POL-GOE: Polizeipräsident Kruse zur Verkehrsunfallstatistik 2014: Jede verunglückte Person ist eine zuviel – Wir setzen auf verantwortungsvolles Verhalten der Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer

13.03.2015 – 08:44

Göttingen (ots) – GÖTTINGEN – NORTHEIM/OSTERODE – HAMELN-PYRMONT/HOLZMINDEN – HILDESHEIM – NIENBURG/SCHAUMBURG –

Im Jahr 2014 starben auf den Straßen in der Polizeidirektion Göttingen insgesamt 62 Menschen. Dies entspricht einer Steigerung von 21,57 Prozent zum Vorjahr. Insgesamt ist die Zahl aber der drittniedrigste Wert seit Aufzeichnung der Verkehrsunfallstatistik. Unter den Getöteten befanden sich u.a. 39 Autofahrer, 15 Kradfahrer und drei Kinder. „Es macht uns vor allem sehr betroffen, wenn Kinder ums Leben kommen“, führte Polizeipräsident Kruse aus. Der milde Winter und der früh einsetzende Frühling und das damit verbundene höhere Geschwindigkeitsniveau haben sich in 2014 auch auf die Unfallfolgen ausgewirkt. Durch die längere Zweiradsaison bei gutem Wetter verunglückten im Jahr 2014 allein 232 Motorradfahrer und verletzten sich schwer.

Gesamtunfallzahlen

Innerhalb der Polizeidirektion Göttingen wurden die Beamtinnen und Beamten im Jahr 2014 zu 31.300 (Jahr 2013 = 31.348) Verkehrsunfällen gerufen. Die Zahl der Verunglückten insgesamt nahm im Jahr 2014 zum Vorjahr um 5,6 Prozent zu. Bei annähernd gleicher Anzahl der Gesamtunfälle betrachtet die Polizeidirektion Göttingen die Steigerung der Verkehrsunfälle mit schweren Folgen mit Sorge. Trotz intensiver Maßnahmen zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen, insbesondere überhöhter Geschwindigkeit, ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden von 4.378 im Vorjahr auf 4.622 in 2014 gestiegen.

Mehr getötete und schwerverletzte Verkehrsteilnehmer außerhalb geschlossener Ortschaften – Bundesautobahnen vergleichsweise sicher

84 Prozent der Verkehrstoten (52) und etwas mehr als die Hälfte der Schwerverletzten (536) kamen auf Bundes-, Landes- oder Kreisstraßen außerhalb geschlossener Ortschaften zu Schaden. Auf den Bundesautobahnen im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen sank die Zahl der Unfalltoten von sechs auf drei im Jahr 2014. 66 Menschen wurden hier schwerverletzt (2013: 59). „Wir werden unsere Kontrollen außerhalb geschlossener Ortschaften zur Senkung der Unfallzahlen und zur Bekämpfung der Hauptunfallursache ‚überhöhte Geschwindigkeit‘ weiter verstärken“, so Polizeipräsident Kruse. „Es wird weiterhin auch regionale Geschwindigkeitsmessaktionen geben, die nicht immer angekündigt werden – das Geschwindigkeitsniveau muss runter“, so Polizeipräsident Kruse.

Risikogruppen „Junge Erwachsene“ und „Senioren 65+“

Bei der Altersgruppe der 18- bis einschließlich 24-Jährigen verloren 15 junge Menschen ihr Leben im Straßenverkehr (2013: 10). 187 junge Fahranfängerinnen und Fahranfänger wurden zudem schwer verletzt (2013: 175). „Da die Unfälle in erster Linie auf nicht angepasste Geschwindigkeit, geringe Fahrpraxis und zum Teil hohe Risikobereitschaft zurückzuführen sind, kommt insbesondere der Prävention bei dieser Zielgruppe eine besondere Bedeutung zu“, so Kruse. In den Inspektionen der Polizeidirektion Göttingen werden Präventionsprojekte dazu durchgeführt, wie z.B. das landesweit eingeführte Präventionsprojekt „Abgefahren – wie krass ist das denn?“. Hierbei sprechen Unfallbeteiligte und Rettungskräfte vor Schulklassen über ihre Unfallerfahrungen, ihre Gefühle und die Unfallfolgen. In der Altersgruppe der über 65-jährigen Verkehrsteilnehmer sind bei den Getöteten und Schwerverletzten sinkende Zahlen zu verzeichnen. So fiel die Anzahl von 199 im Jahr 2013 auf 188 zum Jahr 2014. „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels werden wir diese Altersgruppe weiterhin im Fokus haben und sie insbesondere für die typischen Gefahren für Senioren im Straßenverkehr sensibilisieren“, erläuterte Kruse.

Baumunfälle

In der Polizeidirektion Göttingen wurden 487 sogenannte Baumunfälle (Kollision mit einem Baum) aufgenommen, bei denen 27 Menschen ums Leben gekommen sind. „Die Baumunfälle im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Göttingen werden in Zusammenarbeit mit der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr besonders betrachtet. So wurden mit dem Verkehrsministerium im Landkreis Hildesheim gemeinsame Maßnahmen zur Senkung der Baumunfälle im Rahmen eines Projektes initiiert“, führte Polizeipräsident Kruse zu diesem Thema aus.

Verkehrsunfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss

Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Alkohol im Spiel war, ging im Jahr 2014 mit 431 um 5,48 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2013 (456) zurück. Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Drogeneinfluss ist mit 67 Verkehrsunfällen etwa gleich geblieben (2013: 66). „Alkohol- und Drogenkontrollen sowie Präventionsaktionen (wie z.B. das Schutzengelprojekt) werden auch in Zukunft ein Schwerpunkt unserer Arbeit sein“, unterstreicht Kruse.

Fazit

„Die Verkehrssicherheitsarbeit wird auch zukünftig als eine unserer Kernaufgaben einen breiten Raum in der täglichen Arbeit einnehmen“, so Kruse abschließend.

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Quelle: news aktuell / dpa