BPOL-HH: Couragierte Fahrgäste von mutmaßlichen Taschendieben mit Reizgas besprüht-

22.03.2015 – 17:45

ein Dokument zum Download

Hamburg (ots) – Couragierte Fahrgäste von mutmaßlichen Taschendieben mit Reizgas besprüht-

Nach jetzigem Sachstand der Hamburger Bundespolizei versuchten drei Taschendiebe am 21.03.2015 gegen 05.00 Uhr schlafende Fahrgäste in einer S-Bahn der Linie S 1 zwischen den S-Bahnhaltepunkten Reeperbahn und Bahrenfeld zu bestehlen. Drei Fahrgäste (m. 18,19,19) beobachteten wie die Tatverdächtigen die Bekleidung von schlafenden Fahrgästen abtasteten und auf der Suche nach Diebesgut auch in die Taschen griffen. Die Zeugen sprachen die mutmaßlichen Taschendiebe auf die Taten an, worauf die drei jungen Männer umgehend aggressiv reagierten. Kurz vor Halt der S-Bahn in der Station Bahrenfeld betätigte ein bislang unbekannter Fahrgast die Notrufeinrichtung in der S-Bahn. Die drei Tatverdächtigen wollten daraufhin beim Halt der S-Bahn in der S-Bahnstation flüchten, wurden aber durch die Zeugen durch Versperren der Ausgangstür zunächst daran gehindert. Daraufhin wurde aus der Tätergruppierung heraus gezielt Reizgas gegen die drei Geschädigten (18,19,19) eingesetzt. Die Tatverdächtigen flüchteten anschließend über den Bahnsteig in die S-Bahngleise in Richtung Bahnhof Altona und setzten weiterhin Reizstoff gegen Personen ein, die die Täter zunächst verfolgten. Insgesamt wurden fünf Geschädigte nach dem Reizstoffeinsatz durch eine Besatzung eines Rettungswagens vor Ort medizinisch versorgt. Bundespolizisten suchten die S-Bahnstrecke mit Diensthunden zunächst erfolglos ab. Im Rahmen weiterer Fahndungsmaßnahmen konnten DB-Sicherheitsdienstmitarbeiter die drei mutmaßlichen Täter im Bahnhof Altona feststellen. Bei Erkennen der DB-Mitarbeiter ergriff das Trio die Flucht. Ein Jugendlicher (m.15) konnte gestellt und von einer Streife der Bundespolizei vorläufig festgenommen werden. Der alkoholisierte Jugendliche wurde dem Bundespolizeirevier im Bahnhof Altona zugeführt. Der polizeilich bekannte Jugendliche gab eine Tatbeteiligung umgehend zu. Nach Einleitung eines Strafverfahrens wurde der Jugendliche entlassen. Für die Einsatzmaßnahmen musste die entsprechende S-Bahnstrecke für 25 Minuten gesperrt werden. Die Videoaufnahmen aus den Kameras der S-Bahn wurden gesichert und werden zeitnah ausgewertet. Die weiteren Ermittlungen werden von der Bundespolizeiinspektion Hamburg geführt.

Die Bundespolizeiinspektion Hamburg weist in diesem Zusammenhang auf folgendes hin: Zivilcourage ist wichtig; aber Helfer sollten sich nie selbst gefährden. Nutzen Sie Nothilfeeinrichtungen in den S-Bahnen oder auf dem Bahnsteig; fordern Sie ggf. auch über Handy umgehend die Polizei an. Stellen Sie sich als Zeuge der Bundespolizei zur Verfügung und merken Sie sich wichtige Personenmerkmale der Täter. Die anliegende Zeugenkarte ist ein kleiner nützlicher Helfer im Taschenformat; diesen können Sie kostenneutral erhalten!

Bundespolizeiinspektion Hamburg
Pressesprecher
Rüdiger Carstens
Mobil 0172/4052 741
E-Mail: ruediger.carstens@polizei.bund.de
www.bundespolizei.de

Quelle: news aktuell / dpa