06.03.2015 – Bilanz der Verkehrsunfallentwicklung 2014 in der Polizeidirektion Ost

06.03.2015 – Bilanz der Verkehrsunfallentwicklung 2014 in der Polizeidirektion Ost  – PD Ost

Frankfurt (Oder)

Zahl der Verkehrstoten um 37,25 Prozent gesunken

„Das ist der stärkste Rückgang den wir in den letzten fünf Jahren beobachten konnten. Dennoch werden wir bei unseren Bemühungen um mehr Sicherheit im Straßenverkehr nicht nachlassen. Auch in diesem Jahr wird sich die Polizeidirektion Ost an dem bundesweiten Blitzer-Marathon und anderen präventiven Maßnahmen beteiligen“. So der Leiter der Polizeidirektion, Olaf Fischer, bei seinen Erläuterungen zur Verkehrsunfallbilanz 2014.

Im zurückliegenden Jahr kam es im Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Ost zu 23.157 Verkehrsunfällen. Das sind 442 Unfälle weniger als im Jahr zuvor.

Leider war diese positive Entwicklung bei der Betrachtung der Verkehrsunfälle mit Personenschäden nicht zu erkennen. Sie stiegen im Vergleichszeitraum 2013/14 um 27 auf 2.339 leicht an. Die Anzahl der Verletzen erhöhte sich auf 3.028. Das sind 70 Personen mehr als im Jahr zuvor. 32 Menschen verloren 2014 ihr Leben durch die unmittelbaren Folgen eines Verkehrsunfalles. Dagegen waren 2013 noch 51 Todesopfer zu beklagen.

Raserei immer noch an der TagesordnungIn der Langzeitbetrachtung bis einschließlich 2010 ist bei der Hauptunfallursache Geschwindigkeit insgesamt eine rückläufige Tendenz von über 42 Prozent zu beobachten, und zwar von 1.742 auf 739 Verkehrsunfälle. Aber ein Drittel aller Verkehrstoten im Jahr 2014 ist auf Raserei bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit entsprechend der Fahrbahn, Sicht- und Witterungsbedingungen zurückzuführen. Die Zahl der ums Leben gekommenen Verkehrsteilnehmer verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr um fünf auf 11 Personen, jedoch erhöhte sich die Anzahl der Verletzen von 363 auf 381.

Alkohol am Steuer ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko im Straßenverkehr

Bei Verkehrsunfällen, die unter Einwirkung von Alkohol verursacht wurden, gibt es im Fünf-Jahresvergleich Schwankungen zwischen 384 Unfällen 2010 und 337 im vergangenen Jahr. Auch wenn im Jahresvergleich 2013/14 abermals ein Rückgang der unter Alkoholeinfluss verursachten Unfälle erkennbar ist, stieg auch hier die Anzahl der Personenschadensunfälle um 31 Prozent auf 147. Alkohol am Steuer kostete im vergangenen Jahr fünf Menschen das Leben. 2013 waren es noch doppelt so viele.

Ungeschützt im Straßenverkehr

Fußgänger, Rad- und motorisierte Zweiradfahrer zählen zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern, und ziehen sich bei Unfällen leider vielfach schwere bis schwerste Verletzungen zu. An 241 Verkehrsunfällen waren im zurückliegenden Jahr Fußgänger beteiligt, knapp neun Prozent weniger als 2013. Verletzungen erlitten 223 von ihnen, ein Fußgänger kam leider ums Leben. Bei den Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Radfahrern gab es abermals eine Steigerung von 867 im Jahr 2013 auf 892 im Vergleichsjahr 2014. Die Zahl der Verletzten stieg von 649 auf 671. Auch bei diesen Unfällen waren Menschenleben zu beklagen. Drei Verkehrsteilnehmer erlagen so 2014 ihren unfallbedingten Verletzungen. Zu einer weiteren Risikogruppe zählen die Kradfahrer. Sie waren an 450  Verkehrsunfällen (+12,50 %) mit 306 Verletzen (+14,18 %) und leider auch mit sechs Toten(+50%) im Jahr 2014 beteiligt.

-Begleitetes Fahren mit 17- hat sich bewährt.

Der positive Trend bei den Verkehrsunfällen, die durch junge Fahrer verursacht worden sind, wir sprechen hier von der Altersgruppe zwischen 17 und 25 Jahren, hält weiter an. Seit mehreren Jahren widmet sich die Polizei des Landes Brandenburg intensiv dieser Altersgruppe. Beispielhaft sei hier das Projekt „Fahren und (ER)-leben“ genannt. Innerhalb der letzten fünf Jahre hat sich die Anzahl der durch junge Fahrer verursachten Verkehrsunfälle nahezu halbiert. 2010 wurden 3.786 Verkehrsunfälle gezählt, 2014 waren es noch 1.896. Das „Fahren mit 17“ ist ein voller Erfolg!

Verkehrsunfälle, verursacht von Senioren, nehmen immer weiter zu.

Anders verhält es sich bei der Gruppe der über 65-jährigen Verkehrsteilnehmer. Sie waren im vergangenen Jahr an 4.705 Verkehrsunfälle beteiligt. Über 71 Prozent wurden von dieser Altersgruppe selbst verursacht. In den zurückliegenden fünf Jahren ist eine kontinuierliche Steigerung der Verkehrsunfälle  in diesem Segment zu beobachten. Sie stiegen im Jahresvergleich 2013/14 von 3.224 weiter auf 3.360 an. Der Anteil der von Senioren verursachten Verkehrsunfälle am Gesamtunfallgeschehen lag im vergangenen Jahr bei 14,5 Prozent. 2007 waren es noch 9,9 Prozent. Seniorinnen und Senioren haben einen Anteil an der Gesamtbevölkerung im Bereich der Polizeidirektion Ost von 23,5 Prozent. Auch für diese Altersgruppe gibt es Präventionsangebote der Polizei oder anderer Träger bzw. Verbände. Verkehrssicherheitstraining ist keine Frage des Alters!

Verkehrsüberwachung, auch des gewerblichen Personen- und Güterverkehrs, gehören zu den wesentlichen Aufgaben der Verkehrspolizei.

Von den 9.656 überprüften Güterfahrzeugen waren 2.418  zu beanstanden. 5.874 Einzelverstöße stellten die Beamten bei ihren Kontrollen fest. An einigen Fahrzeugen gab es Mehrfachmängel. Die Liste der Verstöße wurde, wie 2013, abermals von den nicht eingehaltenen Sozialvorschriften angeführt. 2.794-mal waren hier Fehlverhalten der LKW-Fahrer zu ahnden. 2013 waren es noch 4.140 Feststellungen. In 334 Fällen waren die Mängel so gravierend, dass eine Weiterfahrt untersagt werden musste. Ein großes Thema ist auch die Ladungssicherung. 489 kontrollierte Kraftfahrer hatten nicht die entsprechenden Vorschriften eingehalten. Sie mussten an Ort und Stelle nachbessern. Wenn dies nicht möglich war untersagten die Beamten auch in diesen Fällen die Weiterfahrt. Die Anzahl der Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Lastkraftwagen (LKW) veränderte sich im Vergleich zum Vorjahr nur minimal. Bei den 3.315 Unfällen (-1,8 Prozent), an denen im vergangenen Jahr Lastkraftwagen beteiligt waren, gab es 361 verletzte Personen und leider auch 11 getötete Verkehrsteilnehmer. Hier liegt der prozentuale Anteil der von LKW-Fahrern selbst verursachten Unfälle bei über 72 Prozent. Häufigste Unfallursache ist hier ein zu geringer Abstand bzw. Unaufmerksamkeit.

 

Ingo Heese

Pressesprecher

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Internetwache Brandenburg