Grunddaten der PKS 2014 für die PD Leipzig sind unter http://www.polizei.sachsen.de/de/28218.htm abrufbar.]


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Quelle: Polizei Sachsen