POL-GS: PI Goslar: Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt: Beratungs- & Präventionsoffensive

20.03.2015 – 08:15

POL-GS: PI Goslar: Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt: Beratungs- & Präventionsoffensive
v.l.n.r.: Geschäftsführerin Adelheid May und Ärztin Vanessa Zahn (ASKLEPIOS Harzkliniken), Polizeidirektorin Christiana Berg, Günter Koschig (Polizeiinspektion Goslar/WEISSER RING) Heike Göttert (Photogeno)

Goslar (ots) – GZK- 110 – Plakat mit Ärztin Vanessa Zahn hilft Opfern häuslicher Gewalt; Vorstellung der Jahresstatistik der BISS – Dagmar Schlegel

Die Asklepios Harzkliniken, die Goslarer Zivilcouragekampagne (GZK) und die Beratungs- und Interventionsstelle für Opfer häuslicher Gewalt (BISS), welche vom Goslarer Netzwerk gegen häusliche Gewalt unter dem Dach der AWO initiiert wurde, haben eine Präventionsoffensive für die Opfer häuslicher Gewalt präsentiert.

Nach der repräsentativen Studie des BMSFJ zum Thema Gewalt in Partnerschaften erleiden 60 Prozent der befragten Frauen Gewalt in ihren Partnerschaften. Dabei haben 57 % der Kinder die Gewaltszenen gehört bzw. 50 % gesehen. 21% der Kinder wurden direkt Opfer. Die Leiterin der BISS Goslar, Frau Dagmar Schlegel belegte anhand der Jahresstatistik eindrucksvoll, dass es auch vor Ort immer mehr Opfer häuslicher Gewalt gibt, die von ihr betreut werden. Im Jahr 2014 waren es 170 Opfer; in diesen Familien lebten 178 Kinder!

Bernd Fricke, AWO Geschäftsführer in Goslar, stellte ein weiteres AWO Engagement vor. Auf Antrag des Netzwerkes wird ab 1.4.2015 die AWO als Träger das Landesprojekt „KIBIZ“ starten. Frau Marion Menzel wird sich dann speziell um Kinder, die Opfer häuslicher Gewalt geworden sind, kümmern.

Die Chefin der Polizeiinspektion Goslar, Polizeidirektorin Christiana Berg führte aus, dass die polizeiliche Krisenintervention bei häuslicher Gewalt ein wichtiger Beitrag bei der Bekämpfung dieses Phänomens ist. Der Platzverweis für den Täter bzw. die Täterin, der bis zu 14 Tagen ausgesprochen werden kann, versetzt die BISS und das Goslarer Netzwerk in die Lage, gezielt den Opfern helfen zu können. Verletzte weibliche und männliche Opfer werden dann u.a. in den Asklepios Harzkliniken versorgt. Wie die Forschung belegt, bleiben aber viele dieser Gewalttaten unentdeckt, weil zu viele Menschen bei häuslicher Gewalt wegschauen! Günter Koschig, der Beauftragte für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Goslar sowie Außenstellenleiter des WEISSEN RINGES, möchte deshalb mit allen anderen Engagierten das Dunkelfeld im sinne der Opfer aufhellen sowie, z.B. den Nachbarn der Betroffenen Mut zum Hinsehen, Handeln und Helfen machen.

Als Projektleiter der GZK dankten Koschig sowie die ehrenamtliche Aktionsfotografin Heike Göttert der Ärztin Vanessa Zahn aus der Goslarer Asklepios Harzklinik, die sich für eine Plakat-, Postkarten und Kinospotoffensive zur Verfügung gestellt hat. Mit ihrem eindrucksvollen Aktionsfoto und Statement „Ich helfe Opfern häuslicher Gewalt, ruf an!“, fordert sie mit ihrem verletzten Teddy Zeugen auf, bei häuslicher Gewalt sofort die Polizei unter 110 anzurufen.

Die Asklepios Harzkliniken, GZK und das Goslarer Netzwerk gegen häusliche Gewalt möchten mit der bundesweiten Plakat-/Postkartenoffensive und ihren Hilfsangeboten dieses Gewaltphänomen weiter enttabuisieren und, „wenn’s zu Zuhause knallt“, auch Kindern, die Opfern häuslicher Gewalt werden, schnell über den Notruf 110 helfen!

Günter Koschig, GZK-Projektleiter sowie Goslarer Netzwerk gegen häusliche Gewalt

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Polizeiinspektion Goslar
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E-Mail: pressestelle@pi-gs.polizei.niedersachsen.de

Quelle: news aktuell / dpa