19.03.2015 – 12:30
Kreis Steinburg (ots) – Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten im Kreis Steinburg ist im Jahr 2014 erfreulicherweise erneut gesunken. Im Vergleich zu 2013 erfolgte ein Rückgang um 7,7 Prozent, während im Landesdurchschnitt eine Zunahme von 1,2 Prozent zu verzeichnen ist. Jede zweite Tat konnte aufgeklärt werden. Der Kreis rangiert in der Betrachtung der regionalen Verteilung innerhalb Schleswig-Holsteins mit 7.805 bekannt gewordenen Straftaten im Mittelfeld.
Mit den Zahlen zeigte sich der Behördenleiter Norbert Trabs überaus zufrieden und lobte insbesondere die nahezu beständig gebliebene Aufklärungsquote von 50,7 Prozent (2013: 52,9 Prozent). Insbesondere vor dem Hintergrund der organisatorischen Veränderungen innerhalb der Behörde sei dies sehr erfreulich. Norbert Trabs wies jedoch darauf hin, dass die gesunkenen Fallzahlen nicht automatisch eine Arbeitsreduzierung für die Polizei im Kreis Steinburg bedeuten. Denn außerhalb des täglichen Reaktionsdienstes leisteten die Beamten im vergangenen Jahr zahlreiche Einsatzstunden bei spontan zu bewältigenden Einsatzlagen wie der Gasexplosion in der Schützenstraße, bei erforderlichen Maßnahmen rund um die Fußball-WM, bei Unterstützungseinsätzen in anderen Bundesländern, im Rahmen des Konzeptes gegen Wohnungseinbruch, aber auch bei planbaren Events wie dem Wacken Open Air, dem Marner Karneval und der Albersdorfer Pfingstfete. Des Weiteren steigen die Anforderungen an die Sachbearbeitung der Kriminal- und Schutzpolizei stetig mit immer komplexer und spezieller werdenden Ermittlungsverfahren und mit zunehmenden Ansprüchen der Gerichte an die Beweisführung. Diebstahlsdelikte machen erneut den größten Anteil an den bekannt gewordenen Straftaten aus. Sie umfassen mit 45 Prozent knapp die Hälfte der registrierten Fälle. Während die Zahlen im Bereich des schweren und des einfachen Diebstahls im Vergleich zum Vorjahr um 125 Fälle auf 3.480 zurückgegangen sind, ist die Zahl der Wohnungseinbruchsdiebstähle um 15,2 Prozent von 330 auf 380 gestiegen. Die Fallzahlen beim Ladendiebstahl liegen mit 227 Fällen deutlich unter dem Niveau von 2013 (339). Die Fahrraddiebstähle bewegen sich im Bereich des Vorjahres (557), sie schlagen mit 555 Taten zu Buche.
Im Bereich der Rohheitsdelikte werden mit 1.030 Fällen 18 mehr als 2013 notiert. Die Anzahl der Raubtaten stieg um einen Fall auf insgesamt 70, 31 Mal handelte es sich um Straßenraub. 758 Körperverletzungen gelangten der Polizei zur Kenntnis, 16 mehr als im vergangenen Jahr. Mit 87,6 Prozent bleibt die Aufklärungsquote bei den Rohheitsdelikten beständig hoch.
Ein deutliches Minus erfolgte im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte um 565 Taten auf 1.259. Den Hauptanteil daran hat der Betrug (1.010). Bei 379 Betrugshandlungen -und damit zu 37,5 Prozent- wurde das Internet als Tatmittel genutzt, was sicherlich eine Prognose für die Zukunft zulässt. Hierbei nicht erfasst werden die Taten, die mittels Internet oder telefonisch aus dem Ausland heraus begangen wurden. Im Bereich des Betrugs waren die häufigsten Fälle das Bestellen von Ware ohne Zahlungsabsicht oder -fähigkeit (Warenkreditbetrug), wobei die Täter zu 89,6 Prozent ermittelt werden konnten.
2013 wurden 2.882 Tatverdächtige ermittelt, 702 (24,4 Prozent) davon waren weiblich, 2.180 (75,6 Prozent) männlich und 700 (24,3 Prozent) waren jünger als 21 Jahre. 13,1 Prozent der Tatverdächtigen standen zur Tatzeit unter Alkoholeinfluss, beim Widerstand gegen Polizeibeamte waren es 68,2 Prozent (22 Fälle 2014, 24 Fälle 2013).
Neben dem Einbruchdiebstahl aus Wohnungen, so der Itzehoer Polizeichef, wird die Bekämpfung der Jugendkriminalität ein weiterer Schwerpunkt der polizeilichen Aufgabenwahrnehmung bleiben. Dass rund ein Viertel der Straftaten von jungen Menschen begangen wird, zeigt umso mehr das Erfordernis, eine Ermittlungsgruppe Jugend bei der Kriminalpolizeistelle Itzehoe vorzuhalten. Um rund 35 Personen, die als jugendliche Intensivtäter gelten, kümmern sich die Beamten hier gesondert, um eine schnelle und abgestimmte Reaktion von Justiz, Polizei und Jugendhilfe zu ermöglichen.
Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 ist ab sofort als Gesamtwerk im Internet abrufbar.
https://www.polizei.schleswig-holstein.de/internet/DE/Organisation/PDItzehoe/pditzehoe_node.html
Merle Neufeld
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