POL-VER: ++ Gemeinsame Pressemitteilung des Landkreises Verden und der Polizeiinspektion Verden/Osterholz : Präsentation der Unfallstatistik 2014 ++

20.03.2015 – 15:00

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Landkreis Verden (ots)

(Gemeinsame Pressemitteilung des Landkreises Verden und der  Polizeiinspektion Verden/Osterholz vom 20.03.2015)   Unfallzahlen leicht gesunken - Unachtsamkeit häufiger Unfallursache  Landkreis Verden. In einer gemeinsamen Pressekonferenz präsentierten  der Landkreis Verden und die Polizeiinspektion Verden/Osterholz heute die offiziellen Zahlen der Verkehrsunfallstatistik 2014 für den  Bereich des Landkreises Verden.  1. Gesamtunfallzahlen Im Landkreis Verden ist die Gesamtunfallzahl im Jahr 2014 im  Vergleich zum Vorjahr von 4063 auf 4000 um 1,56 % gesunken, während  diese Zahl auf Landesebene leicht um 0,80 Prozent anstieg. Im  Landkreis sind gleichzeitig stetig steigende Zulassungszahlen  erkennbar: Pro 10.000 Einwohner sind nunmehr 7.209 Fahrzeuge  zugelassen.  2. Verkehrsunfälle mit schweren Folgen Im Jahr 2014 starben, wie im Vorjahr, sieben Verkehrsteilnehmer bei  Verkehrsunfällen auf den Straßen im Landkreis Verden. Innerhalb des  10-Jahreszeitraums ist dies ein tendenzieller Rückgang.  Inspektionsweit ist diese Zahl, die ohnehin auf einem relativ  niedrigen Niveau lag, sogar zurückgegangen (2013: 16 Tote , 2014: 14  Tote). Hier liegt der Landkreis Verden nicht im Landestrend: In  Niedersachsen waren 2014 im Vergleich zum Vorjahr 34 Tote (+8,25 %)  mehr zu beklagen.  Die Orte, an denen es zu tödlichen Unfällen kam, sind über das  gesamte Kreisgebiet verteilt. Da auch die Ursachen für diese schweren Unfälle verschiedenartig sind, bietet sich kein strategischer Ansatz  an, Unfälle mit der schwersten Unfallfolge zu verhindern. Ein Zuwachs ist zu verzeichnen bei den im Straßenverkehr schwer  verletzten Personen, wenn auch bei Betrachtung des Zeitraumes von  zehn Jahren ein deutlicher Rückgang erkennbar ist. Im Vergleich zum  Vorjahr stieg diese Zahl von 81 auf 113 um fast 40 Prozent an. Bei der Analyse der Altersgruppen der Beteiligten, die 2014 auf den  Straßen im Landkreis getötet bzw. schwer verletzt wurden, stellt sich heraus, dass bei den über 64-Jährigen mit einem Getöteten und 23  Schwerverletzten zwar ein Anstieg zu verzeichnen ist (2013: 1/11),  die Senioren deshalb in der Unfallstatistik jedoch noch immer nicht  überrepräsentiert sind: 21 % der Bevölkerung gehört der Gruppe der  über 64-Jährigen an, diese Gruppe verursacht rund 15 % aller Unfälle. Ein bedenkliches Missverhältnis besteht allerdings bei der  Risikogruppe der Fahranfänger. Während 7 Prozent der Bevölkerung im  Landkreis Verden 18-24 Jahre alt ist, verursachen sie 15 Prozent  aller Unfälle. Tendenziell waren die jungen Verkehrsteilnehmer bei  weniger Unfällen mit schweren Folgen beteiligt als im Vorjahr. 2014  gab es sieben Schwerverletzte, 2013 waren 13 zu verzeichnen. Anhand der Statistik lässt sich zudem ablesen, dass sich Unfälle mit  schweren Folgen meist außerhalb geschlossener Ortschaften ereignen.  Dies liegt sicherlich an den höheren Geschwindigkeiten, die dort  gefahren werden.  3. Unfallursachen Die Ursachen für die im Jahr 2014 registrierten Unfällen sind  naturgemäß breit gefächert. Wildunfällen passieren im ländlich  geprägten Landkreis weiterhin häufig, die Zahlen nehmen jedoch von  Jahr zu Jahr ab. Im Jahr 2014 kam es zu 666 Zusammenstößen mit  Wildtieren (2013: 678, 2012: 747). Während insgesamt keine eklatanten Verschiebungen bei den  Unfallursachen im Vergleich zum Vorjahr festzustellen sind, ist bei  der Unfallursache "Abstand" allerdings eine erschreckende Steigerung  von 116 % im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen.  "Die  Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes ist im Landkreis Verden eine Hauptunfallursache", so Marcus Neumann, Sachbearbeiter Verkehr bei  der Polizeiinspektion Verden/Osterholz. Wenn Verkehrsteilnehmer dann  noch unaufmerksam fahren, weil sie z.B. mit dem Smartphone  beschäftigt sind, ist der Auffahrunfall oder das Abkommen von der  Fahrbahn häufig vorprogrammiert. Die Unfallbeteiligten sagen bei der  Unfallaufnahme natürlich nicht, warum sie unachtsam waren oder dass  sie durch die Bedienung eines Handys abgelenkt waren. Häufig wundern  sich Polizeibeamte aber schon, wenn gerade junge Menschen auf gerader Fahrbahn von der Straße abkommen oder auf der Autobahn am helllichten Tage auf einen Sattelzug auffahren, den sie "nicht gesehen" haben.  "Wer bei 50 km/h nur für fünf Sekunden auf das Display schaut, fährt  70 Meter weit im Blindflug", so Neumann weiter, der sich sicher ist,  dass die Ablenkung durch das Lesen von Kurznachrichten nicht wenige  Unfälle zur Folge hatte. Statistisch belegen lässt sich dies indes  nicht.  4. Maßnahmen für den sicheren Straßenverkehr im Landkreis Verden Die Zunahme der Unaufmerksamkeit, die Auffahrunfälle und die Unfälle, bei denen Verkehrsteilnehmer aus scheinbar unerklärlichen Gründen von der Straße abkommen, beschäftigen Landkreis und Polizei. Das  Telefonieren oder Lesen von Nachrichten auf dem Smartphone dürfte bei diesen Unfällen nicht selten eine Rolle spielen. Daher wird die  Polizeiinspektion Verden/Osterholz die Handybenutzung am Steuer noch  konsequenter ahnden. Mittlerweile haben Autofahrer, die während der  Fahrt ein Handy in der Hand halten, mit einem Bußgeld von 60 Euro und einem Punkt im Verkehrszentralregister zu rechnen. Bei Radfahrern ist ein Verwarngeld von 25 Euro fällig. Bei der Aufnahme von  Verkehrsunfällen werden Polizeibeamte im Rahmen ihrer Möglichkeiten  zukünftig überprüfen, ob das Smartphone bei einem Unfallgeschehen  eine Rolle gespielt haben könnte.  Nach wie vor verunglücken zu viele Menschen auf den Straßen im  Landkreis, weil sie mit zu hoher oder mit nicht angepasster  Geschwindigkeit unterwegs sind. Die regelmäßigen  Geschwindigkeitsmessungen von Landkreis und Polizei werden daher  fortgesetzt. Für den 16. und 17. April ist der 3. bundesweite  "Blitzmarathon" geplant.   Weiterhin wird die Präventionsarbeit ein wichtiger Baustein der  Verkehrssicherheitsarbeit bleiben. Die Verkehrssicherheitsberater der Polizei leisten intensive Arbeit in Schulen, Kindergärten und auf  Veranstaltungen. Das inzwischen bekannte Fahrschulprojekt, das in der Polizeiinspektion Verden/Osterholz ins Leben gerufen wurde, hat sich  mittlerweile etabliert. 

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Quelle: news aktuell / dpa