18.03.2015 – 15:00
Köln (ots) – Als am Dienstagnachmittag (17. März) über der A 1 bei Wermelskirchen dichte Rauchwolken aufstiegen, hatte der Fahrer (18) des dort abbrennenden Kleinwagens gleich mehrere Probleme. Und dabei war sein Plan doch eigentlich ganz gut gewesen. Dachte er.
Gegen 16.50 Uhr wurde die Autobahnpolizei von Verkehrsteilnehmern alarmiert: „Auf dem Seitenstreifen der Richtungsfahrbahn Köln brennt ein VW Polo!“ Beim Eintreffen der ersten Polizeikräfte löschte die Feuerwehr Wermelskirchen bereits das unmittelbar zuvor im Vollbrand stehende Auto. Die Wehrleute hatten die dreispurige Richtungsfahrbahn gesperrt, die erst gegen 17.45 Uhr wieder komplett freigegeben werden konnte. Nahebei hielt sich der 18-Jährige auf. Und sowohl hinsichtlich seiner Person als auch des verkohlten Autowracks drängten sich dann umgehend eine Menge Fragen auf.
Einen Führerschein konnte der junge Mann auf Befragen nicht vorweisen. Allerdings den auf einen anderen Halternamen lautenden Fahrzeugschein. Und daraus ging hervor, dass der Polo bereits vor acht Wochen abgemeldet worden war. Die daran befestigten Kennzeichen gehörten auch nicht wirklich zu dem VW: Sie waren Mitte Februar im Raum Düsseldorf gestohlen worden. Hiervon konnten die Polizisten nur noch das Hintere sicherstellen. Das vordere Gegenstück war komplett verbrannt.
Eigenen Angaben zufolge hatte der 18-Jährige erst unmittelbar zuvor den Gebrauchtwagen im Sauerland käuflich erstanden. Im Internet habe er den dort für einige Hundert Euro zum Verkauf stehenden, nicht mehr zugelassenen Polo recherchiert. Und nach der Montage der geklauten Kennzeichen hatte der junge Mann den Anlasser betätigt.
Kurz darauf bemerkte auf der A 1 eine Verkehrsteilnehmerin (21) den vor ihr fahrenden und – zu diesem Zeitpunkt noch zur Gänze – silberfarbig lackierten Kleinwagen: „Der Polo qualmte stark“, gab die Zeugin gegenüber den aufnehmenden Beamten zu Protokoll. „Unterhalb des Pkw konnte ich bereits Flammen sehen“, so die junge Frau weiter. „Daraufhin hielt der Fahrer auf dem Seitenstreifen an und stieg aus. Ich stellte ihm meinen Feuerlöscher zur Verfügung.“ Die solchermaßen mit Bordmitteln eingeleiteten Löschversuche hatten allerdings keinen durchschlagenden Erfolg mehr. Zur Ursache befragt, meinte der Fahrer: „Ich konnte plötzlich kein Gas mehr geben – stattdessen stieg Qualm auf. Es fing unterhalb des Motors an zu brennen. Keine Ahnung, wieso…“
Da es dem 18-Jährigen anschließend an Mitteln und Wegen gebrach, die kümmerlichen Überreste seines Vehikels ordnungsgemäß zu entsorgen, stellten die Beamten das Wrack sicher. Weil zudem der Fahrbahnbelag des Seitenstreifens infolge des Feuers beschädigt worden war, erhielt die Autobahnmeisterei hierüber Kenntnis.
Wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis und Versicherungsschutz sowie wegen des Verdachts auf Kennzeichendiebstahl und -missbrauch muss der bereits Polizeibekannte sich nun in einem Strafverfahren verantworten. (cg)
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