23.03.2015 – Auftakt zur „Enkeltrick“-Informationswoche in der Polizeidirektion West – PD West
Brandenburg an der Havel
Am Informationsstand vor der Brandenburger Bank bspw. äußerte heute Vormittag eine Dame, dass sie vor gut einer Woche einen solchen Anruf hatte. Ihre Reaktion: auflegen. Das ist eine Möglichkeit. Weil sie sich nicht als Opfer einer Straftat sah, rief die Seniorin auch nicht die Polizei. Allerdings hilft das den Ermittlern der Kripo bei der Aufklärung von Straftaten nicht weiter.
„Erst wenn der Sachverhalt bei der Strafverfolgungsbehörde bekannt wird, kann man auch gegen die Betrüger vorgehen“, sagt der Leiter der Prävention in der Polizeiinspektion Brandenburg, Siegfried Kietz. Er nutzte den heutigen Montag, um mit seinen Kollegen zunächst die Brandenburger Bank und anschließend die Mittelbrandenburgische Sparkasse in der Havelstadt aufzusuchen. „Wenn die Senioren von der Polizei, den Banken und Sparkassen über verschiedene Maschen aufgeklärt werden, dann erreichen wir hoffentlich alle“, ergänzt Kietz.
Neben Mitarbeitern der Geldhäuser, waren auch der Regionalleiter der Brandenburger Bank, Dirk Wendorf, sowie der Marktdirektor der Mittelbrandenburgischen Sparkasse, Ronald Priebe, bei den Arbeitstreffen dabei. Das zeigt, wie ernst die Thematik und der Schutz vor Betrügern bei den Banken und Sparkassen genommen wird.
In beiden Treffen glichen sich die Erfahrungen bei den verschiedenen Kreditinstituten. Dirk Wendorf sagte dazu in der Gesprächsrunde am Montagvormittag: „Wenn meine Mitarbeiter einen Verdacht haben, dann sprechen sie die Kunden auf die geplanten Überweisungen oder Geldabhebungen gezielt an. Ronald Priebe äußerte sich ähnlich: „Bei Warnsignalen scheuen wir uns nicht, auch einmal gemeinsam mit unseren Kunden die Polizei zu rufen.“
Solche Erfahrungsaustausche mit den Bankberatern und anschließendem Infostand für die Bankkunden, werden in dieser Woche bei vielen Geldinstituten in Westbrandenburg zu finden sein.
Dabei werden die Präventionsexperten der Polizei nicht nur Informationsmaterial für die Kunden in den Banken und Sparkassen hinterlassen, in Zukunft sind sie bei Fragen zur Straftatenverhütung auch direkter Ansprechpartner für die Bankberater.
Geplant ist auch, dass die Polizei die Kontaktdaten der zuständigen Revierpolizisten in den Einzugsbreichen der Banken und Sparkassen hinterlegen. So bekommen die Bürger gleich ihren Ansprechpartner bei der Polizei.
Hinweise der Polizei im Umgang mit dem „Enkeltrick“:
Bei Verdacht eines Betrugs den Anrufer in ein Gespräch verwickeln und ihm sagen, dass man zurückruft.
Sich die Telefonnummer des Anrufers im Display notieren oder sich die Nummer durchsagen lassen.
Die Polizei anrufen und den Sachverhalt schildern.
Quelle: Internetwache Brandenburg