Verkehrsunfallstatistik 2014 des Polizeipräsidiums Niederbayern – 94 Verkehrstote auf Niederbayerns Straßen

Verkehrsunfallstatistik 2014 des Polizeipräsidiums Niederbayern – 94 Verkehrstote auf Niederbayerns Straßen

Übersicht Verkehrsunfälle

NIEDERBAYERN, 24. FEBRUAR 2015: Zum sechsten Mal nach der Organisationsreform liegen für den Schutzbereich des Polizeipräsidiums Niederbayern die Zahlen für die Verkehrsunfallstatistik vor. "Die gesunkenen Gesamtunfallzahlen und der Rückgang bei den Verkehrstoten sind ein positiver Beleg für die Arbeit der niederbayerischen Polizei im vergangenen Jahr. Aus diesem Grund freut es mich besonders, Ihnen heute eine positive Bilanz unserer Verkehrssicherheitsarbeit präsentieren zu können", so Polizeipräsident Josef Rückl anlässlich der Bekanntgabe der Unfallstatistik 2014.

Kerndaten

Übersicht verletzte Personen

In neun Landkreisen mit drei kreisfreien Städten, einer Großen Kreisstadt und 254 Gemeinden wohnen derzeit rund 1,2 Millionen Menschen. In Niederbayern registrierten die Polizeidienststellen im vergangenen Jahr 37.402 Verkehrsunfälle, hiervon 5.150 Unfälle mit Personenschaden und 32.252 Unfälle mit Sachschaden. Dies bedeutet einen Rückgang um knapp 2,2 %. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass es sich bei jedem 3. Unfall um einen Wildunfall handelt (12.629). Die Entwicklung im Bereich der Unfalltoten war im Jahr 2014 positiv, da die Zahl der Menschen, welche ihr Leben auf Niederbayerns Straßen verloren, auf 94 zurückgegangen ist. Das sind fünf Personen weniger als im Vorjahr. "Leider verlieren aber immer noch viel zu viele Menschen ihr Leben auf Niederbayerns Straßen", so Polizeipräsident Josef Rückl. Wurden im Jahr 2013 noch 6.985 Personen verletzt, stieg die Zahl der Verletzten im Jahr 2014 auf 7.087 (+1,5 %).


Geschwindigkeitsunfälle

Im Bereich der Geschwindigkeitsunfälle konnte das Polizeipräsidium Niederbayern im Jahr 2014 wieder einen Rückgang verzeichnen. Die Gesamtzahl der Unfälle mit überhöhter oder nicht angepasster Geschwindigkeit sank von 1.727 Unfällen im Jahr 2013 auf 1.462 Unfälle im Jahr 2014, was einen Rückgang um 15,3 % bedeutet. Bei derartigen Unfällen wurden 23 Personen getötet und 987 verletzt. Das Polizeipräsidium Niederbayern wird zur Reduzierung der Geschwindigkeitsunfälle und deren Folgen weiterhin verstärkt auf den Einsatz von Geschwindigkeitsmessgeräten an "Raserstrecken" und Unfallschwerpunkten setzen.).


Risikogruppe "Junge Erwachsene" (18 – 24 Jahre)

Eine Risikogruppe im Straßenverkehr bleibt weiterhin die Altersgruppe der "Jungen Erwachsenen". Im vergangenen Jahr ereigneten sich in Niederbayern insgesamt 3.316 Verkehrsunfälle, an denen "Junge Erwachsene" beteiligt waren. Dies bedeutet gegenüber dem Jahr 2013 (3.584) einen deutlichen Rückgang, allerdings wurden im Jahr 2014 bei Verkehrsunfällen 14 "Junge Erwachsene" getötet und 1.235 verletzt. "Die jungen Fahrer und Fahrerinnen bleiben weiterhin Zielgruppe unserer Verkehrssicherheitsarbeit", so Polizeipräsident Josef Rückl.


Motorisierte Zweiradfahrer

Vor allem bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung von "schweren Motorrädern" (mehr als 125ccm) ist 2014 ein Anstieg festzustellen. Hier waren insgesamt 654 motorisierte Zweiradfahrer an Verkehrsunfällen beteiligt. Positiv ist hier der Rückgang im Bereich der ums Leben gekommenen Zweiradfahrer zu vermerken, der um 24,1% auf 22 Personen gesunken ist. Schwerverletzt wurden 589 Personen. Obwohl der Anteil der motorisierten Zweiradfahrer am Gesamtunfallgeschehen gering ausfällt, ist die Anzahl der Verletzten und der Unfalltoten in dieser Kategorie überproportional hoch. Bei jedem 4. Unfalltoten handelt es sich um einen Zweiradfahrer. Durch unterschiedlichste Bekämpfungsstrategien versucht das Polizeipräsidium Niederbayern, diesem negativen Trend entgegenzuwirken. So sollen vor allem an sogenannten "Bikerstrecken", an denen ein erhöhtes Unfallaufkommen festgestellt werden musste, polizeiliche Verkehrskontrollen sowie verstärkte Geschwindigkeitsüberwachungen (z.B. Blitzermarathon) derartige Unfallfolgen verringern. Neben repressiven Maßnahmen sind auch Präventionsveranstaltungen, z. B. das durchgeführte Fahrsicherheitstraining oder der Motorradgottesdienst (dieser findet heuer am 03. Mai statt), ebenfalls Teil dieser Strategie.


Verkehrsunfälle mit Ursache Alkohol- und Drogeneinfluss

Im Jahr 2014 blieb die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss mit 583 annähernd gleich. Bei Unfällen mit Alkoholeinfluss wurden, genau wie im Vorjahr, 5 Personen getötet. Bei „Alkoholunfällen“ wurden 412 Personen verletzt. Bei den Verkehrsunfällen unter Drogen- und Medikamenteneinfluss ist eine Steigerung festzustellen. Waren es im Jahr 2013 noch 45 Unfälle, so musste das Polizeipräsidium Niederbayern im Jahr 2014 einen Anstieg auf insgesamt 52 Drogenunfälle verzeichnen. Bei derartigen Unfällen wurde zum Glück kein Mensch getötet. Das Polizeipräsidium Niederbayern wird auch 2014 einen Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit auf dieses Unfallgeschehen legen.


Unfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern

Die Anzahl der Unfälle unter Beteiligung von Fahrradfahrern ist im Vergleichszeit-raum von 950 auf 918 leicht gesunken.
Die Anzahl der getöteten Fahrradfahrer im Berichtszeitraum mit 7 gleichgeblieben.


Unfälle mit Beteiligung von Senioren

Einen leichten Anstieg musste das Polizeipräsidium Niederbayern bei den Unfällen mit Beteiligung von Senioren verzeichnen. Die Zahl der Unfälle stieg von 2.408 im Jahr 2013 auf 2.445 im Jahr 2014. Die Anzahl der getöteten Personen ist im Berichtszeitraum von 30 auf 22 gesunken, die Zahl der Verletzten, mit 696, leicht angestiegen.


Verkehrsunfälle auf Autobahnen

Bei den Verkehrsunfällen auf den Autobahnen ist ein Rückgang von 4,3 % auf 1.889 zu verzeichnen. Verletzt wurden dabei 453 Personen. Starben im Jahr 2013 noch 10 Personen, verloren 2014 insgesamt 11 Personen ihr Leben auf den niederbayerischen Autobahnen.


Wildunfälle

Die Anzahl der registrierten Wildunfälle ist auf 12.629 gesunken, dabei wurden insgesamt 96 Personen verletzt. Bei einem Wildunfall musste 2014 zum ersten Mal auch der Tot von zwei Verkehrsteilnehmern registriert werden. In enger Zusammenarbeit mit der Regierung von Niederbayern wird hier versucht, durch Erkenntnisse der Wildunfallkommissionen auf Landkreisebene, aber auch durch bauliche Maßnahmen, die Unfallzahlen zu reduzieren.


Polizeiliche Präventions- und Verkehrssicherheitsarbeit

Ziel der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit ist es auch weiterhin, jeden Verkehrsteilnehmer dahingehend zu sensibilisieren, dass gegenseitige Rücksichtnahme und vorausschauende Fahrweise unabdingbar für mehr Verkehrssicherheit sind. Ein gemeinsames Miteinander der Verkehrsteilnehmer auf Niederbayerns Straßen setzt die Beachtung der Verkehrsregeln voraus, was durch eine ausgewogene Verkehrsüberwachung der Polizei "unterstützt" wird.



Quelle: Bayerische Polizei