26.02.2015 – 11:15
Heilbronn (ots) – Polizeiliche Kriminalstatistik 2014 für den Bereich des Polizeipräsidiums Heilbronn
Polizeipräsident Hartmut Grasmück hat die Polizeiliche Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Heilbronn für das Jahr 2014 bekanntgegeben. Grasmück: „Trotz Steigerung der Fallzahlen um 4,4 % gehört unsere Region nach wie vor zu einer der sichersten in Baden-Württemberg“. Der Anstieg der Fallzahlen von 34.642 Straftaten im Jahr 2013 auf 36.149 (+1.507 Fälle) im Jahr 2014 wurde hauptsächlich durch Steigerungen bei Betrugs-, Rohheits- und Rauschgiftdelikten verursacht. Die Kriminalitätsbelastung oder Häufigkeitszahl, die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle pro 100.000 Einwohner, stieg um 4,1 % von 4.281 im Jahr 2013 auf 4.390 im Jahr 2014 an. „In der Kriminalitätsbelastung steht das Polizeipräsidium Heilbronn in der Gesamtbetrachtung des Landesvergleichs gut da. Der Stadtkreis Heilbronn liegt hierbei hinter der Stadt Reutlingen auf dem zweiten Platz; der Neckar-Odenwald-Kreis hinter dem Alb-Donau-Kreis und dem Enzkreis auf dem dritten Platz“, so Hartmut Grasmück. Die Aufklärungsquote (AQ) ist im Vergleich zum Jahr 2013 um 0,4 % minimal gefallen; im Jahr 2014 konnten von 36.149 Fällen 20.171 aufgeklärt werden. Landesweit liegt die AQ bei 58,9 %. Die um 3,1 % niedrigere Quote des PP Heilbronn ist teilweise auch auf den starken Anstieg bei den Wohnungseinbrüchen zurückzuführen. Sie stiegen im Jahr 2014 stark an; von 471 Fällen im Jahr 2013 auf 806 Fälle im Jahr 2014. Jedoch sind regional teilweise sehr unterschiedliche Entwicklungen festzustellen. Die größte Steigerungsrate mit rund 158 % (von 97 Fällen im Jahr 2013 auf 250 im Jahr 2014) weist der Stadtkreis Heilbronn auf, gefolgt vom Landkreis Heilbronn mit 90 % (von 171 auf 326), vom Main-Tauber-Kreis mit einem Anstieg von 54 auf 72 Fälle (+33 %) und dem Neckar-Odenwald-Kreis von 69 auf 87 bekanntgewordenen Fälle (+26 %). Erfreulich ist die rückläufige Entwicklung im Hohenlohekreis von 80 auf 71 Fälle (-11%). Die Aufklärungsquoten im Bereich des Wohnungseinbruchs sind mit Ausnahme des Landkreises Heilbronn im Trend ansteigend. Polizeipräsident Grasmück sieht hier erste Erfolge der steigenden Qualität in der Spurensicherung und -auswertung. „Zudem hoffen wir“, so Grasmück weiter, „dass unsere seit Herbst 2014 umgesetzte neue Bekämpfungskonzeption, die insbesondere eine zentrale Ermittlungseinheit und einen verstärkten Kräfteeinsatz beinhaltet, zu weiter steigenden Aufklärungsquoten führen wird.“ Die vielseitigen Aktionen in der Präventionsarbeit und der Sicherheitsberatungen zeigen laut Grasmück ebenfalls positive Wirkungen. „Wenn fast die Hälfte aller Einbrüche (in 356 von 806 Fällen) von den Tätern im Versuchsstadium abgebrochen werden muss, kann man dies durchaus als Erfolg werten“, so Grasmück. Erfreulich sieht auch die Jahresbilanz 2014 bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung aus (Rückgang um 23,8 % bei einer um 4,8 % auf 14,6 % gestiegenen AQ). Wurden im Jahr 2013 noch 425 Fälle erfasst, so waren dies im Jahr 2014 nur noch 324. Die größte Abnahme weist der Bereich des sexuellen Missbrauchs auf; die Fallzahlen fielen von 212 im Jahr 2013 auf 163 im Jahr 2014. Dies entspricht einem Rückgang von 23,1 % (49 Fälle). Zugenommen hat im Jahr 2014 die Gewalt gegen Polizeibeamte; die Steigerung von 49 Fällen im Jahr 2013 auf 62 im Jahr 2014 entspricht 26,5 %. Dabei wurden 100 Polizeibeamtinnen und -beamte verletzt; im Jahr 2013 waren es 49. Angestiegen ist auch die Gewaltkriminalität insgesamt (von 935 Fällen im Jahr 2013 auf 1.020 Fälle im Jahr 2014), bei der die AQ bei 82,5 % lag. Straftaten gegen das Leben stiegen um 23,8 % von 21 Fällen im Jahr 2013 auf 26 Fälle im Jahr 2014 an. Erfreulich ist hier die AQ von 100 %; im Ergebnis wurden wie schon im Vorjahr sämtliche Fälle aufgeklärt. Raubdelikte sowie Gefährliche und Schwere Körperverletzungen weisen Steigerungen von 18 bzw. 8,7 % auf. Die Rauschgiftkriminalität ist von 2.080 Fällen im Jahr 2013 auf 2.519 Fälle im Jahr 2014 angestiegen; dies entspricht einer Zunahme von 439 Fällen bzw. 21.1 %. In diesem Zusammenhang spielen auch die psychoaktiven Substanzen eine Rolle. Die Beliebtheit dieser sog. „Legal Highs“ nimmt weiter zu. Genaue Aussagen können jedoch nicht getroffen werden, da diese Zahlen von der Polizei statistisch nicht erfasst werden. Diverse Einsatz- und Ermittlungsverfahren im Bereich des PP Heilbronn zeigten, dass die Konsumenten in ihrem Rauschzustand deutlich aggressiver und ungehemmter auftreten; gerade auch bei Widerstandshandlungen gegen Polizeibeamte oder bei Gewaltstraftaten. Erfreulich ist der Rückgang im Bereich der Straßenkriminalität von 6.252 auf 6.073 Fälle (-2,9 %); unter anderem mit gesunkenen Fallzahlen bei den Sachbeschädigungen auf Straßen/Wegen oder Plätzen sowie bei den Diebstählen in/aus Kraftfahrzeugen. Auch die Jugendkriminalität zeigt eine positive Entwicklung auf: Die Zahl der jungen Tatverdächtigen war im Jahr 2014 rückläufig; der Anteil der TV Kinder betrug 3,2 % (im Vorjahr 3,6 %), der TV Heranwachsenden 10 % (Vorjahr 10,4 %) und der nichtdeutschen TV unter 21 Jahren 5,3 % (im Jahr 2013 waren es 5,8 %). Lediglich die Jugendlichen TV waren mit 10,6 % (Vorjahr 10,2 %) leicht angestiegen. Bei den Rauschgiftdelikten weisen junge TV allerdings einen Anstieg auf. Dies erklärt auch den starken Anstieg der Fallzahlen bei der „Einstiegsdroge“ Cannabis im Jahr 2014. Vermögens- und Fälschungsdelikte nahmen im Jahr 2014 zu, nachdem sie im Jahr zuvor zurückgegangen waren (von 6.871 Fällen im Jahr 2013 auf 7.378 im Jahr 2014). Dies entspricht einer Zunahme um 7,4 %. Innerhalb dieses Deliktsbereichs haben die Betrugsdelikte mit einer Fallzahl von 6.018 (2013 waren dies 5.625 Fälle) den größten Anteil. Delikte, die mittels Internet begangen wurden, schlugen mit 1.375 Fällen zu Buche (1.216 Fälle im Jahr 2013; Zunahme um 13 %). Derartige Delikte werden u.a. in der mit der Polizeireform neu eingerichteten Kriminalinspektion 5 „Cyberkriminalität“ bearbeitet. Die Anzahl der ermittelten Tatverdächtigen stieg im Jahr 2014 um 0,8 % (von 15.346 im Jahr 2013 auf 15.481 im Jahr 2014) leicht an. Hierbei hat sich der Anteil der nichtdeutschen TV um 7 % (von 4.253 auf 4.549) erhöht. Ausführlich wird die Polizeiliche Kriminalstatistik des PP Heilbronn für das Jahr 2014 durch Polizeipräsident Hartmut Grasmück am Donnerstag, 26.02.2015, 13:30 Uhr, bei einem Pressegespräch im Polizeipräsidium Heilbronn, Karlstraße 108, vorgestellt und erläutert.
Rainer Ott Für Rückfragen stehen wir Ihnen unter der Telefonnummer 07131 104-1010 gerne zur Verfügung.
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