Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 Oberfranken
– Aufklärungsquote weit über dem bayerischen Durchschnitt
– Gesamtstraftaten weiterhin auf niedrigem Niveau
– Sehr gute Sicherheitsbilanz für ganz Oberfranken
Polizeipräsident Reinhard Kunkel
Bei einer Pressekonferenz am Freitag, 20. März 2014, veröffentlichte Polizeipräsident Reinhard Kunkel die oberfränkische Kriminalstatistik 2014.
– Die Bilanz für das Jahr 2014 bestätigt erneut die gute Sicherheitslage in Oberfranken
– Die gesamte Kriminalitätsentwicklung im vergangenen Jahr unterstreicht aber auch das hervorragende Engagement der oberfränkischen Polizei und den engen Verbund mit ihren Sicherheits- und Kooperationspartnern
– Besonderer Dank geht an die oberfränkischen Bevölkerung für das Vertrauen in „ihre“ Polizei und die sehr konstruktive Unterstützung und Zusammenarbeit
KRIMINALITÄTSENTWICKLUNG ALLGEMEIN
Zehnjahresvergleich der Gesamstraftaten
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In Oberfranken wurden im vergangenen Jahr 50.645 Straftaten registriert. Dies stellt eine leichte Zunahme der Fallzahlen um 2,4 Prozent dar.
Die Anzahl der registrierten Straftaten bewegt sich weiterhin unter dem Durchschnittswert der letzten zehn Jahre, der bei 51.630 Straftaten liegt.
Aufklärungsquote OFr Jahresvergleich
Mit einer Aufklärungsquote (AQ) von 69,9 Prozent, ist ein leichter Rückgang um 1,2 Prozent zum Vorjahr zu verzeichnen.
Dennoch liegt Oberfranken damit weiterhin über dem landesweiten Durchschnitt von 64,4 Prozent und weist die zweithöchste Aufklärungsquote in Bayern auf.
Zu den in Oberfranken 35.376 aufgeklärten Fällen konnte die Polizei 24.906 Tatverdächtige ermitteln.
Entwicklung Vergleich OFr/BY – HZ / AQ
Mit 4.794 Straftaten pro hunderttausend Einwohner im Jahr 2014 (2013: 4.672) liegt Oberfranken deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt von 5.164 Straftaten.
Die Häufigkeitszahl (HZ) bestimmt als Sicherheitsfaktor das Verhältnis der bekannt gewordenen Straftaten pro hunderttausend Einwohner.
KRIMINALITÄTSENTWICKLUNG IN DEN MITTELZENTREN, LANDKREISEN UND DER GRENZREGION
Fallzahlenveränderung in %
In den oberfränkischen Mittelzentren Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof registrierte die Polizei im Jahr 2014 insgesamt 19.401 Straftaten.
Im Bereich Bamberg konnte eine Steigerung der Straftaten um 204 (+ 3,7 Prozent) auf 5.744 Fälle verzeichnet werden. Ebenso erhöhten sich die Fallzahlen in Bayreuth um 180 (+ 3,6 Prozent) auf 5.198 und in Coburg um 365 Fälle (+ 10,8 Prozent) auf 3.746. In Hof war eine Erhöhung der Straftatenanzahl um 386 (+ 8,9 Prozent) auf 4.713 festzustellen.
Auch in den Landkreisen war überwiegend ein Rückgang der Straftaten festzustellen. Ausnahmen wiesen die Landkreise Wunsiedel, Forchheim und Lichtenfels auf. So war im Wunsiedler Landkreis die höchste Steigerung um 545 Straftaten (+ 12,9 Prozent) auf 4.776 zu verzeichnen. Allerdings betrug die Aufklärungsquote hier 74,7 Prozent. In den Landkreisen Forchheim war ein Anstieg um 231 Fallzahlen (+ 7,1) auf 3.471 und in Lichtenfels eine Steigerung um 135 Straftaten (+ 4,5 Prozent) auf insgesamt 3.143 festzustellen.
In den übrigen sechs Landkreisen war die Straftatenanzahl zum Teil erheblich gesunken. Mit dem größten Rückgang hob sich der Landkreis Kronach hervor, hier verringerte sich die Anzahl der Straftaten um 364 (- 12,9 Prozent) auf 2.454. Im Bayreuth Landkreis wurden insgesamt 2.985 Fälle, 221 weniger (- 6,9 Prozent) verzeichnet. Die Aufklärungsquote stieg hier zudem um 3,2 Prozent an.
Im Landkreis Kulmbach betrug die Straftatenanzahl 2.943, 147 Fälle weniger (- 4,8 Prozent) wurden zur Anzeige gebracht. Kulmbach hebt sich zudem mit der höchsten Aufklärungsquote von 75,1 Prozent im Vergleich der Landkreise hervor.
Auch im Landkreis Coburg sanken die Straftaten um 113 Fälle (- 3,9 Prozent) auf 2.814. In den Landkreisen Hof und Bamberg verringerten sich die Straftaten um jeweils 0,4 Prozent, 18 beziehungsweise 17 Straftaten, auf 4.522 und 4.153.
Auch in den Landkreisen war überwiegend ein Rückgang der Straftaten festzustellen. Ausnahmen wiesen die Landkreise Wunsiedel, Forchheim und Lichtenfels auf. So war im Wunsiedler Landkreis die höchste Steigerung um 545 Straftaten (+ 12,9 Prozent) auf 4.776 zu verzeichnen. Allerdings betrug die Aufklärungsquote hier 74,7 Prozent. In den Landkreisen Forchheim war ein Anstieg um 231 Fallzahlen (+ 7,1) auf 3.471 und in Lichtenfels eine Steigerung um 135 Straftaten (+ 4,5 Prozent) auf insgesamt 3.143 festzustellen.
In den übrigen sechs Landkreisen war die Straftatenanzahl zum Teil erheblich gesunken. Mit dem größten Rückgang hob sich der Landkreis Kronach hervor, hier verringerte sich die Anzahl der Straftaten um 364 (- 12,9 Prozent) auf 2.454. Im Bayreuth Landkreis wurden insgesamt 2.985 Fälle, 221 weniger (- 6,9 Prozent) verzeichnet. Die Aufklärungsquote stieg hier zudem um 3,2 Prozent an.
Im Landkreis Kulmbach betrug die Straftatenanzahl 2.943, 147 Fälle weniger (- 4,8 Prozent) wurden zur Anzeige gebracht. Kulmbach hebt sich zudem mit der höchsten Aufklärungsquote von 75,1 Prozent im Vergleich der Landkreise hervor.
Auch im Landkreis Coburg sanken die Straftaten um 113 Fälle (- 3,9 Prozent) auf 2.814. In den Landkreisen Hof und Bamberg verringerten sich die Straftaten um jeweils 0,4 Prozent, 18 beziehungsweise 17 Straftaten, auf 4.522 und 4.153.
Entwicklung Grenzfahndung
In der Grenzregion, den Landkreisen Wunsiedel und Hof sowie der Stadt Hof, war grundsätzlich eine Steigerung der Straftaten zu verzeichnen. Im Landkreis Wunsiedel nahmen die Fälle um 12,9 Prozent zu, im Hofer Landkreis um 0,4 Prozent leicht ab. Bei der Stadt Hof erhöhte sich die Anzahl der Straftaten um 8,9 Prozent. Insgesamt kann in der Grenzregion eine Steigerung der Straftaten um 7,0 Prozent festgestellt werden. Erhöhungen der Fallzahlen waren im Bereich der Straßenkriminalität um 43,7 Prozent, bei den Diebstahlsdelikten um 9,3 Prozent sowie bei den Rauschgiftdelikten um 18, 5 Prozent zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote betrug 71,8 Prozent.
VERÄNDERUNG EINZELNER DELIKTSBEREICHE
Im Jahr 2014 konnten bei folgenden Delikten ein RÜCKGANG der Fallzahlen verzeichnet werden:
Veränderung der Deliktsbereiche
Gewaltdelikte: – 7,0 Prozent
Gefährliche/schw. Körperverletzung öffentl. Raum: – 11,1 Prozent
Raubdelikte: – 15,2 Prozent
Unter Gewaltkriminalität werden Straftaten aus verschiedenen Deliktsbereichen zusammengefasst, die eine besondere Gewaltbereitschaft der Täter erkennen lassen. Darunter zählen z. B. Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raubdelikte und gefährliche und schwere Körperverletzung. Im Jahr 2014 wurden mit 1.575 Fällen, 7,9 Prozent weniger Gewaltdelikte als im Vorjahr registriert. Die Anzahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen, die mit 1.263 Fällen den Hauptanteil in diesem Deliktsbereich einnehmen, ist um 5,3 Prozent gesunken; im öffentlichen Raum um 11,1 Prozent (2013: – 1,1 Prozent). Die Raubdelikte gingen um 32 Fälle (- 15,2 Prozent) auf 179 Straftaten zurück.
In diesem Deliktsbereich ist die Aufklärungsquote von 84,6 Prozent im Jahr 2013 auf 87,5 Prozent gestiegen.
Straftaten gegen das Leben: – 20,6 Prozent
Mit 77 erfassten Straftagen gegen das Leben liegt die Anzahl in diesem Deliktsbereich um 20 Fälle (- 20,6 Prozent) niedriger als im Jahr 2013. Von diesen 77 Fällen blieben 64 im Versuchsstadium (2013: 76 Fälle). Demnach kamen 13 Fälle zur Vollendung (2013: 21).
Die Aufklärungsquote liegt mit 96,1 Prozent um 0,2 Prozent höher als im Vorjahr. Von den 90 Tatverdächtigen waren 80 männlich (88,9 Prozent). Die Anzahl Nichtdeutscher lag bei 12 (13,3 Prozent). In drei Fällen kam eine Schusswaffe zum Einsatz.
Im Jahr 2014 können bei folgenden Delikten STEIGERUNGEN der Fallzahlen verzeichnet werden:
Straßenkriminalität
Diebstahlsdelikte gesamt: + 5,0 Prozent
Kfz-Diebstahl + 33,8 Prozent
schwerer Diebstahl: + 3,7 Prozent
Ladendiebstahl: + 4,1 Prozent
Nach einem Rückgang der Fallzahlen in den Jahren 2012 und 2013 im Vergleich zum Jahr 2011 wurde nun in Oberfranken im vergangenen Jahr mit 13.555 Diebstahlsdelikten erneut eine Steigerung um 646 Fälle (+ 5,0 Prozent) registriert.
Die Erhöhung ist sowohl im Bereich des einfachen Diebstahls in dem die Straftaten um 501 Fälle (+ 5,6 Prozent) anstiegen, als auch im Bereich des schweren Diebstahl um 145 Straftaten (+ 3,7 Prozent) feststellbar.
Den größten Anteil an der Diebstahlskriminalität nahmen weiterhin die Ladendiebstähle mit 18,7 Prozent ein sowie die Diebstähle um das Fahrzeug (von, aus, an Kfz sowie Fahrraddiebstahl) mit insgesamt 23,7 Prozent.
Die Aufklärungsquote im Diebstahlsbereich betrug 42 Prozent und ging damit um 2,6 Prozent zurück. Die Tatverdächtigen erlangten Diebesgut im Wert von über 14,5 Millionen Euro.
Straßenkriminalität: + 7,0 Prozent, Sachbeschädigung: + 1,2 Prozent,
Sachbeschädigung an Kfz: + 4,2 Prozent
Straßenkriminalität beschreibt Straftaten verschiedener Deliktsbereiche im öffentlichen Raum. Darunter werden z. B. Raubdelikte, Sachbeschädigungen oder Kfz-Diebstähle gezählt.
Im Jahr 2014 ereigneten sich 8.670 Straftaten im öffentlichen Raum und somit 17,1 Prozent der Gesamtstraftaten. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die bekannt gewordenen Fälle um 7,0 Prozent. Die Aufklärungsquote fiel um 2,4 Prozent auf 27,6 Prozent.
Der in diesem Deliktsbereich verursachte Gesamtschaden (Beute- und Sachschaden) beträgt 7.248.126 Euro (2013: 5.496.473 Euro).
Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: + 8,5 Prozent
Vergewaltigung: – 27,4 Prozent, Vergewaltigung überfallartig: – 40,9 Prozent
Im vergangenen Jahr stieg die Gesamtzahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung auf 559 Straftaten und betrugen somit 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr. In 34 Fällen blieb es bei dem Versuch. Insgesamt konnten 499 Fälle aufgeklärt werden, das sind 89,3 Prozent (+ 2,9 Prozent zum Vorjahr.) Von 466 Tatverdächtigen waren 415 männlich (89,1 Prozent). Es wurden 419 Opfer erfasst, 349 weiblich, 70 männlich. Bei 79 Opfern (18,9 Prozent) stammte der Tatverdächtige aus dem engen sozialen Umfeld, war also ein Verwandter oder Bekannter. Zu 167 Personen, 39,9 Prozent, bestand keine Vorbeziehung.
Wohnungseinbruchdiebstähle: + 23,2 Prozent (siehe unten)
Rauschgiftdelikte: + 9,3 Prozent (siehe unten)
Cybercrime: + 3,7 Prozent (siehe unten)
GEWALTKRIMINALITÄT
Gewaltkriminalität
Unter Gewaltkriminalität werden Delikte aus verschiedenen Deliktsbereichen zusammengefasst, die eine besondere Gewaltbereitschaft der Täter erkennen lassen. Darunter zählen z. B. Mord, Totschlag, Vergewaltigung, Raubdelikte und gefährliche sowie schwere Körperverletzung.
Im Jahr 2014 wurden mit 1.575 Fällen 7,9 Prozent weniger Gewaltdelikte als im Vorjahr registriert. Die Anzahl der gefährlichen und schweren Körperverletzungen, die mit 1.263 Fällen den Hauptanteil in diesem
Deliktsbereich einnehmen, ist um 5,3 Prozent gesunken, im öffentlichen Raum um 11,1 Prozent (2013: – 1,1 Prozent). Die Aufklärungsquote bei der Gewaltkriminalität beträgt 87,5 Prozent.
Straftaten unter Alkoholeinfluss
Der Faktor „Alkohol“ hat im Jahr 2014 bei der Begehung von Straftaten insgesamt erneut an Bedeutung verloren. 15,3 Prozent aller geklärten Straftaten wurden unter Alkoholeinfluss begangen (5.418). Im Vorjahr waren es 16,2 Prozent.
Die alkoholbedingten Straftaten zur Nachtzeit (Zeit zwischen 01.00 Uhr und 06.00 Uhr) nahmen einen Anteil von 35,8 Prozent der unter Alkoholeinfluss begangenen Straftaten ein. Das bedeutet einen Rückgang um 2,3 Prozent (2013: 38,1 Prozent).
Den größten Anteil der unter Alkoholeinwirkung begangenen Straftaten waren, wie auch schon im Vorjahr, Körperverletzungsdelikte mit 45,1 Prozent (2.443 Fälle). (2013: 45,0 Prozent, 2.567 Fälle).
EINBRUCHSKRIMINALITÄT
WED – Zahlen – Entwicklung
Ein Wohnungseinbruch (WED) bedeutet für die Opfer nicht nur einen materiellen Schaden. Die Tatsache, dass sich unbekannte Fremde in den eigenen vier Wänden aufgehalten haben, ist für viele Opfer ein schwer zu verkraftender Eingriff in die Privatsphäre. Das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung wird dadurch erheblich negativ belastet.
In den Herbst- und Wintermonaten kommt es erfahrungsgemäß zu einer Steigerung der Fallzahlen im Bereich der Wohnungseinbrüche, die früh einbrechende Dunkelheit und unbeleuchtete Anwesen erleichtern den Tätern die Auswahl „lohnender“ Objekte.
Im Vergleich zum Vorjahr war in 2014 eine Steigerung um 72 Fälle auf 382 Straftaten (+ 23,2 Prozent) zu verzeichnen. Die Entwicklung der Einbruchdiebstähle in Oberfranken ist daher mit der bayernweiten Entwicklung mit einem Anstieg um 28,6 Prozent vergleichbar.
Die Häufigkeitszahl für diesen Deliktsbereich liegt in Oberfranken weit unter dem bayerischen Durchschnitt (Oberfranken: HZ 36, Bayern: HZ 65) und ist die niedrigste im Vergleich aller Verbände.
Einbruchsversuche/ Prävention
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Angesichts der steigenden Fallzahlen hat die oberfränkische Polizei seit längerem ein auf die Region abgestimmtes Konzept entwickelt. Die Fahndungs-und Ermittlungsarbeit, insbesondere Richtung nationaler und international agierender Banden, wurde weiter verstärkt.
Etwa 40 Prozent der Einbrüche bleiben im Versuchsstadium stecken, auch weil die Täter oft von wirkungsvoller Sicherungstechnik abgehalten werden. Aber auch aufmerksame Nachbarn können einen wertvollen Beitrag leisten.
Daher investiert die oberfränkische Polizei viel in Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen.
Die Resonanz auf die durchgeführten Aktionen lässt sich als sehr gut beurteilen. Es bestand stets ein reges Interesse der Bevölkerung an den Aktionen. Die kriminalpolizeilichen Fachberater berichteten von zahlreichen Interessierten und auch anschließenden Beratungen im Nachgang zu den Veranstaltungen.
Aufgrund des Erfolges wird der 25. Oktober 2015 der „Tag des Einbruchsschutzes“ für die oberfränkischen Bürger in diesem Jahr sein. „Eine Stunde mehr für mehr Sicherheit“.
RAUSCHGIFTKRIMINALITÄT
Verstöße BtmG – VO
Die Anzahl der Rauschgiftdelikte in Oberfranken erhöhte sich im vergangenen Jahr um 302 Fälle (+ 9,3 Prozent) auf 3.565 Straftaten.
Bei Rauschgiftdelikten handelt es sich fast ausschließlich um Kontrolldelikte, was die hohe und weiterhin gestiegene Aufklärungsquote von 97,8 Prozent (+ 0,3 Prozent) widerspiegelt und das konsequente Vorgehen der oberfränkischen Polizei verdeutlicht.
Dieser Anstieg der Fälle im Jahr 2014 ist insbesondere auf eine weiterhin intensiv fortgeführte Kontrolltätigkeit der oberfränkischen Polizei im Rahmen von Konzepteinsätzen in Umsetzung des „Bekämpfungskonzeptes Crystal“ zurückzuführen. Ebenso auf die umfangreichen Ermittlungen der Fachkommissariate der Kriminalpolizeidienststellen auch als Folgeermittlungen aus Rauschgiftaufgriffen im grenznahen Raum.
Das Konzept zur Integration der Grenzpolizei im Jahr 2008 kompensierte mit der Errichtung der Fahndungs- und Kontrollgruppen bei der Polizeiinspektion Marktredwitz und der Verkehrspolizei Hof den Wegfall der systematischen Grenzkontrollen zur Tschechischen Republik.
Die aufgrund intensiver Kontrolltätigkeit der Bundespolizei und insbesondere der Zollbehörden an der Grenze erfolgten Aufgriffe vor allem im Bereich der Rauschgiftkriminalität, fließen in die oberfränkisch Kriminalstatistik mit ein.
Allgemeine Verstöße gegen § 29 Betäubungsmittelgesetz (BtMG), (z. B. Besitz von Betäubungsmittel) wurden im Jahr 2014 um 13,9 Prozent mehr registriert als im Vorjahr und belaufen sich auf 2.314 Straftaten.
Die Fallzahlen des illegalen Handels und Schmuggels (geringe Menge) stiegen um 5,3 Prozent auf 789 Fälle.
Entwicklung Btm-Delikte
Zusammenfassung der unten aufgeführten Details der Betäubungsmitteldelikte mit Amphetamin/ Metamphetamin in Pulver-/flüssiger Form (Allgem. Verstoß, Einfuhr, Schmuggel, Handel von geringen und nicht geringen Mengen): insgesamt wurden im Jahr 2014 1264 Fälle festgestellt, davon waren 943 Fälle mit Crystal.
Bei Handel und Schmuggel von Amphetamin/Metamphetamin in geringer Menge sank die Anzahl der Straftaten um 5,6 Prozent auf 386 Fälle. Von diesen handelte es sich 323 Mal um Crystal.
Die Stoffart „Crystal“ wurde in der PKS bis zum 31.12.2013 im Bereich Amphetamin/Metamphetamin und Derivate in Pulver- oder flüssiger Form aufsummiert. Ab 01.01.2014 wurden jedoch alle darin enthaltenen Stoffarten separat erfasst. (Ausgenommen illegaler Handel in nicht geringer Menge).
Zur Erlangung eines Vergleichswertes mussten die nun ausgewiesenen Einzelschlüssel zu einem Gesamtwert aufaddiert werden.
Dadurch ist für das Jahr 2014 erstmals die Aussage möglich, dass drei Viertel der Delikte, (74,6 Prozent), dem (zu Vergleichszwecken errechneten Gruppenschlüssel „Amphetamin /Metamphetamin und Derivate in Pulver-/ flüssiger Form“ mit der Stoffart „Crystal“ begangen wurden.
Die Anzahl der Straftaten im Bereich der Einfuhr von Betäubungsmittel in nicht geringer Menge ging um 23,2 Prozent zurück, der illegale Handel von BtM in nicht geringer Menge um 10,5 Prozent auf 153 Fälle.
Bei Einfuhr und Handel von nicht geringer Menge Amphetamin/Metamphetamin sanken die Straftaten bei der Einfuhr von 178 auf 140 (- 21,3 Prozent). Von diesen Fällen handelte es sich 129 Mal um Crystal. Beim illegalen Handel von nicht geringen Menge Amphetamin /
Metamphetamin verringerte sich die Fallzahl von 68 auf 64 Fälle (- 5,9 Prozent).
Illegaler Handel und Schmuggel mit Cannabis in geringer Menge nahm im Vergleich zum Vorjahr um 18,6 Prozent, von 295 Fälle auf 350 Fälle zu.
Bei der illegalen Einfuhr von Cannabis in nicht geringer Menge, sanken die Straftaten um die Hälfte, von 10 auf 5. Auch beim Handel konnte in diesem Bereich ein Rückgang von 96 auf 78 Fälle (- 18,8 Prozent) verzeichnet werden.
Sichergestellte Crystalmengen Jahresvergleich
SICHERSTELLUNGSMENGEN:
Trotz leicht rückläufiger Fallzahlen stellten die oberfränkischen Polizeibehörden im Jahr 2014 fast 50 Prozent mehr Crystal sicher als im Vorjahr. So wurden im Jahr 2013 bereits 3.423 Gramm Crystal, im vergangenen Jahr jedoch 5.017 Gramm der gefährlichen Drogen sichergestellt.
Eine Recherche der Falldatei Rauschgift des Bundes (FDR) ergab für das Jahr 2014 eine Sicherstellungsmenge von rund 9 Kilogramm Crystal im Bereich des Polizeipräsidiums Oberfranken. Im Vorjahr wurde dort die Menge von 5, 7 Kilogramm Crystal aufgeführt. In dieser Falldatei werden auch die Sicherstellungsmengen der Zollbehörden sowie des Landeskriminalamtes dazugerechnet. Zu den rund 9 Kilogramm Crystal Gesamtmenge ist auch die Sicherstellung von 4 Kilogramm in Berg, Lkr. Hof, in einem Verfahren des LKA München beinhaltet.
Auch bei allen anderen Betäubungsmittelarten sind, teils sehr große, Steigerungen bei den Sicherstellungsmengen festzustellen. Beispielhaft für eine erhebliche Zunahme ist die Grammzahl bei Kräutermischungen von 136,8 Gramm im Jahr 2013 auf 42.543,9 Gramm (+ 30.999,3 Prozent) zu verzeichnen. Bei Heroin stieg die Grammenge um 8.9996,3 Prozent auf
3.204,6 Gramm. Lediglich bei den Fentanylpflastern ist ein Rückgang der Straftaten festzustellen.
Kräutermischungen
“LEGAL HIGHS“/ KRÄUTERMISCHUNGEN:
Legal Highs (auch Herbal Highs, Research Chemicals, neue psychoaktive Substanzen, Badesalz usw.) sind Drogen, die als Kräutermischungen, Lufterfrischer, Reiniger oder Badesalze angeboten werden. Diese Produkte enthalten Rauschmittel, Stimulanzien oder ähnliche chemische Wirkstoffe, die eine Rauschwirkung erzielen sollen.
Beispielsweise werden Kräutermischungen in bunten Päckchen über das Internet verkauft. Diese Kräutermischungen werden mit synthetischen Cannabinoiden oder Cathinone besprüht. Die Gefahr besteht, dass die berauschende Wirkung selbst beim gleichen Hersteller und Produkt, verschieden stark ausfallen kann. Die Folgen des Konsums der „Legal Highs“ sind somit sehr unberechenbar und kann zum Teil zu erheblichen physischen und psychischen Problemen führen.
Die von der Polizei sichergestellten Kräutermischungen werden auf verbotene Substanzen analysiert. Geprüft wird, inwieweit die festgestellten synthetischen, psychoaktiven Zusatzstoffe bereits im Betäubungsmittelgesetz aufgenommen sind und sich so eine Strafbarkeit ergibt.
CYBERCRIME
Internetkriminalität Vergleich OFr/BY
Cybercrime umfasst die Straftaten, die sich gegen das Internet, weitere Datennetze, informationstechnische Systeme oder deren Dateien richten. Zudem auch solche Straftaten, die mittels dieser Informationstechnik begangen werden.
Nicht in die oberfränkische Kriminalstatistik fließen dabei Straftaten, die zwar oberfrankenweit bearbeitet werden, da die Opfer in Oberfranken wohnen, die Täter aber außerhalb unserer Region agierten oder deren Handlungsort im Ausland oder nicht zu ermitteln ist.
INTERNETKRIMINALITÄT: Die Auswertung „Internetkriminalität“ beinhaltet im Gegensatz zu „Computerkriminalität“ auch Delikte wie beispielsweise Beleidigung, Bedrohung mittels E-Mail oder Soziale Netzwerke, Verbreitung oder Besitz pornografischer Schriften, Betrugsdelikte u. a.
Im vergangenen Jahr bearbeitete die oberfränkische Polizei insgesamt 2.172 Fälle Straftaten. Das sind 179 Fälle (- 7,6 Prozent) weniger als im Vorjahr. Die Aufklärungsquote stieg um 4,0 Prozent.
Computerkriminalität Vergleich OFr/BY
COMPUTERKRIMINALITÄT: Insgesamt 1.199 Fälle bearbeiteten Polizeidienststellen in Oberfranken im Jahr 2014. Im Vergleich zum Vorjahr waren das 43 Fälle mehr (+ 3,7 Prozent). Die Aufklärungsquote konnte hier um 5,6 Prozent erhöht werden.
Dunkelfeld: Insbesondere im Bereich der Computerkriminalität handeln die Täter oft im Ausland (z. B. BKA-Trojaner, Tatort: Ukraine) oder der Tatort ist aufgrund Verschleierungsmöglichkeit der IP-Adresse (beispielsweise mittels Proxy-Server oder VPN-Tunnel) völlig ungeklärt. Diese Fälle fließen nicht in die PKS ein. Auch Fälle mit Tatort in einem anderen Bundesland als Bayern werden für Bayern nicht berücksichtigt.
Zudem fließen Fälle der Computerkriminalität, bei denen in Tateinheit ein höherwertiges Delikt aus einem anderen Bereich begangen wurde, nicht in den Summenschlüssel 897000 Computerkriminalität ein, sondern in den Bereich des höherwertigen Deliktes. Als ein Beispiel wird der Tatbestand der Erpressung im Zusammenhang mit DDoS-Angriffen oder Ransomware genannt. Hier ist neben der Erpressung als Tatbestand die Datenveränderung und/oder Computersabotage verwirklicht. Die Computerdelikte stellen den eigentlichen Schwerpunkt der Täterhandlung dar, zur PKS wird jedoch nur das höherwertigere Delikt „Erpressung“ gemeldet.
Den größten Bereich des Dunkelfeldes dürften jedoch die nicht angezeigten Fälle darstellen.
Die oberfränkische Polizei tritt der rasanten Entwicklung im Bereich der Cybercrime mit eigens dafür eingestellten Spezialisten, die zu Polizisten ausgebildet werden, entgegen. Diese sogenannten „Cybercops“ sind bei jeder der vier Kriminalpolizeidienststellen tätig. Insgesamt arbeiten in den dortigen Arbeitsbereichen „Cybercrime“ mehrere Mitarbeiter. Das Polizeipräsidium Oberfranken ermöglicht seit Oktober 2014 zwei Polizisten ein IT-Fernstudium. Halbtags studieren die Beamten und die andere Hälfte arbeiten sie in den Arbeitsbereichen Cybercrime.
Zudem werden die oberfränkischen Kolleginnen und Kollegen regelmäßig in diesem Phänomenbereich weitergebildet um eine flächendeckende Grundkompetenz zu gewährleisten.
zum Vergleich …
Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 für Bayern (PKS)
Pressemeldung des StMI Nr. 85b/15 v. 18.03.2015 zur Statistik 2014 Bayern